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Hauhechel – harntreibende Wurzel

Früher wurde die Hauhechelwurzel zum Abtreiben von Harnstein verwendet. Auch heute noch hat die Wurzel urologische Indikationen. | Bild: Weber-Fina

Sie erregt Zorn

„Weiberzorn“ heißt die Dornige Hauhechel (Ononis spinosa) im Volksmund auch. Vielleicht deshalb, weil sich früher die langen Röcke der Frauen in den dornenbewehrten Zweigen verfingen? Oder ob an diesem Namen eher die tiefreichende verholzende Pfahlwurzel schuld ist? Denn will man diese entfernen, muss man sie regelrecht aus dem Boden heraushauen. Die Frauen waren daher beim Jäten mit diesem Schmetterlingsblütler (Fabaceae) ziemlich geplagt.

Lange Tradition als „Steinkraut“

Doch die Hauhechelwurzel hat auch Gutes zu bieten. Bereits der antike Arzt Dioskurides beschrieb die Anwendung der Wurzel als „Steinkraut“. Sie wurde also zum Abtreiben von Harnsteinen verwendet. Auch heute noch hat getrocknete Hauhechelwurzel (Ononidis radix) urologische Indikationen: Sie wird begleitend zu Durchspülung bei Entzündungen der ableitenden Harnwege genutzt. Auch um Nierengrieß vorzubeugen, kann man die Droge nutzen. Hauhechelwurzel wirkt diuretisch (aquaretisch), möglicherweise auch antibakteriell und antientzündlich. Als wirksamkeitsrelevante Inhaltsstoffe gelten vor allem Isoflavonoide (z. B. Ononin) und Triterpene (z. B. Onocol).

Kombiniert mit anderen harntreibenden Drogen

Angewendet wird Ononidis radix meist als Tee (2 bis 3 g pro Tasse, Tageshöchstmenge 12 g). Einige Nieren-/Blasentees enthalten Hauhechelwurzel in Kombination mit anderen harntreibend wirkenden Drogen wie Birkenblätter, Schachtelhalm- und Goldrutenkraut (z. B. Durchspülungstee Bombastus, H&S® Nieren-Spültee). Mitenthalten ist Hauhechelwurzel zudem in Aqualibra® – einem pflanzlichen Extraktpräparat zur Durchspülungstherapie. Außerdem soll es im traditionellen pflanzlichen Arzneimittel Biofax® classic zur Unterstützung der Nierenfunktion mit beitragen. 

Wichtige Anwendungshinweise

Woran man bei der Anwendung immer wieder erinnern sollte: Für die Durchspülungstherapie ausreichend trinken – mindestens zwei Liter pro Tag. Außerdem ist wichtig zu wissen: Bei Ödemen, die durch Herz- oder Nierenschwäche bedingt sind, kann eine Durchspülungsbehandlung schädlich sein.  

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