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2017 soll es klappen – Wie sich gute Vorsätze realisieren lassen

Viele Menschen haben auch das Jahr 2017 mit guten Vorsätzen begonnen. Doch wie funktioniert es wirklich? | Bild: Zerbor - Fotolia.com

Auf Distanz zum Gewohnheitstier gehen

Warum bei den guten Vorsätzen das Durchhalten so schwierig ist, wie man es aber dennoch schaffen kann, in 2017 endlich dran zu bleiben, weiß die Psychologin Professor Dr. Katja Mierke von der Hochschule Fresenius: „In Ihnen wohnt dieses Gewohnheitstier, das Sie sich gern bildhaft ausmalen dürfen, zum Beispiel als klein aber zäh, zottelig, irgendwie niedlich, aber eben auch fies. Und dieses Gewohnheitstier will natürlich keinen Platz machen für Neues, sondern sein Territorium verteidigen.“ Der kleine zottelige Geselle lässt sich aber dennoch überlisten. Indem man zum Beispiel erkennt, dass der Wunsch nach Schokolade oder dem Sofa der Wunsch des Gewohnheitstiers ist, wird es leichter, sich davon zu lösen. Sie selbst wollen ja zum Sport gehen oder auf Süßigkeiten verzichten. „Diese Distanzierung verhindert, dass Sie hier in die Falle tappen zu schnell aufzugeben und zu denken, Sie selbst wollten in Wirklichkeit Sofa und Schokolade“, erklärt die Professorin.

Ziele und Abläufe vorher ausmalen

Außerdem ist es wichtig, die eigenen Ziele nicht nur als abstrakte Idee zu formulieren. Man sollte sie sich stattdessen so genau wie möglich vor Augen führen. Die Psychologin nennt es die „Visualisierung von Zielen“. Sie rät dazu: „ Stellen Sie sich möglichst oft und bildhaft vor, wie ein konkreter Tag wirklich aussieht, an dem Sie sich gesund ernähren. Gehen Sie in Gedanken durch, wie Sie beim Einkaufen zum Beispiel die Chipsregale links liegen lassen und den Wagen stattdessen in der Obst- und Gemüseabteilung auffüllen.“ Ein anderes Beispiel: Die Kollegin schlägt wie gewohnt vor, noch gemeinsam eine Zigarette rauchen zu gehen. Man sollte sich im Voraus überlegen, wie man reagieren möchte. Es kann sinnvoll sein, die ablehnende Antwort vielleicht sogar im Rollenspiel oder vor dem Spiegel einzuüben.

Werden Sie ganz konkret

Ein häufiges Problem mit guten Vorsätzen ist, dass diese viel zu allgemein gefasst sind, zum Beispiel: „Ich will mich gesünder ernähren.“ Ein spezifischeres Ziel wäre: „Ich esse zweimal pro Woche in der Mittagspause einen Salat.“ Noch besser: „Ich esse jeden Montag- und Mittwochmittag einen Salat.“ Wer sich beispielsweise vornimmt, sich häufiger mit Freunden zu treffen, sollte das ebenfalls konkretisieren. Legen Sie am besten fixe Termine fest und tragen Sie diese im Kalender ein. Dabei sollte man aber immer überlegen, was auch tatsächlich realistisch ist.

Realistisch bleiben

Damit die guten Vorsätze eine Chance auf Durchhalten haben, sollten sie generell realistisch und nicht zu radikal gefasst sein. Denn sonst würden sie uns dauerhaft zu viel Selbstkontrolle abverlangen. Ein Scheitern wäre dann vorprogrammiert, erklärt die Psychologie-Professorin Katja Mierke. „Nie wieder Schokolade“ wäre zum Beispiel ein solch unrealistischer Vorsatz. Er endet nämlich höchstwahrscheinlich damit, dass man irgendwann eine Tafel am Stück vernichtet und den Vorsatz komplett über Bord wirkt. Realistisch wäre hingegen: „Pro Tag nicht mehr als ein Riegel.“

Für Alternativen sorgen

Ein häufige Situation, bei der man gute Vorsätze außer Acht lässt, ist Erschöpfung, beispielsweise nach einem anstrengenden Arbeitstag: Mussten wir uns schon den ganzen Tag über zusammennehmen und mal wieder gegenüber schwierigen Kunden oder Kollegen freundlich bleiben, wollen wir uns wenigstens am Feierabend etwas undisziplinierter verhalten. Allzu leicht lümmeln wir uns dann aufs Sofa und greifen zur Chipstüte. Daher ist es wichtig, konkrete Alternativen an die Stelle der schlechten Gewohnheiten zu setzen, erklärt die Psychologin: „Überlegen Sie sich also, was eine Belohnung sein könnte, mit der Sie dennoch Ihren Vorsätzen treu bleiben. Führen Sie sich dann ganz konkret vor Augen, wie es sein wird, wenn Sie nach einem harten Tag nach Hause kommen und genau das genießen: gute Musik, ein Bad, leckeres – aber eben gesundes – Essen, das Sie vielleicht schon vorbereitet haben.“ – Viel Glück für 2017! Quelle: Hochschule Fresenius