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Worauf Herzpatienten im Winter achten sollten

Herz aus Schnee liegt in roten Handschuhen
Bei starker Kälte sind Patienten mit bereits bestehender Herzerkrankung besonders gefährdet. | Bild: augusta16 / AdobeStock

Niedrige Temperaturen, vor allem unter null Grad, lassen die Zahl an Herzinfarkten ansteigen, wie Studien gezeigt haben. Brustschmerzen oder Atemnot sollten daher vor allem im Winter nicht auf die leichte Schulter genommen werden, warnt die Deutsche Herzstiftung. 

Gehe ein bisher gesunder Mensch in die Kälte hinaus und bekomme plötzlich Brustschmerzen und Atemnot, dann sei das ein Warnzeichen. Der Betreffende sollte sich kardiologisch untersuchen lassen. Die Symptome dürfen keinesfalls als Reizung der Bronchien verharmlost werden, denn sie können auf eine mangelhafte Sauerstoffversorgung des Herzens hindeuten.

Verengte Koronargefäße aufgrund der Kälte

Besonders gefährdet bei Kälte sind Personen mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und Angina-pectoris-Beschwerden sowie nach einem Herzinfarkt. Infolge der niedrigen Temperaturen verengen sich die Herzkranzgefäße. 

Dadurch wird die Blut- und Sauerstoffversorgung des Herzmuskels vermindert. Gleichzeitig werden auch die Widerstandsgefäße im übrigen Körper verengt, wodurch der Blutdruck steigt. Folglich muss das Herz gegen einen größeren Widerstand anpumpen. 

Besonders gefährlich ist das morgens, wenn der Körper aufgrund der Nacht-Tag-Umstellung bereits durch Blutdruckanstieg und Pulsfrequenzzunahme belastet ist.

Herzpatienten sollten auf Schneeschippen verzichten

Große körperliche Anstrengungen sollten Herzpatienten bei Kälte vermeiden. Dazu zählt laut Deutscher Herzstiftung insbesondere das Schneeschippen. 

Zwar sei regelmäßige Bewegung auch im Winter empfehlenswert, jedoch sollten eher weniger belastende Tätigkeiten wie z. B. Spazierengehen oder Walken bevorzugt werden. Alternativ kann es bei sehr großer Kälte auch sinnvoll sein, das Training nach drinnen zu verlegen, z. B. am Fahrradergometer oder auf dem Laufband.

Bei Minusgraden sollten sich Herzpatienten am besten einen Schal über Mund und Nase legen, damit die Luft bereits vorgewärmt in die Atemwege gelangt. 

Dosis von Herzmedikamenten im Winter überprüfen

Grundsätzlich sollten Menschen, die an Herzerkrankungen leiden, im Winter regelmäßig ihren Blutdruck messen und besonders sorgfältig ihre Medikamente einnehmen. 

Auch wenn sie nur kurz ins Freie gehen (z. B. zum Brötchenholen), sollten Betroffene dies bei Kälte erst dann tun, wenn sie ihre Medikamente bereits genommen haben. 

Die Deutsche Herzstiftung weist außerdem auf mögliche Besonderheiten bei der Medikation hin: So müsse bei einigen Patienten die Dosis ihrer Herzmedikamente – in Absprache mit dem Arzt – im Winter angepasst werden, da die Blutdruckwerte während der kalten Jahreszeit oft höher seien. Quelle: Deutsche Herzstiftung e.V.