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E-Rezept-Start wieder verschoben

Ab dem morgigen Freitag sollte eigentlich das E-Rezept auf freiwilliger Basis nutzbar sein. Doch nun verschiebt sich der Start erneut. | Bild: rogerphoto / AdobeStock

Die E-Rezept-Testphase in der Fokusregion Berlin-Brandenburg wird verlängert. Die seit Juli 2021 laufenden, ursprünglich auf drei Monate angelegten Tests in einigen Arztpraxen und Apotheken in der Metropolregion laufe nun bis Ende November, berichtet die Deutsche Presse-Agentur und beruft sich dabei auf Angaben der Gematik. Damit wird die freiwillige bundesweite Einführung, die am 1. Oktober starten sollte, vorerst auf Eis gelegt: Bundesweit stehen die digitalen Verordnungen also noch nicht bereit.

Ab 2022 keine rosa Muster-16-Rezepte mehr

Nach wie vor wird aber an der verpflichtenden Einführung der E-Rezepte im Januar 2022 festgehalten – ab dann soll es für gesetzlich Versicherte keine rosa Muster-16-Rezepte mehr geben, sondern E-Rezept-Schlüssel in digitaler Form oder ausgedruckt auf Papier.

Als Grund für die Planänderung gibt die Gematik an, dass viele Arztpraxen gar nicht die technische Möglichkeit haben, E-Rezepte auszustellen: So mangele es an zertifizierten Updates für ihre Praxisverwaltungssysteme. Außerdem verhalten sich viele Krankenkassen beim E-Rezept der Gematik noch sehr zurückhaltend. So sei eine flächendeckende Einführung wenig aussichtsreich. Bei den Verantwortlichen zeigt man sich aber optimistisch: In den kommenden Monaten soll sich die Situation verbessern.

Keine Überraschung für die Branche

Die Entwicklungen überraschen nur wenig: Hinter vorgehaltener Hand hatten sich in den letzten Wochen immer mehr Vertreter der Ärzte- und Apothekerschaft, der Softwareanbieter sowie der Rechenzentren skeptisch darüber geäußert. Die Einführung des E-Rezepts – ursprünglich für Juli 2021 geplant – war vor allem politisch motiviert, während es bei den technischen Prozessen nach wie vor viele offene Fragen und Baustellen gibt.