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Pollenallergie häufiger bei Angstpatienten

Bild: WavebreakmediaMicro / AdobeStock

Die Wissenschaftler befragten über 1.700 Personen aus dem Raum Augsburg zu möglichen Allergien sowie zu ihrem psychischen Zustand. Bei den Allergien unterschieden die Forscher zwischen erstens saisonalen Allergien wie zum Beispiel Gräserpollenallergie, zweitens ganzjährig auftretenden Allergien wie Hausstaub- oder Tierhaarallergie und drittens anderen Allergien wie Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergie.  

Saisonale Allergien: positiver Zusammenhang mit Angststörungen 

Es zeigte sich, dass Menschen, die an einer generalisierten – also den kompletten Alltag betreffenden – Angststörung litten, auch häufiger eine Pollenallergie hatten, nicht aber ganzjährige Allergien. Diese traten bei den Angsterkrankten sogar seltener auf. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass Personen mit andauernden Allergien andere Stressverarbeitungsstrategien entwickelt haben, die sie vor Angststörungen schützen.  

Hausstaub- und Tierhaarallergien häufiger bei Depressionen 

Die ganzjährigen Allergien traten dagegen bei Personen mit Depressionen und depressiven Phasen häufiger auf. Allerdings ließ sich in der Studie nicht klären, ob Allergien anfälliger für Depressionen machen oder ob umgekehrt Depressionen ein Risikofaktor für Allergien sind. Für Nahrungsmittel- oder Medikamentenallergien zeigte sich kein Zusammenhang mit psychischen Faktoren.  

Fazit: Auch psychosoziale Faktoren haben Einfluss 

Das Münchner Forscherteam räumt ein, dass die Studie gewisse Schwachstellen aufweist. So sei etwa das Durchschnittsalter der Studienteilnehmer mit 61 Jahren relativ hoch gewesen. Außerdem habe es sich um Selbstangaben und keine echten Diagnosen gehandelt. Dennoch seien die Ergebnisse als Hinweis darauf zu verstehen, dass bei Allergien psychosoziale Aspekte eine Rolle spielen und die Patienten ganzheitlich behandelt werden sollten. Quelle: Technische Universität München