COVID-19-Impfung
Corona-Pandemie
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Wo könnten PTA für die Corona-Impfung eingesetzt werden?

Nahaufnahme einer Spritze in Vial steckend
Könnten PTA aus den Apotheken in Impfzentren bei der Rekonstitution des Corona-Impfstoffes helfen? Für diese Frage hat sich das Landesgesundheitsministerium in Schleswig-Holstein an die Apothekerkammer gewendet. | Bild: weyo / Adobe Stock

Eines der vielen Themen bei der Online-Kammerversammlung der Apothekerkammer Schleswig-Holstein am vergangenen Mittwochnachmittag war die mögliche Beteiligung von pharmazeutischem Personal an den erhofften Corona-Impfungen. Kammerpräsident Dr. Kai Christiansen berichtete, dass das Landesgesundheitsministerium bei der Apothekerkammer angefragt habe, ob PTA aus den Apotheken in Impfzentren bei der Rekonstitution des Impfstoffs helfen könnten. In der Diskussion ergänzte Prof. Dr. Christian Peifer, dass dazu auch Pharmaziestudierende aus dem Hauptstudium eingesetzt werden könnten. Sie seien dafür aufgrund ihrer Praktikumserfahrung bestens geeignet. Im Pharmazeutischen Institut der Universität Kiel seien etwa 200 Studierende im Hauptstudium und er sei bereit, ihren Einsatz zu organisieren. Peifer wies darauf hin, dass in der Pflege wegen der Pandemie auch Studierende der Medizin eingesetzt würden.

Zur Erinnerung: Was ist Rekonstitution?

Die Rekonstitution eines Arzneimittels bedeutet, dass es unmittelbar vor der Anwendung in seine anwendungsfähige Form überführt werden muss.   

Aufgrund der Pflicht zur kühlen Lagerung dürfen die Corona-Impfstoffe erst direkt vor der ersten Gabe rekonstituiert werden – danach bleiben sechs Stunden zur Impfung. Das bedeutet, dass laufend neue Impfstoffdosen bereitgestellt und ggf. auch vorbereitet (Zugabe eines Aktivators oder Ähnliches) werden müssen, um einen ganzen Arbeitstag durchimpfen zu können.

48 Stunden Zeit bei Kühlschranktemperatur

Christiansen erläuterte, dass auch die Impfstoffe mit Extremkühlung für 48 Stunden bei Kühlschranktemperatur transportiert und gelagert werden könnten. Daher sei vorgesehen, den Transport zu den Impforten bei Kühlschranktemperatur vorzunehmen. Dafür würden 24 Stunden eingeplant. Dann blieben noch 24 Stunden für alle weiteren Schritte bis zur Impfung. Nach der Rekonstitution blieben sechs Stunden bis zum Impfen, erklärte Christiansen. Damit bestehe die Herausforderung, das nötige Personal für diese Arbeit zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitzustellen. Außerdem müssten weitere Aspekte wie die Versicherung geklärt werden. Christiansen erwartet, dass die Rekonstitution eher „unter afrikanischen Bedingungen“ und nicht unter einem Laminar-air-flow stattfinden werde. 

In der Diskussion wurde berichtet, dass die Behörden auch beim Verband der Zytostatika herstellenden Apotheken (VZA) angefragt hätten. Der VZA habe seine Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert. In der Kammerversammlung wurden allerdings auch Bedenken geäußert, wie angesichts der knappen Personalsituation PTA aus Apotheken für andere Aufgaben abgegeben werden könnten. Doch es bestand Konsens, dass sich Apotheker und pharmazeutisches Personal einbringen müssten. Denn es gebe niemanden, der besser für eine solche Aufgabe geeignet sei.

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