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Warum Frauen ein höheres Schlaganfall-Risiko haben

Bild: chombosan - iStockphoto.com

Hormonsituation in der Schwangerschaft

Hormone spielen bei Frauen als Schlaganfall-Risikofaktor eine entscheidende Rolle. So ist zum Beispiel in der Schwangerschaft das Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Circa 30 von 100.000 Schwangeren sind davon betroffen. Die Gefahr ist dann besonders groß, wenn in der Schwangerschaft auch noch typische Schlaganfall-Risikofaktoren wie Übergewicht und Bluthochdruck hinzukommen. Bei Frauen, die schon einmal von der Schwangerschaftserkrankung Präeklampsie betroffen waren, ist das Schlaganfall-Risiko nochmals höher. Hauptkennzeichen einer Präeklampsie sind Bluthochdruck, verstärkte Eiweißausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen.

Orale Kontrazeptiva und mehr

Bereits bei jungen Frauen kann das Schlaganfall-Risiko erhöht sein – wenn sie orale Kontrazeptiva anwenden. Das Risiko ist zwar mit den neueren Präparaten, die weniger Östrogen enthalten, geringer geworden, bleibt aber immer noch erhöht. Dieses Risiko steigt mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Rauchen deutlich an. Auch eine familiäre Schlaganfall-Vorbelastung kann in Kombination mit einem oralen Kontrazeptivum gefährlich werden. 

Migräne mit Aura 

Frauen leiden häufiger als Männer an einer Migräne mit Aura, welche einen Risikofaktor für Schlaganfall darstellt. Wenn Frauen, die von Migräne mit Aura betroffen sind, die Pille einnehmen, haben sie ein rund siebenfach erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Wenn sie dann noch rauchen, erhöht sich das Risiko sogar um den Faktor zehn.

Im mittleren und höheren Lebensalter: Bluthochdruck und Vorhofflimmern

Bei Frauen mittleren Alters stellt Bluthochdruck die häufigste Ursache für einen Schlaganfall dar. Nach den Wechseljahren kommt bei einigen Frauen ein weiterer bedeutender Risikofaktor hinzu: das Vorhofflimmern. Frauen leiden häufiger unter dieser Herzrhythmusstörung als Männer. Wird Vorhofflimmern konsequent behandelt, lässt sich das Schlaganfall-Risiko um bis zu 70 Prozent senken.

Besonders gefährdet: Frauen mit Diabetes

Eine besondere Risikogruppe sind Frauen mit Diabetes. Ihr Risiko für einen Schlaganfall ist gegenüber Männern mit Diabetes um 27 Prozent höher. Da bei Diabetikern häufig auch noch Bauchfett, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen vorliegen, wird die Entstehung eines Schlaganfalls zusätzlich begünstigt. Es ist also auch aus diesem Grund wichtig, den Diabetes früh zu erkennen und zu behandeln. Eine gute Prävention kann gerade bei besonderen Risikogruppen viel bewirken, betonen die Experten. Quelle: Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)