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Hautschutz und Händehygiene für Apothekenmitarbeiter

Bild: jayzynism / AdobeStock

Seit einigen Jahren wird von den Apotheken ein Hygienemanagement gefordert. Laut Apothekenbetriebsordnung muss jedoch nicht nur die Raumhygiene schriftlich dokumentiert werden, sondern auch die Einhaltung der Personalhygiene. So heißt es in der Apothekenbetriebsordnung „gemäß § 4a ApBetrO hat der Apothekenleiter für das Personal und die Betriebsräume, die zur Arzneimittelherstellung genutzt werden, geeignete Hygienemaßnahmen zu treffen, mit denen die mikrobiologische Qualität des jeweiligen Arzneimittels sichergestellt wird.“

So funktioniert Hautschutz und Händehygiene

Hautschutz ist eine sinnvolle Arbeitsschutzmaßnahme, um Schäden und Erkrankungen der Haut vorzubeugen. Aus diesem Grund hat der Arbeitgeber Hautschutzpläne aufzustellen, die von den Beschäftigten zu befolgen sind. Um den Arbeitgeber zu unterstützen, hat die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) das Themenheft "Hautschutz- und Händehygieneplan für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Apotheke" erarbeitet.

Das gehört zur Personalhygiene

Die Personalhygiene betrifft jeden Einzelnen. So muss sich beispielsweise jeder Angestellte nach dem Toilettengang nicht nur die Hände waschen, sondern auch desinfizieren. Neben dem Waschbecken müssen dafür eine pH-neutrale Waschlotion, Desinfektionsmittel und Einweghandtücher zur Verfügung stehen. Die gemeinsame Nutzung von Seifenstücken oder Handtüchern gilt als unhygienisch. Die entsprechenden Pflege- und Reinigungsprodukte müssen vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden.

Hauterkrankungen nehmen den größten Anteil unter den Berufskrankheiten im Gesundheits- und Wohlfahrtswesen ein. Häufiges Händewaschen, Reinigungsarbeiten, langes Handschuhtragen und der Umgang mit aggressiven Substanzen strapazieren die Haut. Ist die natürliche Barrierefunktion der Haut erst einmal gestört, besteht die Gefahr eines Ekzems. Erste Anzeichen für eine gestresste Haut können Rötungen, Juckreiz, Bläschenbildung, trockene Haut und ein brennen nach der Händedesinfektion sein.

Schutz vor Hauterkrankungen

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) stellt unterstützend Materialien zur Verfügung. Der Hautschutz-und Handhygieneplan muss lediglich mit den verwendeten Produkten ergänzt werden und sollte dann an jeder Waschmöglichkeit und in der Rezeptur ausgehangen werden.

Eincremen gehört zur täglichen Pflege:

  • Verwenden Sie eine Hautschutzcreme vor Kontakt mit Feuchtigkeit oder wenn Sie Handschuhe anziehen müssen.
  • Tragen Sie die Creme auf die trockenen Hände auf und denken Sie an die Fingerzwischenräume, -kuppen, Nagelfalze und Handgelenke.
  • Pflege- und Hautschutzprodukte sollten in Tuben oder Spendern bereitstehen - sie sind hygienischer als Gemeinschaftsdosen.

Tipps für ein "hautfreundliches Händewaschen":

  • Lauwarmes statt heißes Wasser
  • Hände kurz befeuchten, mit pH-hautneutraler Waschlotion waschen (pH-Wert um 5,5) und gründlich abspülen
  • reibemittelhaltige Waschprodukte und Nagelbürsten vermeiden
  • Hände mit weichen Einmalhandtüchern abtrocknen und anschließend eincremen
    Bei längerem Tragen von Handschuhen kann es sinnvoll sein, unter den Einmalhandschuhen passende Baumwollhandschuhe zu tragen. Diese verhindern übermäßiges Schwitzen.

Auch die Händedesinfektion sollte nicht "irgendwie" erfolgen.  Die Standard-Einreibmethode für die hygienische Händedesinfektion gem. EN 1500 wie sie unten auch gezeigt wird, finden Sie hier auch zum Download und Aufhängen neben den Desinfektionsspendern. 

Schritte der hygienischen Händedesinfektion

Wann?

Durch regelmäßige hygienische Händedesinfektion können die Übertragungswege der Erreger unterbrochen werden. Waschen und Desinfizieren Sie sich die Hände nicht nur dann, wenn sie sichtbar schmutzig sind, sondern auch immer:

nach der Toilettenbenutzung
nach dem Naseputzen, Husten oder Niesen
vor der Essenszubereitung und vor den Mahlzeiten
nach der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln
nach Kontakt mit Abfällen
Bringen Sie Spender mit Desinfektionsmittel überall dort an, wo regelmäßig eine Händedesinfektion durchgeführt werden muss. Soe sollten wegen des Risikos der Rekontamination ohne Handkontakt bedienbar sein. 

Wie?

Üben Sie den gezeigten Ablauf der Händedesinfektion, denn nur bei diesem Vorgehen werden alle Flächen der Hand sicher mit dem Desinfektionsmittel benetzt!

  • Entfernen Sie vor dem Desinfizieren grobe Verschmutzungen.
  • Trocknen Sie vor der Desinfektion die Hände.
  • Geben Sie ausreichend Desinfektionsmittel in die trockenen Hände.
  • Achten Sie darauf, dass die Hände die ganze Zeit feucht sind.
  • Reiben Sie das Desinfektionsmittel 30 Sekunden kräftig ein.
  • Wiederholen Sie die Bewegungen jedes Schrittes fünfmal.