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Der besondere Rückblick: Der Apotheker und die Knete

Vor 140 Jahren erfand ein Apotheker aus München die Knetmasse Plastilin. | Bild: Supertrooper/ Adobe Stock

Hilfe für die Künstlerfreunde

Am Ende des 19. Jahrhunderts betrieb Franz Kolb eine Apotheke am Kapuzinerplatz in München. Er war mit Bildhauern befreundet und diese klagten im Winter immer wieder darüber, dass in ihren kalten Ateliers der nasse Modellierton einfror und damit unbrauchbar wurde. Da Kolb gerne experimentierte, nahm er sich dieses Problems an – und schuf im Jahr 1880 die Lösung: eine dauerplastische Modelliermasse, bestehend aus Wachsen, Ölen und mineralischen Füllstoffen. Der Apotheker nannte sie Plastilin.

Industrielle Fertigung

Der neue „Kunst-Ton“ blieb auch bei Kälte formbar und war gut zu verarbeiten. Bei seinen Künstlerfreunden fand das neue Material großen Anklang. Zur Herstellung der neuartigen Knetmasse gründete Kolb im Jahr 1890 eine eigene Firma. Im Bereich von Technik und Design spielen Modelliermassen wie Plastilin oder Industrie-Clay immer noch eine Rolle, zum Beispiel im Fahrzeug-Designmodellbau.

Wertvoll für die kindliche Entwicklung

Auch fürs private Basteln sind verschiedenste Knetmassen nach wie vor beliebt. Vor allem ihren Vorteil für die kindliche Entwicklung sollte man sich gerade heute im Medienzeitalter immer wieder bewusst machen: Knete fördert die motorischen Fähigkeiten der Kleinen und unterstützt ihr räumliches Vorstellungsvermögen. Die Kinder können mit dem umformbaren Material immer wieder Neues schaffen und ihre Kreativität frei entfalten. 
Selbst für die Medien erwies sich die Knete als Erfolgsschlager: Animationsfilme wie „Shaun das Schaf“ oder „Wallace & Gromit“, bei denen die Figuren aus Plastilin bestehen, wurden Publikumslieblinge. Quellen: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg; www.becksplastilin.de; www.omas-tipps.de