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Was ist eigentlich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Kinderhände, Ausschlag auf den Innenflächen sichtbar
Ein Ausschlag an Handflächen und Fußsohlen kann auf die Hand-Fuß-Mund-Krankheit hindeuten. Diese virale Erkrankung betrifft vor allem Kinder unter zehn Jahren. | Bild: o1559kip / AdobeStock

Grundsätzlich kann die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (kurz: HFMK) jeden treffen. Doch vor allem erkranken Kinder unter zehn Jahren. Die ersten Krankheitszeichen sind meist unspezifisch. Dazu zählen 

  • Fieber, 
  • Appetitminderung und 
  • Halsschmerzen. 

Ein bis zwei Tage später zeigen sich dann kleine rote Flecken an der Mundschleimhaut und auf der Zunge. Daraus entwickeln sich schmerzhafte Bläschen. Um den Mund herum bilden sich ebenfalls rote Flecken und Bläschen. 

Zudem kommt es zu einem Ausschlag an Handflächen und Fußsohlen, manchmal auch hier mit Blasenbildung. Ein solches Exanthem kann noch andere Körperstellen betreffen, vor allem Gesäß, Genitalbereich, Knie und Ellenbogen. In manchen Fällen ist der Ausschlag von einem starken Juckreiz begleitet.

Überwiegend milder Verlauf

Normalerweise verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit mild – auch während einer Schwangerschaft. Selbst ohne Behandlung erholen sich die meisten Patienten innerhalb von fünf bis sieben Tagen. Selten entstehen Komplikationen wie Hirn- oder Hirnhautentzündung oder Polio-ähnliche Lähmungen. 

Bei atypischen Krankheitsverläufen kann es aber zum Verlust von Finger- oder Zehennägeln kommen. 

Übrigens: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird oft mit der Maul- und Klauenseuche verwechselt. Sie hat aber mit dieser Tierkrankheit nichts zu tun.

Vorkommen häufig im Spätsommer und Herbst

Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind verschiedene Vertreter der Enteroviren, vor allem Cocksackie-Viren, bevorzugt der Serotyp Cocksackie A16. Gehäuft tritt die Krankheit im Spätsommer und Herbst auf. 

Die HFMK ist sehr verbreitet. Schätzungsweise 80.000 bis 140.000 Erkrankungsfälle gibt es jährlich in Deutschland. Die Zahl der Infektionen ist aber wesentlich höher. Denn mehr als 80 Prozent der Infizierten entwickeln gar keine Symptome. Doch den Erreger können sie trotzdem weitergeben.

Übertragung meist durch Schmier- und Tröpfcheninfektion

Übertragen werden die verursachenden Viren per Schmierinfektion über Nasen- und Rachensekrete, Speichel und Flüssigkeit aus den Bläschen. Am Anfang der Infektion ist auch eine Ansteckung über Tröpfchen möglich. 

Wenn die Symptome längst abgeklungen sind, können die Patienten immer noch infektiös sein, da sie die Viren wochenlang über den Stuhl ausscheiden. So kann es zu fäkal-oralen Übertragungen kommen, beispielsweise beim Windelwechseln. 

Auch kontaminierte Gegenstände wie Türklinken und Spielzeug sind potentielle Infektionsquellen.

Auf Hygiene achten!

Um das Infektionsrisiko zu reduzieren, ist eine sorgfältige Händehygiene wichtig, zum Beispiel wenn man einem infizierten Kind die Windeln gewechselt oder beim Toilettengang geholfen hat. Gegenstände, mit denen der Erkrankte in Kontakt war, reinigt man besten regelmäßig. 

Trinkgefäße und Essbesteck dürfen nicht gemeinsam benutzt werden. Erkrankte sollten Abstand zu anderen halten. Kinder lässt man in der akuten Krankheitsphase möglichst keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen. 

Symptomatische Behandlung der Beschwerden

Eine Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erfolgt rein symptomatisch, z. B. mit Analgetika wie Paracetamol und Ibuprofen. Lokal können die Bläschen im Mund mit Lidocain-haltigen Präparaten behandelt werden (z. B. Dentinox®-Gel N, Dynexan Mundgel®, InfectoGingi® Mundgel). Bei juckendem Hautausschlag werden Zinkoxid-Schüttelmixtur oder Polidocanol-haltige Präparate angewendet. 

Zum Essen sollten kühle oder lauwarme Speisen wie Brei, Joghurt, Suppe oder auch Speiseeis angeboten werden. Beim Trinken kann ein Trinkhalm hilfreich sein. Säurehaltige Säfte oder Früchtetees sind als Getränke jedoch ungeeignet. Quellen: Robert Koch-Institut (RKI); Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA); DAZonline, 15.11.2021 

Hand-Fuß-Mund-Krankheit in Kürze

  • Sehr ansteckende, meist harmlos verlaufende virale Infektionskrankheit.
  • Erreger: Enteroviren, vor allem Cocksackie A16-Virus.
  • Symptomatik: schmerzhafte Bläschen im und um den Mund herum sowie (juckender) Hautausschlag, vor allem an Handflächen und Fußsohlen.
  •  Kinder unter 10 Jahren betroffen. Bei Erwachsenen meist asymptomatische Infektion.
  • Behandlung rein symptomatisch: Schmerz- und evtl. Juckreizlinderung.
  • Prävention durch sorgfältige Hygiene, vor allem Händewaschen.