Aktuelles
4 min merken gemerkt Artikel drucken

Bundesweiter Warntag: So können Sie mithelfen

Straßenschild mit Hinweis zum Probealarm am Bundesweiten Warntag
Am 14. September wird in ganz Deutschland ein Probealarm durchgeführt. | Bild: IMAGO / Arnulf Hettrich 

Wenn heute gegen 11:00 Uhr plötzlich Sirenen laut aufheulen oder Lautsprecherdurchsagen von der Straße ertönen, können Sie trotzdem gelassen bleiben. Es handelt sich um einen planmäßigen Test. Drei Jahre nach einer problembehafteten Premiere mit verspäteten Alarmen findet heute der dritte bundesweite Warntag statt. 

Von 11:00 Uhr bis etwa 11:45 Uhr werden in ganz Deutschland sämtliche Warnmittel erprobt. Auch erschrockene Kunden, die zu diesem Zeitpunkt gerade in der Apotheke sind, können Sie sogleich beruhigen und weiter bedienen.

Bevölkerungswarnung über Sirenen, Lautsprecher, Radio, Warn-App etc.

Bei dem bundesweiten Probealarm werden alle vorhandenen Warnmittel genutzt. Dazu gehören neben Sirenen und Lautsprecherwagen auch Stadtinformationstafeln, Radio, Fernsehen, Internetseiten, soziale Medien, die Warn-App NINA, digitale Werbeflächen sowie Infosysteme der Deutschen Bahn. 

Auch über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast wird gewarnt. Beim neuen Cell-Broadcasting werden alle gewarnt, deren Handy in einer Funkzelle angemeldet ist, in deren Bereich Alarm ausgelöst wird. Voraussetzung dafür, dass Smartphones auslösen, seien Updates der Betriebssysteme.

Dazu wird um 11:00 Uhr eine Probewarnung an alle Warnmultiplikatoren wie Rundfunksender und App-Server geschickt, die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) des Bundes angeschlossen sind. Die Warnmultiplikatoren versenden die Probewarnung an Endgeräte wie Radios und Warn-Apps.

Tipp: Stress für Haustiere reduzieren

Geräuschempfindliche und ängstliche Tiere können Sirenen stark belasten. Nach Möglichkeit sollte man daher mit Hunden zwischen 11:00 Uhr und 11:45 Uhr nicht Gassi gehen und Katzen an diesem Vormittag im Haus lassen. Am besten bereitet man den Tieren eine Rückzugsmöglichkeit in einem ruhigen, abgedunkelten Zimmer vor. Die Schützlinge sollten bei Sirenenalarm nicht alleine gelassen werden. 

Bei der jeweiligen Stadt- oder Gemeindeverwaltung kann man erfahren, ob und welche Aktionen am Warntag am Wohnort stattfinden.

Sensibilisierung der Bevölkerung für Katastrophensituationen

Die Aktion hat zum Ziel, die Bevölkerung für Katastrophenwarnungen zu sensibilisieren und auf die verfügbaren Warnmittel hinzuweisen. Die Kenntnis darüber ist etwa im Falle von Bränden, Bombenfunden, Trinkwasserverunreinigungen oder Attentaten wichtig.

Außerdem sollen mit dem bundesweiten Test Schwachstellen im Warnsystem erkannt und im Nachgang korrigiert werden. Dafür bitten die Behörden die Bevölkerung um Rückmeldung. Das Bundesamt für Bevölkerungs- und Katastrophenschutz (BBK) hat hierzu auf einer speziellen Internetseite eine Online-Umfrage vorbereitet, in der die Bürger die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen mit der Probewarnung zu teilen. Hier wird beispielsweise erhoben, ob die Probewarnung über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast, das Radio oder über einen anderen Kanal empfangen wurde.

Die Online-Umfrage startet am 14. September gegen 11:00 Uhr und endet am 21. September um Mitternacht. Die Teilnahme an der Umfrage ist anonym.

Vorsorgen mit Vorräten an Trinkwasser, Nahrung und Arzneimitteln

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack rief dazu auf, sich auch persönlich zum Beispiel für einen Blackout zu wappnen. Dazu gehörten ausreichende Vorräte an Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten. Für den Notfall sollte man dafür sorgen, einige Tage überleben zu können, sagt Sütterlin-Waack. 

Am allerwichtigsten sei ein ausreichender Wasservorrat. Was das konkret heißt, sagt der Leiter des Referates für Feuerwehrwesen und Katastrophenschutz im Innenministerium, Ralf Kirchhoff: Den Empfehlungen zufolge sollten es pro Tag pro Person zwei Liter Wasser sein, und dies für zehn Tage.

Der Warntag wird gemeinsam von Bund und Ländern und in Abstimmung mit den Kommunen durchgeführt. Weitere Informationen zum bundesweiten Warntag gibt es unter https://warnung-der-bevoelkerung.de/Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK); Welttierschutzgesellschaft e.V. / dpa