Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 15. bis 19.02.2021

3D-Animation in Blau und Rot eines Coronavirus
Bild: artegorov3@gmail / AdobeStock

Montag, den 15.02.2021

Bayer peilt Impfstoff-Lieferung im Dezember an 

Nach dem Einstieg in die Produktion eines Corona-Impfstoffes rechnet der Pharmakonzern Bayer im Dezember mit ersten Lieferungen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir noch vor Jahresende – wenn alles gut geht – auch die ersten Impfstoffe sogar ausliefern können“, sagte Bayer-Chef Werner Baumann am Montag in Wuppertal, nachdem er Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Standort gezeigt hatte. Vor zwei Wochen hatte der Leverkusener Konzern bekanntgegeben, einen Teil der Herstellung des vom Tübinger Unternehmen Curevac entwickelten Vakzins zu übernehmen.

Wegen der Beschaffung und Validierung von Geräten sowie aufwendiger Qualifizierungsstudien dauert es noch einige Monate, bis die Bayer-Anlage startklar ist – hergestellt wird in einem „Reinraum“, in dem selbst kleinste Verschmutzungen verhindert werden müssen. Eine zweistellige Zahl von Arbeitsplätzen soll neu aufgebaut werden. Es wäre das erste Mal, dass Bayer einen Impfstoff herstellt.

Laschet betonte die Bedeutung der heimischen Pharmaindustrie und forderte, sie in einem positiveren Licht zu sehen. „Es hat sich in den letzten Jahre so eingebürgert, dass man immer auf die Pharmaindustrie schimpft“, sagte er. „Unser Ziel muss sein, dass Deutschland wieder der Spitzenstandort für Pharmatechnologie wird.“

Für den Curevac-Impfstoff läuft derzeit noch die Phase-III-Studie – die Daten dieser Studie sind nötig für grünes Licht von den Behörden. „Angepeilt wird eine Zulassung im zweiten Quartal“, sagte Bayer-Pharmavorstand Stefan Oelrich. „Genaueres können wir Ihnen erst sagen, sobald die Daten vorliegen.“ Die ersten Chargen sollen woanders produziert werden, im Dezember könnte Bayer einsteigen – 2022 will der Konzern 160 Millionen Impfdosen herstellen. Quelle: dpa/vs 

Dänemark führt strengere Einreisebeschränkungen für Grenzgebiete ein 

Aus Sorge vor mutierten Varianten des Coronavirus verschärft Dänemark seine Einreisevorschriften für Menschen aus den Grenzgebieten. Wer aus Schleswig-Holstein oder den südschwedischen Grenzregionen nach Dänemark einreisen möchte, muss ab Mittwoch neben einem triftigen Einreisegrund auch einen maximal 72 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Das gilt unter anderem auch für Grenzgänger, die ihren Arbeitsplatz oder Wohnsitz in den Gebieten haben, teilte die dänische Regierung am Montag mit. Bislang hatte für die Einwohner der Grenzgebiete ein maximal sieben Tage alter negativer Corona-Test gereicht.

Die dänischen Ministerien für Justiz und Gesundheit begründeten den Schritt mit einem in den Grenzgebieten erhöhten Risiko der Ausbreitung der zunächst in Südafrika aufgetauchten Variante. „Es ist wichtig, dass Leute, die im Grenzland wohnen und arbeiten, die Grenze überqueren können“, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. „Es ist aber auch wichtig, Dänemark gegen Virus-Varianten zu beschützen, die eine größere Unsicherheit in der Epidemie schaffen können.“

Die dänischen Grenzen sind für die meisten Ausländer seit längerem weitgehend dicht. Für Menschen außerhalb der Grenzgebiete gilt, dass sie nur ins Land kommen, wenn sie einen triftigen Einreisegrund und einen höchstens 24 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen können. Weil die deutsch-dänischen und dänisch-schwedischen Gebiete eng miteinander verwurzelt sind und viele Pendler auf der jeweils anderen Grenzseite arbeiten, sind die Auflagen für diese Regionen nicht ganz so streng wie für andere. Quelle: dpa/vs 

Pflegekräfte am häufigsten wegen Corona krankgeschrieben 

Beschäftigte in der Altenpflege sind nach einer Auswertung der Barmer-Krankenkasse am häufigsten wegen Infektionen mit dem Coronavirus krankgeschrieben worden. Im vierten Quartal 2020 betraf dies 7,6 von je 1.000 Erwerbstätigen dieser Branche, wie die Kasse nach eigenen Versichertendaten ermittelte. Verglichen wurden 20 besonders von Corona-Fällen betroffene Berufsgruppen.

Es folgten demnach unter anderem Krankenpflegekräfte mit 7,3 Corona-Krankgeschriebenen pro 1.000 Erwerbstätige. Bei Personal in Arztpraxen lag dieser Wert bei 5,5. Am niedrigsten war der Anteil der Corona-Krankgeschriebenen dagegen in Werbung und Marketing mit 2,5 gemessen an je 1.000 Erwerbstätigen dieser Berufsgruppe.

Mit Blick auf Ansteckungsrisiken am Arbeitsplatz sagte Barmer-Chef Christoph Straub, Corona-Fälle seien in Branchen geringer, in denen sich Abstands- und Hygieneregeln tendenziell leichter einhalten ließen oder verstärkt Homeoffice möglich sei. In Sozialberufen sei es dringend erforderlich, dass sich Beschäftigte impfen ließen.

Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz betonte, die Mehrzahl der Infektionen erfolge oft nicht am Kranken oder Pflegebedürftigen. „Vielmehr wird das Virus von den Pflegekräften selbst in die Einrichtungen gebracht. Oft ohne es zu wissen.“ Besprechungen und Raucherpausen würden dann zu Virusschleudern. „Es muss klar werden, dass die wichtigen Impfungen kein Ersatz für Hygiene und Infektionsgrundschutz sind“, sagte Brysch. „Auch ein Geimpfter kann das Virus weitergeben.“ Quelle: dpa/vs 

Baden-Württemberg baut Analyse von Virusvarianten aus 

In Baden-Württemberg sollen in den kommenden zwei Wochen alle positiven Corona-Proben auf Virusvarianten untersucht werden. Mit dieser flächendeckenden Bestimmung sei Baden-Württemberg im Ländervergleich ihres Wissens nach Vorreiter, teilte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) mit. Ziel sei es, die Verbreitung bestimmter Varianten gezielt einzudämmen.

Bislang werden alle Proben in Baden-Württemberg mit einer PCR-Untersuchung lediglich auf bestimmte Abweichungen als Hinweis auf vorhandene Mutanten geprüft. Um die genaue Variante zu bestimmen, ist ein aufwendigeres Verfahren notwendig, die Vollgenomsequenzierung – also die Entzifferung des gesamten Erbguts. Nur so ist es möglich, zu erkennen, ob es sich beim jeweiligen Erreger um Varianten wie die zuerst in Großbritannien entdeckte Mutante B.1.1.7 oder die zunächst in Südafrika nachgewiesene Variante B.1.351 handelt. Diese Varianten sind mehreren Analysen zufolge ansteckender und stellen deshalb eine Gefahr für die Eindämmung der Pandemie dar. Quelle: dpa/vs 

Aktuelle Corona-Zahlen des RKI

Neuinfektionen innerhalb eines Tages: 4.426 
Sieben-Tage-Inzidenz:  58,9 (pro 100.000 Einwohner)
(Stand: 15.02., 00.00 Uhr)

Bundesinstitut hofft auf Zulassung von Corona-Selbsttests im März 

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hofft darauf, noch im März Corona-Schnelltests für den Hausgebrauch zuzulassen. „Aktuell gehen wir auf Basis der bislang vorliegenden Antragsunterlagen davon aus, dass wir die ersten Sonderzulassungen Anfang März erteilen können“, sagte ein Sprecher der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Demnach gibt es Anträge für bis zu 30 verschiedene Produkte, mit denen sich jeder binnen einer Viertelstunde selbst testen kann.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich am Freitag vorsichtig zu solchen Tests geäußert. Die Politik ermögliche den Einsatz dieser Tests, aber für eine Zulassung komme es auf die Qualität an, sagte er. Denn wenn sie viele falsch negative Ergebnisse liefern sollten, „dann steckt darin auch ein Risiko“. Infizierte Menschen könnten in der Annahme, nicht infiziert zu sein, andere anstecken. Nach einer möglichen Zulassung stünden laut Spahn Bund-Länder-Gespräche dazu an, wie die Tests in die Strategien aufgenommen werden sollten. Noch sei auch der Preis offen – und inwieweit der Bund den Kauf eventuell mitunterstützt.

Nach Ansicht von Wissenschaftlern könnten zuverlässige Schnelltests für den Hausgebrauch eine große Rolle bei der Rückkehr zu einem normalen Alltag spielen, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete. Unter strengen Bedingungen sei so etwa die Öffnung von Restaurants denkbar. Quelle: dpa/vs 

EU-Kommissionspräsidentin bedingt für EU-Impfbescheinigung 

Die EU-Kommissionspräsidenten Ursula von der Leyen hat sich grundsätzlich für die Einführung einer EU-Bescheinigung einer Corona-Impfung ausgesprochen. Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis fordert dies seit Wochen, damit Reisen ohne Einschränkungen stattfinden können. „Ich begrüße die Initiative des griechischen Ministerpräsidenten“, sagte von der Leyen der Athener Zeitung „Ta Nea“. Was allerdings noch beschlossen werden müsste, sind eine europaweite Regelung und wie die Reisen stattfinden können. Dies wird nach den Worten der EU-Kommissionspräsidentin aber erst dann zur Debatte stehen, wenn große Teile der Bevölkerung geimpft seien.

Unterdessen machen Israel und Griechenland die ersten Schritte, um Geimpften freie Reisen zwischen den beiden Mittelmeerstaaten zu ermöglichen, ohne auf die Entscheidungen der EU zu warten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte bei einer Pressekonferenz mit seinem griechischen Kollegen Kyriakos Mitsotakis vergangenen Montag gesagt, Reisen zwischen Israel und Griechenland sollten ohne Quarantäne möglich sein. In Kreisen des Athener Tourismusministeriums erwartet man eine solche Vereinbarung mit Israel für Ende März. Auch Zypern will da mitmachen. Für alle drei Staaten ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsbereich.

In der EU wird kontrovers über eine Aufhebung von Reisebeschränkungen für Menschen mit Corona-Impfung diskutiert. Die offizielle Debatte über mit dem „Impfpass“ verbundene Vorteile wurde im Januar vertagt. Ungeklärt ist noch, ob von bereits geimpften Menschen weiter eine Ansteckungsgefahr ausgehen kann. Quelle: dpa/vs 

Uni Oxford testet Corona-Impfstoff an Kindern und Jugendlichen 

Mit einer neuen klinischen Studie wollen Forscher der Universität Oxford prüfen, ob der Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca auch bei Kindern und Jugendlichen wirkt. Dafür soll das Mittel, das Konzern und Universität gemeinsam entwickelt haben, an 300 Freiwilligen zwischen 6 und 17 Jahren getestet werden. „Es ist wichtig zu untersuchen, wie Kinder und Jugendliche auf den Impfstoff reagieren, da einige Kinder von einer Impfung profitieren könnten“, sagte Andrew Pollard von der Uni Oxford. Die meisten Kinder würden nicht krank durch das Virus.

Die ersten Tests sollen noch diesen Monat beginnen. Dabei erhalten bis zu 240 Probanden den Impfstoff, die restlichen hingegen ein Kontrollmittel.

Nach Ansicht des Kinderärzteverbands Royal College of Paediatrics and Child Health kann COVID-19 auch bei Kindern zu Tod oder schweren Erkrankungen führen. Dies sei aber selten. Es sei klar, dass die Sterblichkeit durch COVID-19 bei Kindern erheblich geringer ist als bei älteren Menschen. „Es gibt auch Hinweise darauf, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass Kinder sich infizieren.“ Die Rolle von Kindern bei der Übertragung sei weiter unklar. Eindeutige Beweise, dass sie ansteckender sind als Erwachsene, gebe es aber nicht. Quelle: dpa/vs 

RKI: Alle Bundesländer bei Inzidenz unter 100 - Auch Thüringen 

Alle Bundesländer in Deutschland liegen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen bei der Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wieder unter dem Wert von 100. Als letztes Bundesland rutschte laut RKI-Dashboard auch Thüringen in den zweistelligen Bereich und liegt nun bei 98,8. Die deutschlandweite sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz sank demnach auf 60,1. Nur noch ganz knapp über 50 liegen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (jeweils 51,0). Quelle: dpa/vs 

Britische Corona-Variante in mehr als jeder vierten Probe in Dänemark 

Die zunächst in England aufgetretene Variante des Coronavirus findet sich in Dänemark mittlerweile in mehr als jeder vierten analysierten Corona-Probe. Das geht aus vorläufigen Zahlen des dänischen Gesundheitsinstituts SSI hervor. Demnach wurde die Variante B.1.1.7 in 28,5 Prozent der bis Freitag sequenzierten Stichproben aus der ersten Februar-Woche nachgewiesen. Zum Vergleich: In der Woche davor lag der Anteil noch bei vorläufig 20,3 Prozent, zum Jahreswechsel lediglich bei 2,1 Prozent. Die Zahlen werden laufend aktualisiert und können sich somit noch ändern.

Erstmals war die britische Virus-Variante in Dänemark in Stichproben vom 14. November nachgewiesen worden. Laut SSI herrscht Einigkeit darüber, dass die Mutante ansteckender ist als andere Typen des Coronavirus SARS-CoV-2. Die Sorge vor Varianten wie dieser ist auch der Hauptgrund dafür, warum beim nördlichsten deutschen Nachbarn trotz rückläufiger Corona-Zahlen weiter strikte Lockdown-Maßnahmen gelten.

Bisher wurde B.1.1.7 bei 1.859 Menschen in Dänemark nachgewiesen. Sie wurde in 5,4 Prozent der bisher sequenzierten Stichproben entdeckt. Das SSI schätzt, dass B.1.1.7 vermutlich noch im Laufe des Februars die dominierende Virus-Variante sein wird.

In Italien soll laut einer Schätzung des Gesundheitsministeriums derzeit fast jede fünfte Corona-Infektion auf die sogenannte britische Variante zurückzuführen sein. Im Schnitt seien es nach einer Stichproben-Analyse landesweit rund 17 Prozent der Infektionen, teilte das Ministerium mit. In Deutschland wird für kommende Woche mit den Ergebnissen einer weiteren Erhebung zur Verbreitung ansteckenderer Corona-Varianten gerechnet. „Wir erwarten einen Anstieg des Varianten-Anteils“, hiße es vom Robert Koch-Institut (RKI). Vor einer Woche hatte das RKI einen ersten Bericht vorgelegt, wonach B.1.1.7 in einer Stichprobe mit rund 30.000 Proben knapp sechs Prozent der Fälle ausmachte. Quelle: dpa/vs 

Bisher knapp 4.500 Helfer für Schnelltests in Altenheimen 

Knapp 4.500 freiwillige Helfer hat die Bundesagentur für Arbeit bisher für Corona-Schnelltests in Altenheimen an die Kommunen vermittelt. Das teilte eine Sprecherin der Behörde der „Rheinischen Post“ mit. Der Bedarf der Kommunen sei aber noch deutlich größer, hieß es. Die Corona-Schnelltests, die die 4.519 freiwilligen Helferinnen und Helfer unter anderem durchführen sollen, sollen in den Heimen deutlich intensiviert werden. Quelle: dpa/vs 

Grenzkontrollen wegen Corona – Keine Ausnahmen für Pendler

Die seit Sonntag geltenden neuen Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen sehen keine Ausnahmen für Berufspendler vor. Hintergrund des Verbots ist die Verbreitung neuer Varianten des Coronavirus in Nachbarstaaten. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, dürfen aus Tschechien und weiten Teilen des österreichischen Bundeslandes Tirol ab Sonntag vorübergehend nur noch Deutsche, Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht in Deutschland, landwirtschaftliche Saisonarbeitskräfte und Gesundheitspersonal einreisen.

Ehepartner, eingetragene Lebenspartner, minderjährige Kinder und Eltern minderjähriger Kinder dürfen demnach auch kommen, aber nur wenn sie gemeinsam mit dem deutschen Angehörigen die Grenze passieren. Auch Lastwagenfahrer und sonstiges Transportpersonal im Güterverkehr sind von dem Verbot ausgenommen. Außerdem sollen Einreisen aus dringenden humanitären Gründen – etwa bei einem Todesfall – erlaubt sein. Auch in den Ausnahmefällen gelten Test- und Quarantänebestimmungen. Eine Beschränkung der Einreise auf bestimmte Grenzübergänge soll es nicht geben.

Tschechien und Tirol waren am Donnerstag als „Virusvarianten-Gebiete“ eingestuft worden. Am Freitag kam die Slowakei hinzu. Für Großbritannien, Portugal und einige andere Staaten gilt dies schon länger. Quelle: dpa/vs 


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