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Entspannung an Weihnachten: So gelingt's: Wie man das Gedanken­karussell stoppen kann

Frau liegt mit Kaffeetasse und Buch auf der Fensterbank; draußen schneit es
Um die bevorstehenden Feiertage in vollen Zügen genießen zu können, kann es helfen, kreisende Gedanken loszuwerden. Aber wie kann das gelingen? | Bild: NinaMalyna / AdobeStock

Ein weiteres Jahr neigt sich dem Ende zu. Daher wünschen sich viele in den kommenden Feiertagen etwas abzuschalten, um die Zeit für sich und/oder mit der Familie in vollen Zügen genießen zu können. 

Das Gedankenkarussell setzt sich in Gang

Doch sobald der Körper zur Ruhe kommt, melden sich oft die Gedanken zu Wort: Was lief in diesem Jahr gut, was hingegen weniger? Haben wir bei den Weihnachtsvorbereitungen an alles gedacht oder etwas vergessen? Wie wird das nächste Jahr wohl aussehen und werden wir unsere Ziele verwirklichen können? 

Derartige Gedanken können sehr aufwühlend sein und unsere Erholung maßgeblich beeinträchtigen. Wie kann es also gelingen, auch in dieser Situation abzuschalten und richtig zu entspannen?

Der Trick: Im Moment bleiben

Die meiste Zeit drehen sich unsere Gedanken entweder um Vergangenes oder um die Zukunft. Und beide Varianten tragen in der Regel nicht gerade zu unserer Entspannung bei. Welchen Einfluss unsere Gedanken dabei auf unsere Gefühle bzw. unser Wohlbefinden haben können, zeigt ein Selbsttest (siehe Kasten). Deshalb gilt es, mit den Gedanken bewusst im gegenwärtigen Moment zu bleiben.

Selbsttest: Die Kraft der Vorstellung

Denken Sie an eine Situation in Ihrem Leben, die Sie traurig gemacht hat, z. B. eine schlechte Nachricht oder eine unangenehme Erfahrung. Wie fühlen Sie sich dabei, welche körperlichen Reaktionen können Sie wahrnehmen? In der Regel schlägt bei solchen Gedanken das Herz schneller, wir spüren Anspannung, ein Enge- oder ein Druck-Gefühl, der Magen verkrampft sich. 

Stellen Sie sich nun eine Situation vor, die Sie glücklich gemacht hat, wie ein Wiedersehen mit einer lieben Person, eine erfreuliche Nachricht oder ein Urlaub an einem schönen Ort. Hier reagiert der Körper anders, wir fühlen uns entspannt, locker und angenehm leicht.

Schaffen Sie Ordnung im Kopf

Schon ein einzelner Gedanke kann in unserem Körper die Ausschüttung von Botenstoffen verursachen, die dann eine Emotion auslösen. Diese Emotion beeinflusst wiederum unsere Gedanken. 

Deshalb ist es sinnvoll, nicht nur in unserer Wohnung oder am Arbeitsplatz aufzuräumen, sondern auch in unserem Kopf. Damit das gelingt, muss man zunächst alte, störende Gedanken „loslassen“. Denn nur so hat man die Hände – und vor allem den Kopf – für Neues frei.

Gut zu wissen: Was sind eigentlich Emotionen?

Emotionen sind angeborene Reaktionsmuster, die durch äußere Ereignisse oder psychische Prozesse ausgelöst werden. 

Gesteuert werden diese vom limbischen System, das in der Lage ist, vegetative Reaktionen wie z. B. einen Anstieg der Herzfrequenz, aber auch endokrine Reaktionen wie z. B. die Freisetzung von Stresshormonen auszulösen. 

Machen wir uns Emotionen bewusst, so nehmen wir sie als Gefühle wahr.

Denkpause durch bewusstes Atmen

Was uns unmittelbar ins Hier und Jetzt zurückholt, ist gleichzeitig die einfachste Art der Meditation – unser Atem. Denn tiefes und bewusstes Atmen aktiviert den Parasympathikus, der für Ruhe und Erholung in unserem Körper zuständig ist. 

Konzentrieren Sie sich einige Minuten bewusst auf Ihren Atem, verpassen Sie Ihren Gedanken ganz nebenbei eine Sendepause. Um belastende Gedanken davonziehen zu lassen, kann außerdem die folgende Übung hilfreich sein.

Übung: Gedanken loslassen

Suchen Sie sich für diese Übung einen ruhigen Ort, an dem Sie ungestört sein können, und machen Sie es sich gemütlich. Starten Sie dann die Audiodatei.

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Aufmerksamkeit nach innen richten

Wir leben in einer außergewöhnlichen Zeit, keine Frage. Die äußeren Umstände können wir nicht einfach „wegatmen“. Aber achtsam mit uns umzugehen und unsere Aufmerksamkeit nach innen zu richten hilft uns, bei uns zu bleiben und mentale Stärke zu entwickeln. Denn gemäß Charles Swindoll besteht das Leben zu 10 Prozent aus dem, was geschieht, und zu 90 Prozent aus dem, wie wir darauf reagieren. Quellen: Vaupel, Schaible, Mutschler (2015): Anatomie, Physiologie, Pathophysiologie des Menschen; Dr Joe Dispenza: Zurück zu den Grundlagen
Hintergrundmusik verwendet von: GEMAFREIE-MUSIK-ONLINE.DE