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PTAheute-Pinnwand KW 23: Neues zu Agnucaston® und Infoportal zu Long COVID

Bild: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche. 

Hochkonzentriertes Agnucaston® 20 mg gegen PMS

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist eine bedeutende Heilpflanze in der Gynäkologie und wurde 2022 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Seit dem 01.06.2022 steht ein neues Produkt zur Behandlung des Prämenstruellen Syndroms (PMS) zur Verfügung: Agnucaston® 20 mg.

Agnucaston® 20 mg ist 5-fach konzentrierter als Agnucaston® 4 mg und lindert sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden des PMS. Die Wirksamkeit wurde in einer multizentrischen, randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblindstudie mit 170 PMS-Patientinnen gezeigt. In der Studie wurden sowohl körperliche als auch psychische PMS-Beschwerden erfasst. Die Behandlung mit Mönchspfeffer-Extrakt der Wirkstärke 20 mg war der Placebo-Behandlung bezüglich des Rückgangs der Symptome innerhalb von drei Monaten überlegen und erwies sich als sehr gut verträglich.

Mönchspfeffer-Extrakt bindet und aktiviert Dopamin-D2-Rezeptoren und kann dadurch einen erhöhten Prolaktinspiegel senken, der ein wichtiger Faktor in der Entstehung von PMS-Symptomen ist. Laut Herstellerangaben kann somit das hormonelle Gleichgewicht wiederhergestellt und das innere Wohlbefinden stabilisiert werden.

Darüber hinaus zeigt Mönchspfeffer-Extrakt spasmolytische Effekte am Uterus, wie in Versuchen an humanen Uterusstreifen sowie im Tiermodell belegt werden konnte. Die krampflösenden Eigenschaften können dazu beitragen, schmerzhafte Unterleibskrämpfe vor der Menstruation zu lindern. Quelle: Pressemitteilung Bionorica / vs 

Zur Erinnerung: Was ist PMS?

Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein Komplex aus körperlichen und psychischen Symptomen, die mehrere Tage bis zwei Wochen vor Einsetzen der Periode auftreten können. Frauen leiden z. B. unter Spannungsgefühl in der Brust und im Unterleib sowie an Kopf-, Rücken-, Gelenk- oder Muskelschmerzen. Auch Wassereinlagerungen, Schlaf- oder Verdauungsprobleme, Hautunreinheiten sowie Heißhungerattacken sind mögliche Beschwerden.

Frauen mit PMS fühlen sich häufig erschöpft, niedergeschlagen, lustlos, gereizt oder wütend. Manche haben Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen. Ausgeprägte PMS-Beschwerden können mit einem hohen Leidensdruck der Patienten einhergehen. / vs

USA: Corona-Impfung bald für unter Fünfjährige?

Aktuell können laut Zulassung Kinder ab fünf Jahren gegen COVID-19 geimpft werden. Seit kurzem empfiehlt auch die STIKO dies generell für die Altersgruppe. In den USA könnte die Impfung nun auch bald für die Kleinsten zur Verfügung stehen. Die US-Regierung rechnet damit in weniger als drei Wochen. Biontech/Pfizer und Moderna haben Daten für Kinder ab sechs Monaten vorgelegt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf daz.online.

Schmerzpflaster: Wirkstoffe können Gefahr darstellen

Bundesweit sind nach Angaben der Deutschen Schmerzgesellschaft rund 23 Millionen Menschen von chronischen Schmerzen betroffen. Um ihre Beschwerden zu lindern oder erträglicher zu machen, greifen demnach viele Menschen auf opioidhaltige Schmerzpflaster zurück. 

Beim Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern ist Pflegeexperten zufolge Achtsamkeit gefordert. „Ein opioidhaltiges Schmerzpflaster ist kein Wundpflaster, es ist ein Medikament“, heißt es in einem aktualisierten Leitfaden des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK). Vor dem Aufkleben eines neuen Pflasters müsse das alte zunächst unbedingt entfernt werden, da sonst eine lebensgefährliche Überdosierung drohe. Eine veränderte Dosisstärke solle nicht ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt genutzt werden, so der Rat. Herumliegen lassen sollte man neue ebenso wie gebrauchte Pflaster nicht. Denn: Bei damit spielenden Kleinkindern sei es schon mehrfach zu teils tödlichen Vergiftungen gekommen.

Zu den Hinweisen im Leitfaden gehört auch, dass die Pflaster bei Röntgenaufnahmen oder im Computertomographen abzunehmen sind, da sich darin enthaltende Metallteile stark erhitzen können. Auch sollten Betroffene wissen, dass Wärme – etwa bei Fieber, durch eine Wärmflasche oder heißes Wasser – die Wirkstoffabgabe verstärken und zu einer gefährlich hohen Dosierung führen kann. Auch seien Wechselwirkungen mit Schlafmitteln oder Alkohol zu beachten. Quelle: dpa / vs 

Neues Onlineangebot informiert zu Long COVID

Nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung können gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen bleiben. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein neues Informationsportal erstellt. Unter www.longcovid-info.de finden Betroffene und Angehörige sowie Interessierte Informationen rund um das Thema Langzeitfolgen nach einer Corona-Erkrankung. Neben Antworten auf gängige Fragen finden Betroffene von Long COVID und Angehörige auch Hinweise auf Unterstützungsmöglichkeiten und Empfehlungen für den Alltag.

Außerdem bietet die Seite Informationen zum Thema „Long COVID am Arbeitsplatz“ sowohl für Arbeitgebende als auch für Arbeitnehmende. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die berufliche Teilhabe, denn Long COVID kann sich auf die Leistung und Arbeitsfähigkeit auswirken. Quelle: Pressemitteilung BZgA / vs 

Experten erwarten mehr Tuberkulose- und HIV-Fälle wegen Ukraine-Krieg

Der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria erwartet infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine mehr Infektionen mit Tuberkulose und HIV. „Es ist noch zu früh, um die langfristigen Folgen des Krieges genau einzuschätzen, aber wir gehen davon aus, dass sich der Konflikt erheblich auf die Tuberkulose- und HIV-Raten in der Ukraine und in der gesamten Region auswirken wird“, sagte der Direktor des Fonds, Peters Sands.

Schätzungsweise 260.000 Menschen in der Ukraine leben nach Angaben der WHO mit HIV. Nach Angaben des RKI verzeichnete die Ukraine im Jahr 2020 eine der höchsten Tuberkulose-Inzidenzen in der europäischen WHO-Region. Die Ukraine zähle darüber hinaus zu den Ländern mit den höchsten Anteilen an multiresistenter Tuberkulose – das bedeutet, dass gängige Medikamente nicht mehr anschlagen. Quelle: dpa / vs 

WHO: 780 erfasste Fälle von Affenpocken

Die Zahl der bestätigten Fälle von Affenpocken in Ländern, in denen das Virus sonst nicht kursiert, ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf 780 gestiegen. Die Infektionen wurden vom 13. Mai bis 2. Juni aus 27 überwiegend westlichen Ländern gemeldet, wie die UN-Organisation mitteilte. Die Mehrheit der Fälle (688) wurde aus europäischen Ländern gemeldet.

„Soweit bekannt, erkranken die meisten Betroffenen nicht schwer“, so das RKI. Weitere Fälle seien zu erwarten, die Gefährdung für die breite Bevölkerung sei aber nach derzeitigen Erkenntnissen als gering einzuschätzen. Die WHO stuft das globale Risiko durch Affenpocken weiter als „moderat“ ein. Es könne allerdings „ein hohes Risiko für die öffentliche Gesundheit entstehen, wenn das Virus es schafft, zu einem verbreiteten menschlichen Erreger in nicht-endemischen Ländern zu werden“. Quelle: dpa / vs 

EU pausiert Prüfung von CBD als Lebensmittel

Die EU-Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat die Prüfung von Cannabidiol (CBD) als Lebensmittel wegen Datenlücken vorerst gestoppt. „Wir haben eine Reihe von Gefahren im Zusammenhang mit der Aufnahme von CBD ermittelt und festgestellt, dass die zahlreichen Datenlücken zu diesen gesundheitlichen Auswirkungen geschlossen werden müssen, bevor diese Bewertungen weitergeführt werden können“, sagte der Vorsitzende des Efsa-Expertengremiums für Ernährung, Dominique Turck. 

Es sei noch nicht ausreichend klar, welche Wirkung CBD auf die Leber, den Magen-Darm-Trakt, das Hormonsystem, das Nervensystem und das psychische Wohlbefinden von Menschen hat. Bei Versuchen mit Tieren hätten sich zudem schädliche Wirkungen auf die Fortpflanzung gezeigt. Nun müsse geprüft werden, ob das auch beim Menschen so sei. 

Die EU-Kommission geht davon aus, dass CBD als neuartiges Lebensmittel eingestuft werden kann, wenn die Bedingungen dafür erfüllt sind. Die Efsa geht dieser Frage nach, weil in Brüssel zahlreiche Anträge auf diese Einstufung eingingen, und soll klären, ob der Verzehr von CBD für Menschen unbedenklich ist. Quelle: dpa / vs/mia 

EU: Bedingte Zulassung für Krebsmittel Lunsumio

Der Pharmakonzern Roche hat für seine Krebs-Immuntherapie Lunsumio von der Europäischen Kommission eine bedingte Zulassung erhalten. Das Mittel kann bei der Behandlung von bereits zuvor behandelten Patienten mit einer bestimmten Art von Lymphdrüsenkrebs eingesetzt werden, wie Roche mitteilte. Lunsumio wird laut Roche derzeit in zwei zulassungsrelevanten Studien erforscht. Quelle: dpa / vs 

Fast jeder Zweite freut sich aufs Älterwerden

Eine Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts forsa unter 1.002 Baden-Württembergern zwischen 30 und 55 Jahren (durchgeführt im Auftrag der AOK Baden-Württemberg) ergab, dass knapp die Hälfte der Menschen optimistisch (39%) bzw. sogar sehr optimistisch (8%) in Bezug auf ihr Älterwerden in die Zukunft blicken. Eine überwiegende Mehrheit (70%) hält es für sehr wahrscheinlich, dass sie im hohen Alter, ab circa 70 Jahren, noch über eine gute Fitness und Gesundheit verfügen. Jeder Fünfte ist im Hinblick auf das Älterwerden eher pessimistisch (17%) bzw. sehr pessimistisch (2%) eingestellt. Gut ein Viertel der Befragten (26%) nimmt an, dass es eher bzw. sehr unwahrscheinlich ist, dass sie im hohen Alter noch über eine gute Fitness und Gesundheit verfügen. Fast allen (92%) ist besonders wichtig, dass sie körperlich gesund bleiben.  

„Umso wichtiger ist es, bereits in jungen Jahren auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, ausreichend in Bewegung zu bleiben und achtsam mit sich umzugehen. Idealerweise sollte der Alkoholkonsum niedrig gehalten und nicht geraucht werden. Die Gefahr, an schweren Krankheiten zu erkranken, wird somit verringert und es steigt die Wahrscheinlichkeit, auch im hohen Alter noch fit und gesund zu sein“, sagt Eva Ortlieb, Spezialistin für Vorsorge und Prävention bei der AOK Baden-Württemberg.  

Diese Experten-Aussagen werden durch aktuelle Zahlen der AOK Baden-Württemberg bestätigt: Beispielsweise haben Menschen mit ärztlich festgestelltem Alkoholproblem nach sieben Jahren circa 9-mal häufiger Krebs in Mund und Rachen als Personen ohne diesen Risikofaktor. Für Raucher besteht unter anderem ein 3-mal höheres Risiko, nach sieben Jahren eine arterielle Embolie oder Thrombose zu bekommen. „Es lohnt sich, mit dem Rauchen aufzuhören, den Alkoholkonsum zu reduzieren oder etwas gegen überflüssiges Gewicht zu tun, dafür ist es nie zu spät“, so der Appell von Eva Ortlieb. Quelle: Umfrage Forsa / vs 

Leukämie-Mittel Scemblix zeigt gute Ergebnisse

Das Leukämie-Mittel Scemblix von Novartis hat in einer Studie gute Ergebnisse gezeigt. Die Langzeitwirksamkeit und die Verträglichkeit bei chronisch-myeloischer Leukämie sei höher als beim Medikament Bosulif von Pfizer, wie der Pharmakonzern mitteilte. 
 
So sei die molekulare Hauptansprechrate nach 96 Wochen mehr als doppelt so hoch wie bei Bosulif (37,6 Prozent gegenüber 15,8 Prozent). Die Langzeitsicherheit bleibe gleichzeitig konstant, wobei die Abbruchrate aufgrund unerwünschter Ereignisse bei Scemblix mehr als dreimal niedriger sei als bei Bosulif (7,7 Prozent gegenüber 26,3 Prozent), wie Novartis mitteilte. Quelle: dpa / vs/mia 

Kommt ein neuer Moderna-Booster im Spätsommer?

Der an die Omikron-Variante angepasste COVID-19-Impfstoffkandidat von Moderna hat vorläufigen Studiendaten zufolge eine bessere Antikörperreaktion gegen die hochansteckende Variante gezeigt. Bei dem Impfstoff handelt es sich um eine Kombination aus dem ursprünglichen Moderna-Impfstoff Spikevax und einem gegen die Omikron-Variante gerichteten Mittel.

Die Vakzine wurde als Booster mit einer Dosierung von 50 Mikrogramm verabreicht. Moderna will die Daten nun bei den zuständigen Regulierungsbehörden einreichen. Der Hersteller hofft, dass sein Booster gegen die Omikron-Variante noch im Spätsommer verfügbar sein wird. Quelle: Tagesschau / vs 

Neuer TV-Spot für Carmenthin®

Seit Ende Mai wird der neue Carmenthin® TV-Spot  unter dem Motto „Das Leben genießen“ ausgestrahlt. Der Spot präsentiert Alltagssituationen, wie einen Besuch im Biergarten, einen Kinobesuch oder eine Shoppingtour, die durch Verdauungsstörungen beeinträchtigt werden. Durch die Einnahme von Carmenthin® werden die Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl oder Bauchschmerzen wieder gelindert. Quelle: Pressemitteilung Dr. Willmar Schwabe / vs 

Expertenrat: Pandemievorbereitung für den Herbst

Was erwartet Deutschland im dritten Corona-Winter? Welche Maßnahmen werden nötig sein, um SARS-CoV-2 in Schach zu halten? Der Corona-ExpertInnen-Rat hat seine Stellungnahme zur Pandemievorbereitung auf den kommenden Herbst und Winter vorgelegt. Das Gremium konstatiert darin, dass wir uns nach dem Sommer auf eine Zunahme von SARS-CoV-2 und anderen Atemwegserkrankungen einstellen müssen. Zudem bestehe weiterhin eine relevante Immunitätslücke. Außerdem sei es notwendig, eine solide rechtliche Grundlage für Infektionsschutzmaßnahmen vorzubereiten. Die derzeit geltende Fassung des Infektionsschutzgesetzes läuft am 23. September aus. Noch vor Ende der Sommerpause wird gemeinsam mit den Ländern erneut beraten, wie weiter vorzugehen ist. 

Weitere Informationen erhalten Sie unter daz.online.