Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Magenspiegelung könnte angenehmer werden

Bislang erfolgt die Untersuchung des Mageninneren beim Facharzt mittels Endoskop. Das könnte sich in Zukunft jedoch ändern. | Bild: romaset / Adobe Stock

Steht eine Magenspiegelung an, ist das für viele Betroffene mit Ungemach verbunden. Häufig dauert es lange, bis überhaupt ein entsprechender fachärztlicher Untersuchungstermin zu haben ist. Bei der Untersuchung wird dem Patienten dann ein schlauchgesteuertes Endoskop über den Mund- und Rachenraum bis in den Magen eingeführt. Das nehmen einige Menschen als sehr unangenehm wahr. In seltenen Fällen kann es auch zu Schleimhautverletzungen kommen. Die erforderliche Sedierung schränkt die Patienten noch einige Zeit nach der Untersuchung in ihren Aktivitäten ein. Deshalb wird im Rahmen eines Forschungsprojekts unter Beteiligung von Fraunhofer-Wissenschaftlern an einem nichtinvasiven und schmerzfreien Diagnoseverfahren gearbeitet.

Schluckbare Kapsel mit Minikamera

Die bisher übliche diagnostische Magenspiegelung mittels flexiblen Endoskopen wollen die Forscher durch ein vollkommen schlauchloses Verfahren ersetzen – eine schluckbare Endoskopiekapsel. Circa 20 Sekunden, nachdem der Betroffene die Kamerakapsel geschluckt hat, kommt sie im Magen an und die Untersuchung kann starten. Mithilfe eines externen magnetischen Führungssystems lenkt der Untersucher die Kapsel durch den Magen. Über die eingebaute Sensorik gelangt ein Echtzeit-Bild des Mageninneren auf einen Monitor. Da der Patient nicht sediert werden muss, kann er die Untersuchung mitverfolgen.

Beim Hausarzt möglich

Die Forscher sehen in dieser innovativen Untersuchungsmethode einen besonderen Pluspunkt: Die Kapselendoskopie könne beim Hausarzt durchgeführt werden. Nur wenn diese Diagnose verdächtige Ergebnisse liefere, sei eventuell eine weiterführende Untersuchung beim Facharzt erforderlich. So biete sich auch die Chance, viele Erkrankungen früher als bisher zu erkennen. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und läuft bis 2022. Quelle: Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM