In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.
PTAheute-Pinnwand KW 23/2025: Rückrufe, Lieferengpässe und Fruchtgummis

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:
Produktions-Aus von Salbutamol-Sprays
Im Gespräch mit der „Welt“ gibt Thomas Weigold, Deutschland-Chef von Sandoz, an, die Produktion von Salbutamol-Sprays in ein bis zwei Jahren auslaufen zu lassen. „Die Umstellung der Fertigung dieser Sprays ist mit enormen Kosten verbunden. Wir können steigende Kosten aber nicht in Preisanpassungen umsetzen, da diese reguliert sind.“ So begründet Thomas Weigold, Deutschland-Chef von Sandoz Deutschland, gegenüber der „Welt“ seine Aussage, dass das Unternehmen die Herstellung von Salbutamol-haltigen Dosier-Aerosolen „in den nächsten ein bis zwei Jahren“ auslaufen lassen will.
Gemeint ist hiermit die Abkehr vom Treibgas Norfluran, das in den Dosieraerosolen verwendet wird. Das fluorierte Gas (F-Gas) schlägt mit einer Treibhauswirkung zu Buche, die dem 1.530-Fachen von CO₂ entspricht. Dieser hohe Faktor ist dafür verantwortlich, dass trotz der nur kleinen benötigten Mengen ein hoher Schaden entsteht.
Ob Apotheken nun nach dem langanhaltenden Engpass 2023/24 die nächste Krise bei der Salbutamol-Lieferfähigkeit ins Haus steht, erfahren Sie in diesem Beitrag. Quelle: daz.online
Zahnärztliche Früherkennung künftig in gelbem U-Heft enthalten
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat jüngst das Kinderuntersuchungsheft („Gelbes Heft“) angepasst mit dem Ziel, Eltern noch besser über zahnärztliche Früherkennungsangebote zu informieren. Zwischen dem sechsten Lebensmonat und dem vollendeten sechsten Lebensjahr besteht ein Anspruch auf sechs zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen.
Deren Leistungsumfang ist in der Richtlinie über die Früherkennungsuntersuchungen auf Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten geregelt. Künftig werden auch die Ergebnisse dieser Früherkennungsuntersuchungen in einem eigenen Abschnitt im Kinderuntersuchungsheft dokumentiert. Bisher geschah dies in sogenannten Kinderzahnpässen (gesonderten Heften der Zahnärzte). Quelle: Ärztezeitung / vs
Chargenrückruf: Paracetamol Sanavita 250 mg Zäpfchen
Die Firma Sanavita Pharmaceuticals GmbH ruft das Arzneimittel Paracetamol Sanavita 250 mg Zäpfchen, 10 Stück, PZN: 14416394, Ch.-B.: 230958, 240322, 250101, zurück. Der Grund dafür sind Undichtigkeiten einiger Blisterkavitäten der genannten Chargen.
Apotheken werden gebeten, ihre Lagerbestände zu überprüfen und betroffene Packungen an den pharmazeutischen Großhandel zur Gutschrift zurückzusenden. Quelle: AMK / vs
Lieferengpässe bei Infanrix und Twinrix
Bei den Standardimpfstoffen zur Grundimmunisierung für Säuglinge und Kleinkinder besteht laut dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ein Versorgungsengpass bei allen Infanrix-Präparaten. Voraussichtlich sollen die Vakzinen von GlaxoSmithKline (GSK) erst ab 30. April 2026 wieder verfügbar sein. Als Alternative empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO), auf Tdap-IPV-Kombinationsimpfstoffe auszuweichen.
Ebenso von Engpässen betroffen ist der Reise- und Indikationsimpfstoff Twinrix für Kinder. Die inaktivierte Vakzine dient zur Vorbeugung gegen Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Infektionen und wird angewendet bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 1 bis 16 Jahren. Die voraussichtliche Verfügbarkeit des Impfstoffes von GSK datiert das PEI auf den 11. Juli dieses Jahres. Alternativ sollen Einzelimpfstoffe zum Einsatz kommen. Quelle: Paul-Ehrlich-Institut / vs
Gesundheits-Recherche: Jugendliche nutzen Youtube, TikTok und Wikipedia

Junge Menschen in Deutschland beziehen ihre Gesundheitsinformationen vor allem über Youtube, TikTok und Wikipedia, wie aus der repräsentativen Sinus-Jugendstudie 2024/2025 im Auftrag der Barmer hervorgeht. Dazu wurden im Herbst 2024 bundesweit rund 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren befragt. 27 Prozent von ihnen nutzen Youtube, 26 Prozent TikTok und 25 Prozent Wikipedia als Online-Informationsquellen für Gesundheitsthemen.
„Junge Menschen nutzen für die Gesundheits-Recherche häufig digitale Quellen mit möglicherweise zweifelhaftem Inhalt. Um beurteilen zu können, welche Informationen auf wissenschaftlichen Fakten beruhen, ist eine Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz unerlässlich“, sagt Prof. Dr. med. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.
Wie aus der Sinus-Jugendstudie weiter hervorgeht, hat Youtube bei den Jugendlichen als Recherchequelle für Gesundheitsthemen trotz seines Spitzenplatzes an Bedeutung verloren. Im Jahr 2022 suchten noch 38 Prozent der Befragten dort nach Informationen und damit elf Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr.
Einen deutlichen Rückgang gab es auch bei Nachrichtenmedien von 26 auf 14 Prozent und bei Behördenseiten wie dem Robert Koch-Institut von 20 auf 13 Prozent. „Mit dem Ende der Corona-Pandemie sind bestimmte Kanäle für die Jugendlichen offenbar weniger relevant für Gesundheitsinformationen geworden“, sagt Barmer-Chef Straub. Quelle: PM Barmer / vs
Chargenrückruf: Jodid 100 Mikrogramm Tabletten
Die Merck Healthcare Germany GmbH ruft ihre Jodid 100 Mikrogramm Tabletten, 100 Stück, Ch.-B.: G01LXS, G0269D, G02BFS, G02BFT, PZN: 02545005, zurück. Grund für den Rückruf ist, dass die Teilungsrillen auf beiden Seiten der Tablette bei den betroffenen Chargen nicht ausgerichtet, d. h. nicht parallel zueinander angebracht sind. Dies kann zu einer ungleichmäßigen Teilbarkeit der Tabletten führen.
Apotheken werden gebeten, vorhandene Packungen über den pharmazeutischen Großhandel zurückzuschicken. Quelle: AMK / vs
Ab 1. Juli keine Hilfsmittel mehr zulasten der IKK classic
Ab 1. Juli 2025 dürfen Apotheken keine Hilfsmittel mehr zulasten der IKK classic abgeben. Hintergrund ist, dass die Kasse den bestehenden Versorgungsvertrag mit dem Deutschen Apothekerverband (DAV) mit Wirkung zum 30. Juni 2025 gekündigt hat. Eine Folgevereinbarung kam nicht zustande, da die Vorstellungen der Vertragspartner offenbar zu weit auseinanderliegen.
Die Konsequenz: Ab Juli wird für die IKK classic in der Apothekensoftware ein Lieferausschluss für Hilfsmittel hinterlegt sein. Darüber informieren jetzt die Verbände.
Auch eine Einzelfallversorgung auf Basis einer Genehmigung sei nicht vorgesehen, heißt es im Rundschreiben des AVNR. Um Versicherte der IKK classic weiterhin mit Hilfsmitteln beliefern zu können, bleibt den Apotheken demnach nur der individuelle Beitritt zum Rahmenvertrag der Kasse. Davon rät der AVNR jedoch ausdrücklich ab.
Sofern den Kolleginnen und Kollegen Einzelverträge mit der Kasse vorliegen, empfiehlt der AVNR eindringlich, diese mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit und die Rahmenbedingungen sehr sorgfältig zu begutachten. Quelle: daz.online
Cannabis in Cola-Fruchtgummis gefunden
Es seien Süßigkeiten im Umlauf, die beim Verzehr gesundheitliche Beschwerden wie Schwindel verursachen können, hatte die niederländische Lebensmittel- und Produktsicherheitsbehörde (NVWA) kürzlich mitgeteilt. Mehrere Personen, sowohl Kinder als auch Erwachsene, seien nach dem Verzehr erkrankt, so eine Sprecherin. Haribo teilte auf Anfrage mit, der Vorfall beschränke sich auf die Niederlande und auf das Produkt „Happy Cola F!ZZ“ im 1.000-Gramm-Beutel bei einer bestimmten Charge.
Die Cannabis-Rückstände seien zwar nur in drei Tüten einer Charge entdeckt worden, vorsorglich sei aber ein vollständiger Rückruf veranlasst worden. Haribo selbst sprach von einem „ernsten“ Vorfall. In den Niederlanden wird nun untersucht, wie das Cannabis in die Fruchtgummis gekommen ist. Quelle: tagesschau.de / vs
Chargenrückruf: Melperon-ratiopharm® Filmtabletten
Die Firma ratiopharm GmbH ruft bestimmte Chargen der Melperon-ratiopharm® Filmtabletten zurück. Betroffen sind:
- Melperon-ratiopharm® 25 mg Filmtabletten, 20 Stück, Ch.B.: B61902A, B67554B,
- Melperon-ratiopharm® 25 mg Filmtabletten, 50 Stück, Ch.-B.: B61902B, B61903A, B67554A, B67554C
- Melperon-ratiopharm® 25 mg Filmtabletten, 100 Stück, Ch.-B.: B61903B, B61904A, B65253A, B65856A, B66127A, B66598A, B66598B, B68161A,
mit PZN 08916690, 08916709 und 08916715. Der Grund dafür ist, dass Tabletten mit sichtbaren Bruchstellen festgestellt wurden.
Apotheken werden gebeten, vorhandene Packungen zur Gutschrift mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel zurückzusenden. Quelle: AMK
Neue Coronavirus-Variante auf dem Vormarsch
Das COVID-19-Infektionsgeschehen bewegte sich zuletzt auf einem niedrigen Niveau, wie Abwasseranalysen des Robert Koch-Instituts zeigen. Unter der Oberfläche zeichnet sich aber ein Wechsel der vorherrschenden Varianten ab: Die neue Virusvariante NB.1.8.1 breitet sich weltweit und in Deutschland rasant aus.
NB.1.8.1 zählt zu den rekombinanten Varianten und stammt selbst von der Virusvariante XDV.1.5.1 ab. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat NB.1.8.1 am 23. Mai als Variante unter Beobachtung (variant under monitoring, VUM) eingestuft.
Erste Daten deuten darauf hin, dass verschiedene Mutationen am Spike-Protein die Ausbreitung des Virus begünstigen. Mutationen an Position 445 des Spike-Proteins steigern womöglich die Bindungsaffinität zum ACE2-Rezeptor und damit die Infektiösität des Virus. Gleichzeitig erleichtern es Mutationen an den Positionen 435 und 478 dem Virus, der neutralisierenden Wirkung von Antikörpern zu entgehen.
Im Vergleich zur derzeit vorherrschenden Variante LP.8.1 verstärkten die Mutationen von NB.1.8.1 die Immunflucht um das 1,5- bis 1,6-Fache. Anlass zur Sorge gibt das der WHO allerdings noch nicht, da die Ergebnisse im Rahmen früherer Varianten liegen. Quelle: daz.online
Sebamed feiert 20-jähriges Jubiläum
Die medizinische Hautreinigungs- und -pflegemarke sebamed feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Vor 20 Jahren wurde die Anti-Aging-Serie von sebamed eingeführt, die sich seither als feste Größe im umfangreichen sebamed-Sortiment etabliert hat. Laut Hersteller steht die Serie für hochwirksame, medizinische Anti-Aging-Pflege mit dem pH-Wert 5,5, die gezielt auf die Bedürfnisse anspruchsvoller Haut eingeht und Alterserscheinungen effektiv entgegenwirkt.
Die Anti-Aging-Serie umfasst sieben Produkte: Augencreme, Creme-Gel, Aufbau-Creme, Falten-Filler, Lifting-Serum, Mizellen-Reinigungsschaum und Lotion.
Mit dem 20-jährigen Jubiläum unterstreicht sebamed seine langjährige dermatologische Expertise und die besonders hohe Produktqualität. Quelle: PM sebamed / vs
Chargenrückruf: Puri-Nethol 50 mg Tabletten
Die Firma Aspen Pharma Trading Limited und die deutsche Niederlassung Aspen Germany GmbH rufen das Arzneimittel Puri-Nethol (Mercaptopurin) 50 mg Tabletten, 25 Stück, PZN: 00847676, Ch.-B.: P0012985, zurück.
Der Grund dafür ist eine festgestellte mikrobielle Kontamination in Puri-Nethol 50 mg Tabletten für den britischen Markt. Zum jetzigen Zeitpunkt kann eine mögliche mikrobielle Kontamination, in der für den deutschen Markt produzierten, genannten Charge nicht ausgeschlossen werden. Die genannte Charge wird in diesem Zusammenhang vom Zulassungsinhaber vorsorglich zurückgerufen.
Apotheken werden gebeten, ihre Lagerbestände zu überprüfen und vorgehaltene Ware zu sperren. Die Rücksendung noch vorhandener Packungen erfolgt mittels APG-Formular über den pharmazeutischen Großhandel. Quelle: AMK / vs