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Netzhautablösung: Schnell handeln ist wichtig: Vorsicht bei plötzlichen Sehstörungen!

Blitze oder Verschattungen im Sichtfeld können Hinweise auf eine Netzhautablösung sein. | Bild: EinBlick / AdobeStock 

Netzhautablösungen beginnen meist mit kleinen Rissen oder Löchern in der Netzhaut, erklärt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). An diesen Stellen kann Flüssigkeit unter die Retina gelangen, sodass sie sich möglicherweise vollständig abhebt. Dann droht Erblindung, sofern nicht rechtzeitig eingegriffen wird, betonen die Experten. 

Wichtiger Risikofaktor: starke Kurzsichtigkeit

Rissbedingte Netzhautablösungen werden zunehmend häufiger registriert. Betroffen sind meist Personen über 50 Jahren, Männer häufiger als Frauen, berichten die Fachleute. Als wesentlichen Risikofaktor nennen sie – neben Verletzungen des Augapfels und einer Grauer-Star-Operation – Kurzsichtigkeit. Mit zunehmender Dioptrienzahl steige das Risiko. 

Die Ursache ist verständlich: Bei Kurzsichtigkeit ist der Augapfel verlängert. Je stärker die Kurzsichtigkeit, desto länger ist in der Regel das Auge. Dadurch treten an der Netzhaut stärkere Zugkräfte auf und können dort zu Schäden führen. 

Auch nach einer operativen Beseitigung der Kurzsichtigkeit bleibt das Risiko bestehen, geben die Augenärzte zu bedenken. Denn auch wenn die Hornhaut gelasert oder die Linse operiert werde, bleibe das Auge ja zu lang. Ein Linsenaustausch zur Korrektur der Kurzsichtigkeit könne das Risiko für eine Netzhautablösung sogar noch zusätzlich steigern. 

Diese Warnzeichen sollte man kennen

Die DOG-Experten weisen auf wichtige Warnzeichen einer drohenden Netzhautablösung hin: 

  • neue bewegliche schwarze Punkte oder Nebel im Gesichtsfeld,
  • wenn man Blitze sehe oder 
  • eine zunehmende Verschattung an immer derselben Stelle des Gesichtsfeldes. 

Bei solchen Anzeichen sollte spätestens am nächsten Tag eine augenärztliche Untersuchung erfolgen. 

Netzhautablösung: gute Prognose bei schnellem Eingriff

Die Behandlungsart ist vom Grad der Netzhautschädigung abhängig, wie die Experten erklären. Solange die Retina noch anliege, könnten Risse oder Löcher mittels Laser- oder Kälteverfahren verschlossen werden. 

Bei kompletter Ablösung müsse die Netzhaut operativ wieder angelegt werden, beispielsweise mit einem Kunststoffband. Werde eine Ablösung schnell erkannt, seien die Heilungschancen meist sehr gut. Ging dagegen viel Zeit verloren, drohe ein Sehverlust. Quelle: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG)