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Zum Tag der Kartoffel am 19. August: Grün und stark keimend? – Riskanter Kartoffelverzehr 

ältere und keimende Kartoffeln
Nahrhaft und lecker und doch birgt der Verzehr von Kartoffeln gewisse Risiken. Worauf sollte geachtet werden? | Bild: Guntar Feldmann / AdobeStock

Die Kartoffel (Solanum tuberosum) – auch bekannt unter der Bezeichnung Erdapfel oder Speisekartoffel – gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Sie ist mit Tomate und Paprika verwandt, jedoch nicht mit der Süßkartoffel. 

Kartoffeln haben einen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Weltweit ist die Kartoffel in der Humanernährung insbesondere aufgrund des Stärkegehalts und der hohen biologischen Wertigkeit des enthaltenen Proteins das bedeutendste Lebensmittel aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).

Zum Tag der Kartoffel am 19. August

Jährlich findet am 19. August der „Tag der Kartoffel“ (National Potato Day) statt. An diesem kulinarischen Aktionstag, sollte man ein Kartoffelgericht zu sich nehmen – ob mit gekochten, gebacken oder gebraten Kartoffeln.

Kartoffeln sind nicht nur lecker sondern auch gesund: Sie enthalten einen hohen Anteil an wichtigen Vitaminen und Mineralien wie Vitamin C, Kalium und Eisen.

Jedes Jahr werden weltweit circa 376 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet, davon stammen etwa 90 Millionen Tonnen aus den Vereinigten Staaten.

Solanin in Kartoffeln zur Schädlingsabwehr

Charakteristische Inhaltsstoffe der Nachtschattengewächse sind Alkaloide. Auch die Kartoffel enthält diese natürlichen Toxine, insbesondere die Glykoalkaloide α-Solanin und α-Chaconin – zusammengefasst als Solanin. Sie reichern sich vor allem in der Kartoffelschale, in grün gewordenen Kartoffelknollen sowie in den Keimen und „Augen“ an. 

Der Pflanze dienen die Alkaloide zur Abwehr von Schädlingen und Krankheitserregern. Beim Menschen können sie in einer bestimmten Menge zu Vergiftungserscheinungen führen. In den vergangenen Jahrzehnten wurden nur wenige Vergiftungsfälle durch Kartoffeln bekannt. 

Da bei leichten Vergiftungen nur unspezifische Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall auftreten, könnte es jedoch eine erhebliche Dunkelziffer geben. Davon geht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) aus. Die Behörde macht darauf aufmerksam, wie Kartoffeln richtig gelagert und zubereitet werden sollten.

Gut zu wissen: So hält man die Solanin-Aufnahme gering

  • Kartoffeln kühl, dunkel und trocken lagern.
  • Alte, eingetrocknete, grüne oder stark keimende Kartoffeln aussortieren. Sie sind für den Verzehr ungeeignet.
  • Grüne Stellen und „Augen“ (Ausgangspunkt für die Entwicklung der Keime) großzügig entfernen.
  • Die Schale von Kartoffeln grundsätzlich nur dann mitessen, wenn es sich um frische und unverletzte Kartoffeln handelt. Insbesondere kleine Kinder essen besser keine ungeschälten Kartoffeln.
  • Das Kochwasser von Kartoffeln nicht wieder verwenden.
  • Frittierfett für Kartoffelprodukte ist regelmäßig auszuwechseln.

Glycoalkaloid-Gehalt in Speisekartoffel wurde reduziert

Bislang wurden Kartoffeln mit einem Glycoalkaloid-Gehalt von bis zu 200 mg pro kg als unbedenklich eingestuft. Um negative gesundheitliche Effekte durch den Verzehr von Kartoffeln auszuschließen, hat das BfR nun einen Wert von 0,5 mg Glycoalkaloiden pro Kilogramm Körpergewicht und Tag definiert. Daraus ergibt sich eine Reduktion des Glycoalkaloid-Gehalt in Speisekartoffeln auf 100 mg pro kg Frischgewicht. Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)