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Ann-Katrin Hanneforth – Die Partei: Als PTA in den Bundestag?

Ann-Katrin Hanneforth ist PTA und könnte über ein Direktmandat von „Die Partei“ im Wahlkreis Gütersloh in den Bundestag kommen. | Bild: privat

Sie kandidieren am 26.09. für „Die Partei“ bei der Bundestagswahl. Über ein Direktmandat könnten Sie einen Platz im Bundestag bekommen. Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?

Ann-Katrin Hanneforth:

Durch meinen Beruf schon das Gesundheitssystem. Hier gibt es ja viele Reformen, nur leider noch keine von mir. Aber als Politiker braucht man ja nicht zwingend Expertise – ich mache auch in allen anderen dann verfügbaren Bereichen nicht nur äußerlich eine gute Figur. Die Messlatte nach Spahn und Andi B.Scheuert ist nun eher Niveau Teppichkante.

Sie sind ja auch „eine von uns“: Wann und wo haben Sie Ihre Ausbildung zur PTA gemacht?

Ann-Katrin Hanneforth:

2008 bis 2011 an der Pharmazeutisch-technischen Lehranstalt in Minden (leider musste ich durch einen längeren Krankenhausaufenthalt 2009 nochmal neu starten). Im Juli 2012 habe ich dann die letzte Prüfung bestanden.

Was ist eigentlich „Die Partei“?

„Wirecard für alle! Menschen ohne Einkommen & Vermögen können damit bezahlen, was immer sie wollen.“ – unter anderem mit dieser Forderung tritt die „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ zur Bundestagswahl an. Die Partei, die 2004 von Mitarbeitenden des Satiremagazins „Titanic“ gegründet wurde, versteht sich selbst als satirische Spaßpartei und parodiert durch ihre Aktionen und politischen Forderungen Politiker und etablierte Parteien. Das Magazin selbst wird in Anspielung auf die SED-Parteizeitschrift „Neues Deutschland“ als „Zentralorgan“ der Partei bezeichnet. 
Vorsitzender und prominentester Kopf der Partei ist der frühere „Titanic“-Chefredakteur Martin Sonneborn. Bei der Europawahl 2019 konnte Die Partei 2,4 Prozent der Stimmen und damit zwei Sitze im Europaparlament erringen. Neben Sonneborn, der schon seit 2014 im Europaparlament sitzt, zog der Satiriker Nico Semsrott ein. Nach einem Streit um Sonneborns Umgang mit einem als rassistisch kritisierten Tweet trat Semsrott aus der Partei aus. Seit dem Parteieintritt des SPD-Abgeordneten Marco Bülow ist Die Partei im Bundestag vertreten. Quelle: Tagesschau.de 

Arbeiten Sie aktuell in Ihrem Beruf? 

Ann-Katrin Hanneforth:

Ich bin derzeit mit 14 Stunden die Woche in der öffentlichen Apotheke tätig. Nebenher mache ich noch eine Weiterbildung zum Fachberater „Wundversorgung in der Apotheke“. 2019 habe ich die Dermokosmetik-Weiterbildung von L'Oreal in Düsseldorf gemacht.

Wie haben Sie als PTA die Corona-Krise erlebt?

Ann-Katrin Hanneforth:

Das zu beschreiben ist nicht leicht, da dort viel zusammenkommt. Am einfachsten denke ich mit Ohnmacht und ungläubig wütend. Immer die Frage, was kann der Spahn jetzt noch Schlimmes für uns in Petto haben, Maßnahmenlimbo à la Spahn. Er hat sich selbst immer wieder unterboten. Ich meine, wäre das eine Zombieapokalypse, herzlich willkommen in Zombieland. Bei Wepa würde ich gerne einen Kopf-aus-Politikerarsch-Entferner bestellen können für unsere „Standesvertretung“. Diese sollte man eher in „Hau-den-Apotheken-Verein“ umbenennen. Wir haben das Glück, ein tolles Team zu sein und es gut gewuppt zu haben, bis jetzt. Aber ab Oktober wird mit mir alles besser #zwinkersmiley

Wie sind Sie zur Politik gekommen?

Ann-Katrin Hanneforth:

Purer Zufall. Ich habe eine Einladung zu Interessierten von „Die Partei“ bekommen, war dabei und habe einen Mitgliedsantrag ausgefüllt. Ganz nach dem Motto vom Ärzte-Song „Es ist nicht deine Schuld“, die Rocker unter uns wissen, wie's weitergeht. Und gern geschehen für den Ohrwurm.

Wieso ausgerechnet „Die Partei“?

Ann-Katrin Hanneforth:

Es gibt nur einen Martin Sonneborn und der graue Anzug steht mir einfach fantastisch.

Wo sehen Sie sich in den nächsten vier Jahren und was möchten Sie mit Ihrer Partei erreichen?

Ann-Katrin Hanneforth:

Na, in Berlin im Kanzleramt, sonst würde ich doch nicht kandidieren. Macht, Reichtum und Ruhm! Die bittere Pille für Berlin, für mehr Kopfschmerz im Bundestag. Laschet verhindern. Es muss sich endlich etwas zum Positiven verändern, Applaus bezahlt keine Miete. Die verschiedenen Gesundheitsbereiche müssen besser zusammenarbeiten. Dieses Kompetenzgerangel kann man getrost anderen überlassen. Die Gesundheitskarte bietet viele Möglichkeiten der besseren Zusammenarbeit und vor allem Sicherheit für den Patienten, aber auch den Ärzten. Nebenwirkungen und Interaktionen können besser erkannt und vermieden werden. Alle diejenigen, die mit den Krankenkassen zu tun haben, sollten sich zusammensetzen und besprechen, was benötigt wird, um besser und zielführend arbeiten zu können. Krankenkassen müssen ihre Versorgungspflicht endlich wieder ernst nehmen. Es kann doch nicht sein, dass Anträge auf Hilfsmittel (z. B. bei Prothesen) extra verzögert werden, um den Patienten zu zermürben, um nicht zahlen zu müssen. Exklusivverträge gehören verboten!