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Calcium und Magnesium in der Schwangerschaft

Viele Schwangere nehmen zu wenig Magneisum und Calcium zu sich. | Bild: NDABCREATIVITY / Adobe Stock

Gesundheitsrisiken durch zu wenig Nährstoffe in der Schwangerschaft

Die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen während der Schwangerschaft kann sowohl den funktionierenden Schwangerschaftsverlauf als auch die Entwicklung und Gesundheit des ungeborenen Kindes beeinflussen. In der Schwangerschaft besteht beispielsweise ein erhöhter Bedarf an Vitaminen wie Folsäure und Vitamin D. Aber auch ein Mangel an Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium kann negative Folgen für die Gesundheit des Ungeborenen sowie für die Mutter haben. So kann eine Unterversorgung mit Calcium während der Schwangerschaft zu einer verringerten Knochendichte bei Mutter und Kind führen. Außerdem kann eine niedrige Calciumzufuhr das Risiko für Präeklampsie, eine Schwangerschaftsvergiftung, die mit Bluthochdruck und Wassereinlagerungen einhergeht erhöhen. Ein Magnesiummangel während der Schwangerschaft kann ebenfalls zu Bluthochdruck und Ödemen führen, aber auch die Ursache für schmerzhafte Wadenkrämpfe und Migräne sein.

Nehmen Schwangere genug Calcium und Magnesium auf?

Dieser Frage gingen Forscher aus Polen in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover in einer Studie nach. Sie untersuchten 108 schwangere Frauen im Alter von 18 bis 42 Jahren, von denen knapp die Hälfte (48%) zum ersten Mal schwanger waren. Die Frauen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Schwangerschaft, zwischen der 6. und 32. Schwangerschaftswoche in die Studie einbezogen. Erfasst wurde die Aufnahme der für die Schwangerschaft entscheidenden Nährstoffe Folsäure, Vitamin D, Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und Kupfer aus der Nahrung und aus Nahrungsergänzungsmitteln. Dazu füllten die Frauen einen von den Forschern entwickelten, validierten Ernährungsfragebogen aus und führten zusätzlich ein Erinnerungsprotokoll über die Ernährung der letzten 24 Stunden. Die per Fragebogen erfassten Werte wurden mit dem aktuellen Mineralstoffstatus verglichen. Dieser wurde aus Haarproben analysiert und repräsentiert den Körperbestand an Calcium, Magnesium, Eisen, Zink und Kupfer.

Viele Schwangere unzureichend mit Calcium und Magnesium versorgt

Die Ernährungserhebungen der Studie zeigten, dass die Probandinnen insgesamt weniger Calcium und Magnesium über die Ernährung aufnahmen als empfohlen wird. So erreichten die Schwangeren durchschnittlich nur 84% der empfohlenen Zufuhr an Calcium und 75% der empfohlenen Menge an Magnesium. Um den Bedarf zu decken, empfehlen sich für Calcium Milch und Milchprodukte. Aber es stecken auch in vielen pflanzlichen Lebensmitteln ausreichende Mengen an Calcium, beispielsweise in Chinakohl, Grünkohl, Brokkoli, Blattkohl, weißen Bohnen, Mandeln, getrocknete Feigen und in mit Calcium angereicherten Lebensmitteln wie Tofu und pflanzlicher Milch sowie calciumreichen Mineralwässern. Magnesium ist vor allem in Vollkornprodukten, Kleie und Nüssen enthalten.

NEM können die Zufuhr verbessern

Die Verwendung von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) erhöhte die Aufnahme an Calcium und Magnesium um jeweils etwa 50 mg pro Tag. Die zusätzliche Zufuhr insbesondere von Calcium und Magnesium wird daher zur sicheren Entwicklung des Fötus sowie Aufrechterhaltung der Gesundheit der Frauen dringend empfohlen. Dabei ergibt sich aus den Daten der Studie, dass es insbesondere in der zweiten Schwangerschaftshälfte wichtig ist, auf ausreichend Magnesium und Calcium zu achten.

Wieviel Calcium und Magnesium zusätzlich?

Die empfohlene Calcium-Menge für Schwangerere beträgt ebenso wie die für andere Erwachsene 1.000 mg Calcium pro Tag. Bei Magnesium liegt die Empfehlung für Schwangere leicht über der für gesunde Erwachsene, nämlich bei 310 mg Magnesium täglich.