Aktuelles
2 min merken gemerkt Artikel drucken

Barmer-Analyse zu Atemwegserkrankungen: Junge Berufstätige häufig von Atemwegsinfekten betroffen

Junge Berufstätige sind häufiger aufgrund von Atemwegsinfektionen krankgeschrieben. | Bild: IMAGO / Future Image

Die AHA-Regeln – Abstand einhalten, Händehygiene und Alltag mit Maske – haben dafür gesorgt, dass die Grippe- und Erkältungswelle im letzten Jahr moderat verliefen und das Ansteckungsrisiko für Atemwegsinfekte insgesamt gesunken ist.

Wie jedoch aus einer Analyse der Barmer Krankenkasse hervorgeht, werden nun immer mehr junge Berufstätige krankgeschrieben: Rund 51 von 1.000 Beschäftigten der unter 20-Jährigen waren aufgrund einer Atemwegserkrankung in der dritten Novemberwoche (14. bis 20. November 2021) arbeitsunfähig –, doppelt so viele wie in der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen (25 von 1.000 Beschäftigten).

Warum sind unter 20-Jährige häufiger von Atemwegsinfekten betroffen?

„Dass die jüngste Gruppe der Beschäftigten so viel stärker betroffen ist, mag auch mit deren Lebensgewohnheiten zu tun haben“, erklärt Dr. Ursula Marschall, Leitende Medizinerin bei der Barmer. In der Altersgruppe der unter 20-Jährigen ist der Kontakt zu Gleichaltrigen ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens. Doch gerade der häufige Kontakt zu anderen Personen oder größeren Gruppen führt auch zu einem erhöhten Krankheitsrisiko.

Barmer-Versicherte aufgeteilt nach Altersgruppen, die in der 46. Kalenderwoche aufgrund von Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig waren. | Bild: Barmer Krankenkasse

Krankschreibungsrate im Westen geringer

Doch gibt es nicht nur bei den Altersgruppen deutliche Unterschiede, auch regional betrachtet schwankt die Arbeitsunfähigkeitsrate aufgrund von Atemwegsinfektionen stark.

So waren in der dritten Novemberwoche insbesondere Menschen aus Sachsen mit 35,5 je 1.000 Versicherte aufgrund einer Atemwegserkrankung arbeitsunfähig. In Thüringen lag die Zahl mit 32,1 je 1.000 Versicherte knapp über der von Sachsen-Anhalt (27,9). Vergleichsweise dazu lag die Betroffenenrate in Bremen nur halb so hoch (14,8 je 1.000 Versicherte).

Diese regionalen Unterschiede lassen sich laut Dr. Marschall nicht allein medizinisch erklären. „Unterschiedliche Einflussgrößen sind zu berücksichtigen. Jedoch ist die strikte Einhaltung der AHA-Regeln wichtiger denn je, insbesondere in Hinblick auf die massive Zunahme der Corona-Neuinfektionen.“ Quelle: Pressemitteilung Barmer