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Keuchhusten: Die Kleinsten schützen!

Im Alter von zwei Monaten sollte die erste Pertussis-Impfung erfolgen. | Bild: Africa Studio / Adobe Stock

Gefährdete Säuglinge

Erkrankt ein Neugeborenes an Keuchhusten (Pertussis), kann das lebensbedrohlich sein. In den ersten Lebenswochen führt diese Infektionskrankheit besonders häufig zu Komplikationen wie Lungenentzündungen oder Krampfanfällen. Außerdem können lebensgefährliche Atemstillstände auftreten. Erkrankte Säuglinge müssen daher meist im Krankenhaus behandelt werden. Ein unerkannter Keuchhusten wird auch für Fälle von plötzlichem Kindstod verantwortlich gemacht. Da Babys keine schützenden Antikörper gegen Pertussis von ihrer Mutter mitbekommen, können sie sich schon früh anstecken – noch vor dem ersten Impftermin.

Wochenlange Erkrankung 

Keuchhusten ist keinesfalls nur eine Kinderkrankheit. Rund zwei Drittel aller Erkrankten sind mittlerweile Erwachsene. Eine Pertussis-Erkrankung zieht sich meist über viele Wochen. Sie beginnt typischerweise mit Erkältungssymptomen, gefolgt von anfallsartigem, krampfartigem Husten, häufig begleitet von keuchendem Lufteinziehen und anschließendem Erbrechen. Im Erwachsenenalter verläuft der Keuchhusten aber oft untypisch. Er äußert sich dann nur als lange andauernder Husten ohne krampfartige Anfälle. Gerade von solchen unerkannten Patienten geht große Ansteckungsgefahr aus, insbesondere wenn sie Kontakt zu noch nicht geimpften Säuglingen haben.

Hoch ansteckend und meldepflichtig

Beim Keuchhusten handelt es sich um eine hoch ansteckende Infektionskrankheit. Per Tröpfcheninfektion wird der Erreger – das Stäbchenbakterium Bordetella pertussis – übertragen. Nach einer Inkubationszeit von 5 bis 21 Tagen beginnen die Symptome. Seit dem Jahr 2013 ist die Erkrankung meldepflichtig. Die Meldezahlen für Deutschland betragen im Mittel knapp 13.000 Fälle pro Jahr.

Kein lebenslanger Impfschutz

Einen wirksamen Schutz vor Keuchhusten bietet nur die Impfung. Erwachsene sollten deshalb ihren eigenen Impfstatus und den ihrer Kinder überprüfen. Wichtig zu wissen: Der Impfschutz gegen Keuchhusten hält nicht länger als 10 bis 20 Jahre lang an. Und auch wer bereits eine Pertussis-Erkrankung durchgemacht hat, ist nicht lebenslang immun. 
Die Pertussis-Grundimmunisierung im Säuglingsalter besteht gemäß STIKO-Impfempfehlung aus vier Teilimpfungen und beginnt ab dem Alter von zwei Monaten. Nach Angaben der Barmer-Krankenversicherung hatten im Jahr 2017 knapp 88 Prozent der versicherten sechsjährigen Kinder eine komplette Grundimmunisierung erhalten.

Auffrischimpfung auch im Erwachsenenalter

Im Alter zwischen 5 und 6 Jahren sowie zwischen 9 und 17 Jahren ist jeweils eine Pertussis-Auffrischimpfung erforderlich. Außerdem sollte eine Auffrischimpfung im Erwachsenenalter erfolgen. So empfiehlt die STIKO, dass Erwachsene die nächste fällige Tetanus/Diphtherie-Impfung als Tetanus/Diphtherie/Pertussis-Kombinationsimpfung erhalten. Sofern in den zurückliegenden 10 Jahren keine Pertussis-Impfung erfolgt ist, sollen Frauen im gebärfähigen Alter eine Einmaldosis Pertussis-Impfstoff erhalten. Außerdem sollten alle engen Kontaktpersonen eines zukünftigen Babys spätestens 4 Wochen vor dem Geburtstermin geimpft werden. Quellen: Robert Koch-Institut; Deutsches Grünes Kreuz e.V.; Barmer