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Katzenhaarallergie – neuer Therapieansatz

Es gibt eine Alternative zu einer Hyposensibilisierung. | Bild: maryviolet / Adobe Stock

Katzenbesitzer, die eine Katzenhaarallergie entwickeln, stehen vor einem Dilemma: Entweder sie geben den Vierbeiner in gute Hände ab oder sie behalten das Tier und riskieren womöglich, langfristig an allergischem Asthma zu leiden.

Bessere Alternative zur Hyposensibilisierung gesucht

Neben der symptomatischen antiallergischen Therapie steht als kausale Behandlungsmöglichkeit bisher nur die Hyposensibilisierung zur Verfügung. Bei dieser allergenspezifischen Immuntherapie wird das Immunsystem durch die Verabreichung des Katzenhaarallergens zur Produktion spezifischer Immunglobuline angeregt. Allerdings wirkt die Hyposensibilisierung erst zeitversetzt einige Monate nach Therapiebeginn. Häufig ist auch die Wirksamkeit nicht ausreichend. In seltenen Fällen treten schwerwiegende Nebenwirkungen auf. Einen Therapiefortschritt verspricht nun ein neuer Forschungsansatz, an dem das Universitätsklinikum Münster beteiligt ist.

Spritze mit allergenspezifischen IgG-Antikörpern

Die neue Methode besteht darin, dass die Patienten die spezifischen, gegen das Katzenhaarallergen gerichteten Immunglobuline nicht erst selbst bilden müssen. Ihnen wird nämlich nicht mehr das Allergen verabreicht, sondern sie erhalten bereits die allergenspezifischen Immunglobulin-G-Antikörper (IgG). Diese können künstlich hergestellt werden. Bisherige Phase-2-Studien waren bereits erfolgreich: Mit einer einzigen IgG-Spritze ließ sich die Allergie für einige Wochen abschalten. Über die Langzeitwirkung weiß man allerdings noch nichts. Nun steht eine größere, weltweite Phase-3-Studie an mehr als 1.000 Patienten bevor.

Auch bei anderen Allergien wirksam?

Das neue Therapieprinzip wird nicht nur bei Katzenallergie geprüft. Es werden auch Studien mit IgG-Antikörpern durchgeführt, die spezifisch gegen ein Birkenpollenallergen gerichtet sind.Quelle: Universitätsklinikum Münster (UKM)  

Gut zu wissen: Allergieauslöser aus dem Speichel

Auch wenn von Katzenhaarallergie die Rede ist, sind es nicht die Haare selbst, die allergen wirken. Allergiepotential haben vielmehr Proteine aus dem Speichel sowie aus Talg- und Schweißdrüsen der Tiere. Sie haften an den Katzenhaaren. Das Hauptallergen trägt die Bezeichnung Fel d1. Vor allem wenn sich die Katze durch Ablecken säubert, verteilt sich das Allergen großflächig auf dem Fell. Die Allergene binden auch an Staub und gelangen so in die Luft. Quelle: Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (daab)