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Antibiotika-Entwicklung gegen MRSA voranbringen

Bis 2030 wollen Forscher mehrere neue Antibiotika gegen multiresistente Keime entwickelt haben. | Bild: Photographee.eu / AdobeStock

Roche plant neues Antibiotikum in fünf Jahren

Der Schweizer Pharmakonzern Roche ist einer der Akteure in der neuen Initiative zur Antibiotikaforschung. Das Unternehmen will sich bei der Entwicklung von Antibiotika gegen multiresistente Keime engagieren. Nach Aussage von Firmenchef Severin Schwan ist es das Ziel des Unternehmens, in fünf Jahren ein erstes wirksames Antibiotikum zur Verfügung zu haben. Bis 2030 will die Initiative mehrere neue Antibiotika bereitstellen. 

Lebensbedrohliche MRSA-Infektionen

Viele Krankenhausinfektionen werden durch Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-Stämme – abgekürzt MRSA – verursacht. Diese Bakterien sind häufig nicht nur gegen Methicillin und alle anderen Beta-Laktam-Antibiotika, sondern auch gegen andere Antibiotikaklassen resistent. Infolge der eingeschränkten Therapiemöglichkeiten verlaufen schwere MRSA-Infektionen wie etwa Sepsis doppelt so häufig tödlich, wie dies bei Sepsis mit empfindlichen Staphylococcus-aureus-Stämmen der Fall ist. Auch im ambulanten Bereich sowie in der Tiermast treten MRSA-Infektionen auf.

Appell an die Politik

Neue Antibiotika wären also dringend erforderlich. Allerdings zahlt sich laut Roche-Firmenchef Schwan die Entwicklung bei den heutigen Preisen nicht mehr aus. Das Ausfallrisiko bei der Antibiotikaentwicklung betrage um die 90 Prozent. Schwan schlägt vor, die Marktzulassung für Mittel gegen multiresistente Keime in ähnlicher Weise zu fördern wie dies bei Medikamenten gegen seltene Krankheiten (Orphan Drugs) geschehen sei. Dort habe die Politik Hürden abgebaut, Preiserhöhungen toleriert und Hersteller für eine gewisse Zeit vor Konkurrenz geschützt. Quelle: dpa