Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Darmspiegelung: fast ohne Risiko

Bild: robertprzybysz - iStockphoto

Effektive Vorsorgemaßnahme

Die Darmspiegelung ist Darmkrebs-Früherkennung und echte Krebsvorsorge zugleich. Denn werden Krebsvorstufen wie Darmpolypen entdeckt, können sie noch während der Untersuchung direkt entfernt werden. Mittels Darmspiegelung lassen sich daher die meisten Darmkrebsfälle verhindern, betonen Fachleute.

Routineeinsatz: Ist mit Komplikationen zu rechnen?

Dem Erfolg in der Krebsprävention steht allerdings die Angst vor Komplikationen entgegen. So besteht grundsätzlich die Gefahr, dass es bei einer Koloskopie zu Darmblutungen oder gar zu einer Perforation der Darmwand kommt. Krebsspezialisten wollten nun klären, wie groß das Risiko beim Routineeinsatz der Darmspiegelung tatsächlich ist. Dazu analysierten sie die Daten von mehr als 5.000 Darmspiegelungen, die im Saarland im Zeitraum von 2010 bis 2013 durchgeführt wurden. Die Wissenschaftler fragten sowohl bei den Ärzten als auch bei den Untersuchungsteilnehmern nach. Dabei erfassten sie nicht nur Zwischenfälle während der Koloskopie, sondern auch noch innerhalb von vier Wochen danach.

Sehr wenige Zwischenfälle

Das Ergebnis: Bei den 5.252 Untersuchungsteilnehmern waren insgesamt nur 20 medizinisch bestätigte Komplikationen aufgetreten. Das entspricht 0,38 Prozent alle Fälle. Überwiegend handelte es sich um Blutungen. Nur in zwei Fällen kam es zu einer Perforation. Alle Zwischenfälle konnten erfolgreich behandelt werden.

Ursache: Gewebeentnahme

Was die Studie außerdem zeigt: Die Zwischenfälle traten bei jenen Personen auf, bei denen während der Darmspiegelung fortgeschrittene Krebsvorstufen oder gar bösartige Tumoren entfernt wurden. Die Komplikationen sind also nicht Folge der Untersuchung an sich, sondern Folge der Gewebeentnahme. Sie betreffen damit genau diejenigen Untersuchungsteilnehmer, die am meisten von der Vorsorge profitieren. Ihnen hat die Entscheidung für eine Darmspiegelung möglicherweise das Leben gerettet. Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)