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Wie Schlafdauer und Demenzrisiko zusammenhängen: Zu wenig Schlaf – höheres Demenzrisiko

Wer dauerhaft weniger als 6 Stunden schläft, erhöht sein Risiko, an Demenz zu erkranken. | Bild: amenic181 / AdobeStock

Schlafstörungen gehören zur Symptomatik vieler Krankheiten. Besonders typisch sind sie für Demenzen. Als Ursache vermutet man Fehlregulationen im Schlaf-Wach-Rhythmus, da die Demenz zu pathophysiologischen Veränderungen im Hypothalamus und Hirnstamm führt. 

Fraglich war aber bisher, ob es auch umgekehrt einen Zusammenhang zwischen der Schlafdauer eines Menschen und seinem Demenzrisiko gibt. Dafür sprechen nun die Ergebnisse einer neuen Studie, bei der fast 8.000 Personen über einen Zeitraum von 25 Jahren beobachtet wurden. Untersucht wurde der Zusammenhang zwischen Schlafdauer ab dem Lebensalter von 50 Jahren und der späteren Demenz-Inzidenz. 

Kritisch: Schlafdauer unter sechs Stunden

Von allen 7.959 Studienteilnehmern entwickelten 521 innerhalb des 25-jährigen Beobachtungszeitraums eine Demenz. Dabei zeigte sich: Diejenigen mit einer normalen nächtlichen Schlafdauer (durchschnittlich sieben Stunden) erkrankten am seltensten an Demenz. Hingegen war eine kurze Schlafdauer (höchstens sechs Stunden) mit einem signifikant höheren Demenzrisiko verbunden. 

Auch wenn mögliche Begleiterkrankungen oder psychische Faktoren mitberücksichtigt wurden, kam die Studie zu einem eindeutigen Resultat: Eine durchgehend kurze Schlafdauer im Alter von 50, 60 und 70 Jahren ging mit einem um 30 Prozent erhöhten Demenzrisiko einher. 

Allerdings betonen Experten, dass es hier um eine reine Beobachtungsstudie gehe. Ein Beweis für einen tatsächlichen Ursache-Wirkungs-Bezug sei damit noch nicht gegeben. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.