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Erste Hilfe für Kleinkinder: Mini-Notfall-Apotheke für zuhause und den Spielplatz

Teddybär mit Binde um den Arm und eine Erste-Hilfe-Tasche steht hinter ihm
Was gehört in eine kindgerechte Haus- und Mini-Notfall-Apotheke für unterwegs? | Bild: exclusive-design / AdobeStock

Grundsätzlich gilt: In eine Kinder-Hausapotheke gehören nur Arzneimittel, die der Kinderarzt verordnet oder PTA bzw. Apotheker nach eingehender Beratung empfohlen haben. Viele Mittel, die die Eltern für sich einsetzen, sind – auch in geringerer Dosis – nicht unbedingt für Kinder geeignet. Hier ist die Beratung in der Apotheke gefragt.

Gerüstet für kleinere Notfälle zuhause

Die Grundausstattung für eine Kinder-Hausapotheke sind Mittel gegen folgende Beschwerden:

  • Paracetamol oder Ibuprofen gegen Fieber und Schmerzen in altersgerechter Dosierung (nach Gewicht) und Darreichungsform (Zäpfchen, Saft)
  • Orale Rehydratationslösung, Antidiarrhoika wie Racecadotril oder Saccharomyces boulardii gegen Durchfall
  • Antihistaminika wie Dimenhydrinat gegen Übelkeit und Erbrechen
  • Nasentropfen oder -spray in altersgerechter Dosierung bei Schnupfen
  • Wundgel und/oder -salbe für kleine Wunden
  • Wundpflegesalbe für den Windelbereich
  • Topische Antihistaminika gegen Sonnenbrand und Insektenstiche

Medikamente, die regelmäßig oder in bestimmten Notfällen benötigt werden, sollten immer in ausreichender Menge im Haus sein. Hierzu können beispielsweise Mittel gegen Asthma oder Notfallzäpfchen bei Fieberkrämpfen zählen. Eltern sollten hierbei das Haltbarkeitsdatum und bei Säften und weiteren Darreichungsformen auch das Anbruchsdatum regelmäßig kontrollieren und Vorräte rechtzeitig wieder aufstocken.

Neben Arzneimitteln gehören auch Verbandsmaterial und Hilfsmittel in eine Hausapotheke für Kinder:

  • digitales Fieberthermometer
  • Pinzette
  • Zeckenzange
  • Desinfektionsmittel zum Säubern von Wunden
  • Pflaster (eventuell Klammerpflaster, wie Leukostrip) und elastische Mullbinden
  • Brandwundauflage und Dreieckstuch
  • sterile Kompressen (5 x 5 cm)
  • Wärmflasche
  • (mobile) Kühlkompresse

Medikamente unzugänglich aufbewahren

Die Kinder-Hausapotheke sollte für den Nachwuchs nicht erreichbar sein. Am besten eignet sich hierfür ein abschließbarer Schrank. Bewährt hat sich ein Platz im Elternschlafzimmer, beispielsweise in einer für Kinder unerreichbaren Schublade oder dem Kleiderschrank.

Medikamente müssen – sofern nichts anderes angegeben ist – zudem bei circa 18 °C bis 20 °C trocken und dunkel gelagert werden, also nicht im Badezimmer, nicht direkt neben einer Heizung und nicht unter direkter Sonneneinstrahlung auf der Fensterbank.

Tipp: Rettungsbox bei Zahnunfällen

Die Firma miradent bietet eine sogenannte Zahnrettungsbox an. Dabei handelt es sich um ein Transportmedium für ausgeschlagene Zähne und Zahnbruchstücke. 

Enthalten ist eine gebrauchsfertige Nährlösung, die das Überleben der zahnspezifischen Zellen ermöglichen und die Chance auf eine erfolgreiche Replantation erhöhen soll. Der ausgeschlagene Zahn oder das Zahnbruchstück können darin bis zu 48 Stunden aufbewahrt und so sicher zum Zahnarzt transportiert werden.

Unterwegs auf dem Spielplatz – was muss mit?

Um bei kleinen Blessuren während eines wilden Nachmittags auf dem Spielplatz nicht direkt die Heimreise antreten zu müssen, empfiehlt es sich, eine Mini-Notfall-Apotheke für unterwegs mitzunehmen. Folgende Arznei- und Hilfsmittel sollten darin nicht fehlen:

  • Kälte-Sofort-Kompresse (z. B. von WEPA oder ASID BONZ), die sich durch Drücken und Schütteln aktivieren lässt, hilft bei Prellungen, Insektenstichen und leichten Verbrennungen (z. B. durch Rutschen)
  • Zeckenzange zum Entfernen von Zecken oder auch Splittern
  • Pflaster und Verbandmaterial zum Verarzten von Schürfwunden und kleinen Verletzungen
  • Brand- und Wundgel (z. B. Medice), hilft nicht nur bei Verbrennungen durch Feuer oder Hitze, sondern z. B. auch bei Verbrennungen durch die Rutsche oder das Abrutschen am Sisalband des Klettergerüstes
  • NaCl-Ampulle zum Reinigen von Wunden oder Ausspülen der Augen, falls ein Tierchen darin gelandet ist

Bei Insektenstichen kann der Stachel entfernt und die Einstichstelle gekühlt werden. Bei einer starken allergischen Reaktion (Heißwerden, Anschwellen, Fieber) sollte jedoch der Kinderarzt konsultiert werden. Dasselbe gilt bei Stürzen – vor allem aus größerer Höhe.