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In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.

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PTAheute-Pinnwand KW 26/2025: Die Zukunft der Apotheken, Lieferengpässe und neue Zulassungen

PTAheute-Pinnwand KW 26/2025
Bilder: Jamrooferpix, StockKing, Diego Cervo, wideeyes / AdobeStock; Montage: PTAheute

Täglich erreichen uns zahlreiche Meldungen rund um Pharmazie, Gesundheit und Apothekenmarkt. Hier finden Sie eine Übersicht über die News und Pressemeldungen der aktuellen Woche:

Wie sieht die Zukunft der Apotheken aus?

Wie sieht die Zukunft unseres Gesundheitssystems aus? Und wohin geht der Weg für die Apotheken? Den Blick in die Glaskugel wagte Dr. Benjamin Wessinger zum Abschluss der INTERPHARM 2025. Seine Vision war – trotz einigen für die Apotheken schmerzhaften Entwicklungen – eine durchaus positive.

Das deutsche Gesundheitssystem ist „eines der teuersten der Welt“, so Wessinger. Von den Gesamtausgaben der GKV werden jedoch weniger als 15 Prozent für Arzneimittel ausgegeben, in den Apotheken bleiben davon gerade einmal 2 Prozent. Dem gegenüber steht, dass die medizinische und pharmazeutische Versorgung in Deutschland „eine der besten der Welt“ ist, die auch jedem Menschen in Deutschland zur Verfügung steht, betonte der Referent.

Wessinger beschrieb vier Megatrends im Gesundheitssystem: der demografische Wandel, die Digitalisierung, die Landflucht und der sich wandelnde Begriff von Gesundheit – während früher der Fokus auf Erkrankungen lag, stehen heute Prävention und ein gesundes Älterwerden im Blickpunkt.

Wie wirken sich die Megatrends auf die Apotheken aus? Vielfältig, das wurde in Wessingers Ausführungen deutlich. Die Details hierzu lesen Sie auf daz.online.

Lieferengpässe bei Fiasp® PumpCart® und NovoRapid® PumpCart® möglich 

Die Firma Novo Nordisk Pharma GmbH informiert in Abstimmung mit der EMA und dem BfArM zu möglichen Engpässen von Fiasp® PumpCart® und NovoRapid® PumpCart® (Insulin aspart) sowie zu einer vorgezogenen geplanten Vertriebseinstellung von Fiasp® PumpCart®. 

Laut Firma sollten neue YpsoPump®-Anwender NovoRapid® in der Durchstechflasche unter Verwendung einer Leerampulle anwenden. Für Patienten, die Fiasp® PumpCart® nutzen, wird empfohlen, diese bereits frühzeitig – möglichst bis Ende 2025 – auf Fiasp® in der Durchstechflasche oder eine geeignete alternative Therapie umzustellen. 

Stehen keine PumpCart®-Patronen zur Verfügung, muss auf eine alternative Anwendung (zum Beispiel Leerampulle und Insulin aus der Durchstechflasche) umgestellt werden. Ist kein schnell wirksames Insulin verfügbar, das mit dem bestehenden Pumpensystem kompatibel ist, sind alternative Therapieoptionen zu prüfen. Quelle: AMK 

Neuer Name für „Vitamin D3 Hevert“

Das Arzneimittel „Vitamin D3 Hevert“ erhält einen neuen Namen: Ab Mitte Juli 2025 wird das Präparat unter der Bezeichnung „Vitamin D3 Hevert 1000 IE“ vertrieben. Damit soll die enthaltene Wirkstoffstärke – 1000 IE – klarer kommuniziert werden. Indikation, Preis und Rezeptur bleiben unverändert. Quelle: PM Hevert 

Lenacapavir in den USA zugelassen

Lenacapavir (Yeztugo®) ist der erste und bisher einzige Wirkstoff zur Präexpositionsprophylaxe (PrEP), der nur zweimal im Jahr angewendet werden muss. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) hat dem Kapsid-Inhibitor nun die Zulassung erteilt.

Der HIV-1-Kapsid-Inhibitor wird bei Erwachsenen und Jugendlichen mit einem Körpergewicht von mindestens 35 kg eingesetzt. Im Gegensatz zur bisherigen oralen Therapie, bei der eine tägliche Tabletteneinnahme erforderlich ist, wird Lenacapavir nur zweimal im Jahr verabreicht und bietet so einen langanhaltenden Schutz. Lenacapavir (Yeztugo®) steht als Injektionslösung zur subkutanen Anwendung zur Verfügung. Quelle: daz.online 

Defekte Dosierspritze bei Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen 

Die Firma neuraxpharm Arzneimittel GmbH informiert über weitere defekte Dosierspritzen bei Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen, 473 ml, PZN: 13719106, Ch.-B.: 240829.  

Die Firma bittet um eine visuelle Kontrolle auch bei dieser Charge vor der Abgabe an die Patienten. Sollten defekte Dosierspritzen (abgebrochene Spitze) vorgefunden werden, können diese retourniert werden. Quelle: AMK 

WHO: Tabaksteuern in Deutschland sind zu niedrig

Die im europäischen Vergleich niedrigen deutschen Steuern auf Tabakprodukte sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Dorn im Auge. Deshalb kommt Deutschland im neuen WHO-Bericht über den Kampf gegen die Tabak- und Nikotin-Epidemie nicht gut weg.  

Nach WHO-Empfehlungen soll die Steuer mindestens 75 Prozent des Preises von Tabakprodukten ausmachen. Das sei die effektivste Maßnahme, um den Konsum einzuschränken. Für Deutschland nennt sie ein Steuerniveau von durchschnittlich 61,4 Prozent. Rund 40 Länder weltweit lägen über 75 Prozent. In der WHO-Europa-Region mit 53 Ländern liegt Deutschland mit seinen Steuern im unteren Viertel, wie unter anderem auch Norwegen und die Schweiz.  

Nur in drei von sieben Kategorien ist die WHO zufrieden mit Deutschland: Bei der häufigen Erhebung von Daten, wie viele Menschen Tabak nutzen, bei den Warnungen vor den gesundheitlichen Schäden und bei Massenmedienkampagnen gegen den Tabak.  

Nur vier Länder hätten sämtliche von der WHO empfohlenen Maßnahmen umgesetzt, berichtet die WHO: Brasilien, Mauritius, die Niederlande und die Türkei. Mit Ausnahme der Türkei ist bei ihnen die Zahl der Erwachsenen, die täglich rauchen, nach den WHO-Zahlen niedriger als in Deutschland: Hierzulande sind es laut WHO 16 Prozent, in den Niederlanden und Mauritius 13 Prozent und in Brasilien 9 Prozent. In der Türkei liegt die tägliche Raucherprävalenz noch bei 26 Prozent. Quelle: dpa 

APOPROSTAT® forte jetzt auch als 3-Monatspackung

3-Monatspackung von Apoprostat forte
Neue Packungsgröße bei APOPROSTAT® orte

Das pflanzliche Arzneimittel APOPROSTAT® forte ist ein hochdosiertes Phytosterol-Konzentrat, das in der symptomatischen Therapie des benignen Prostatasyndroms (BPS) angewendet werden kann. Jede Weichkapsel enthält 65 mg Phytosterol mit einem Mindestgehalt von 70 Prozent β-Sitosterol. Empfohlen wird die Einnahme von 2 Weichkapseln pro Tag.

Ab sofort gibt es APOPROSTAT® forte neben der 120er-Packung auch in der 3-Monatspackung mit 180 Weichkapseln (PZN 19436355).  

Rückruf: Anastrozol Amarox 1 mg Filmtabletten 

Die Amarox Pharma GmbH ruft alle noch im Markt befindlichen Chargen von Anastrozol Amarox 1 mg Filmtabletten, 30, 60 und 100 Stück, PZN 16804628, 16804634 und 16804640), Ch.-B.: ANA22002B, ANA22003A, ANA23001A, ANA23002, ANA23002A, ANA24001C, FE240105B, FE250138, zurück.  

Laut Feststellungsbescheid des BfArM vom 11. Juni 2025 ist die Zulassung des oben genannten Arzneimittels erloschen.  

Apotheken, Großhändler und andere Vertriebspartner werden gebeten, eventuelle Bestände der genannten Chargen mittels APG-Formular zur Gutschrift zurückzusenden. Quelle: AMK 

Lieferschwierigkeiten bei Methylphenidat halten an

Methylphenidat sorgt schon seit Monaten für erheblichen Aufwand in den Apotheken. Während für Tabletten, ob retardiert oder nicht, häufig noch Ersatz beschafft werden kann, sind Hartkapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung derzeit echte Mangelware. Die Hersteller beteuern, mit Hochdruck an Nachschub zu arbeiten. Direktbestellungen bieten gegenüber dem Großhandel keinen Vorteil.

Methylphenidat ist der am häufigsten verschriebene psychostimulierende Arzneistoff zur Therapie bei ADHS und unterliegt seit 1971 dem Betäubungsmittelgesetz. Aktuell finden sich rund 25 Meldungen zum Wirkstoff auf der Lieferengpass-Liste des BfArM. Seit August 2023 und damit am längsten vertreten sind Produkte mit dem Präparatnamen Methysym® in unterschiedlichen Stärken und Packungsgrößen.  

Studie: Etwa jeder fünfte Arbeitnehmer wird im Urlaub krank

Für die Studie „Leisure Sickness: Erschöpft statt erholt“ der IU Internationalen Hochschule gaben 19,3 Prozent der Befragten an, das Gefühl, sich plötzlich sehr erschöpft zu fühlen, zumindest immer oder häufig an freien Tagen oder im Urlaub zu erleben. Bekannt ist das Phänomen demnach bei 71,9 Prozent der Arbeitnehmer.  

„Leisure Sickness“ bezeichnet den Umstand, wenn sich ausgerechnet am Wochenende oder im Urlaub mitunter plötzlich Krankheitssymptome zeigen. Zwar gehört die „Freizeitkrankheit“, so die direkte Übersetzung, nicht zu den durch offizielle internationale Klassifikationen festgelegten Krankheiten, wie Studienautorin Stefanie André sagt. Dennoch sei das Phänomen mit Symptomen von Krankheiten verbunden, wie die Befragung zeige. 

Gerade unter jüngeren Arbeitnehmern bis 25 Jahre stößt diese Aussage demnach besonders häufig (50,5 Prozent) auf Zustimmung. André erklärt sich das Ergebnis damit, dass die jungen Befragten ihre Freizeit auch mit passivem Scrollen durch Social Media und Streamen von Serien und Filmen gestalten. Die repräsentative Studie zeige, dass Menschen mit aktiver und sinnvoller Freizeitgestaltung seltener „Leisure Sickness“ erlebten.  

Zudem fühle sich die jüngere Gruppe stärker verpflichtet, außerhalb der Arbeitszeit erreichbar zu sein. Auch gaben 80,6 Prozent aller Befragten an, regelmäßig Überstunden zu leisten. Quelle: dpa 

Chargenrückruf: Propolis Urtinktur Hanosan, 20 und 50 ml

Aufgrund von Abweichungen bezüglich der Spezifikation für Taufluvalinat (Pestizid) ruft die Firma Hanosan GmbH folgende Präparate zurück:

Propolis Urtinktur Hanosan, 20 ml, PZN 02392240, Ch.-B.: 123151, 123153, 123154, 228251, 228253, 228256, 314511, 314513, 314515, 314517, 407281, 407284, 407287 und

Propolis Urtinktur Hanosan, 50 ml, PZN 02392257, Ch.-B.: 123152, 228252, 228254, 228255, 314512, 314514, 314516, 407282, 407283, 407286

Alle anderen im Markt befindlichen Chargen sind nicht betroffen und weiterhin verkehrsfähig. Betroffene Ware soll ausreichend frankiert zurückgesendet werden an:

Hanosan GmbH
Hanosanstraße 1
30826 Garbsen.

Für die betroffenen Chargen werden die zurückgesendete Ware und die Portokosten erstattet. Quelle: AMK 

Deutschland: Gut 3.200 neue HIV-Infektionen in 2024 gemeldet

Im vergangenen Jahr wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) 3.259 HIV-Neudiagnosen gemeldet. Damit liegen die für Deutschland erfassten Zahlen (Datenstand 1. April 2025) laut RKI auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr, für das 3.332 neue Infektionen gezählt wurden.

Rund drei Viertel der Infizierten (73 Prozent) waren Männer, 27 Prozent Frauen – Letzteres entspricht dem HIV-Jahresbericht des RKI zufolge einem Rückgang um 10 Prozent.

Das Infektionsgeschehen bei HIV werde in Deutschland maßgeblich bestimmt von Männern, die Sex mit Männern haben, schreibt das RKI. Sie machten im vergangenen Jahr 35 Prozent der Neuinfektionen aus. Die Zahl dieser Infektionen stieg zuletzt leicht an, nachdem sie zuvor jahrelang rückläufig war. Hier seien weitere Untersuchungen notwendig, heißt es vom RKI. Neben einem tatsächlichen Anstieg könnten auch vermehrte Tests für die erhöhte Zahl an Meldungen verantwortlich sein. Beim Rückgang in den Jahren zuvor könne unter anderem auch ein aufgrund der Pandemie verändertes Verhalten eine Rolle gespielt haben.

Zu anderen Infektionswegen von HIV gehören neben Sex etwa auch Übertragungen beim Drogenkonsum mit Spritzen. Quelle: dpa