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Mariendistelextrakt wirksam bei Akne

junge Frau mit Akne schaut sich im Spiegel an
Akne kann bei Betroffenen zu einem hohen Leidensdruck führen. | Bild: New Africa / AdobeStock

Die Mariendistel ist nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern auch therapeutisch vielseitig einsetzbar. Verwendet werden die Früchte der Pflanze, aus denen ein wirkungsvoller Extrakt hergestellt wird. 

Enthalten sind Gerbstoffe, Flavonoide, Phytosterine sowie verschiedene Fettsäuren. Außerdem enthält die Mariendistel das Stoffgemisch Silymarin, welches als wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoff definiert ist. 

Die meist in Ethanol extrahierten Früchte werden bei Verdauungsbeschwerden sowie zur Erhaltung einer gesunden Leberfunktion eingesetzt. Auch bei entzündlichen Lebererkrankungen oder akuten Leberschäden – beispielsweise nach einer Überdosis Paracetamol oder dem Verzehr eines grünen Knollenblätterpilzes – wird Silymarin verwendet.

Studie: Mariendistelextrakt bei Hauterkrankungen

Neben den typischen Indikationsgebieten wie Leber- und Gallenbeschwerden wird die Mariendistel auch bei Hauterkrankungen wie Akne und Ekzemen sowie bei altersbedingtem Juckreiz eingesetzt. Neue Forschungsergebnisse konnten nun positive Effekte in der Aknetherapie aufzeigen. 

Grundlage ist eine angelegte Kohortenstudie, die in drei Ländern an acht Standorten parallel durchgeführt wurde. Über den Zeitraum von einem Jahr wurden circa 50 Personen zwischen zwölf und 34 Jahren beobachtet, die an einer leichten oder mittelschweren Form der Akne leiden. 

Den Probanden wurde zweimal täglich ein standardisierter Fruchtextrakt der Mariendistel in Form eines Konzentrats auf die Haut aufgetragen. Via App konnten die Studienteilnehmenden dann Tagebuch über die täglichen Erfahrungen führen.

Ziel der Studie war es herauszufinden, ob die Therapie mit dem patentierten Pflanzenextrakt „ComedoclastinTM“ aus dem Produkt Cleanance Comedomed Anti-Unreinheiten Konzentrat der Firma Eau Thermale Avène die Entstehung von Akne verhindern bzw. als Rezidivprophylaxe dienen kann.

Weniger Pickel und Komedonen

Im Verlauf der Untersuchung wurde eine starke Verbesserung der entzündlichen und nichtentzündlichen Akne-Läsionen, wie Pickel und Mitesser (Komedonen), beobachtet. Auch weniger verstopfte Poren und Mikrokomedonen (Vorstadien von Mitessern) haben sich gebildet. 

Knapp 75 % der Teilnehmenden konnten bereits nach einem Monat eine leichte bis starke Verbesserung ihres Hautzustandes erreichen. Nach einem Jahr konnten die Akne-Läsionen um circa 50 % reduziert werden – bezogen auf die Probanden, die bereits zu Studienbeginn darunter litten. 

Der verwendete Pflanzenextrakt wurde von fast allen Studienteilnehmenden als sehr gut hautverträglich eingestuft. Ebenso wurde auch der feuchtigkeitsspendende Effekt des Extrakts hervorgehoben. 

Akne-Schweregrad verbessert sich

Anhand der Global Evaluation Acne (GEA) Skala wird der Schweregrad der Akne in fünf Stadien eingeteilt:

  • Stadium 0–2: keine bis sehr mild ausgeprägte Form der Akne 
  • Stadium 3: moderate Ausprägung 
  • Stadium 4–5: schwere bis sehr schwere Form der Akne 

Zu Beginn der Studie lagen knapp 60 % der Teilnehmenden im Stadium 0–2 der GEA-Skala. Nach zwölf Monaten waren es dann etwa 90 %. Die Forscher geben an, dass sich der Schweregrad durchschnittlich um eine Stufe verbessert hat. Auch spannend zu beobachten: Am Ende des Studienzeitraums waren 85 % der Teilnehmenden rezidivfrei. 

Bei circa 15 % der Teilnehmenden hat sich jedoch der Schweregrad der Akne im Studienzeitraum verschlechtert (Stadium 3–5). Eine zusätzliche medikamentöse Therapie musste angewendet werden.

 Hoher Leidensdruck für Betroffene

Bei Akne handelt es sich um eine chronische Entzündung der Haut. Die Hauterkrankung ist nicht ansteckend und tritt vor allem während der Pubertät auf. Rund 70 bis 95 Prozent aller Jugendlichen haben aknebedingte entzündliche Hautveränderungen. 

Typisch sind Pickel, Mitesser (Komedonen), Papeln, Pusteln und fettige Haut. Betroffen sind insbesondere Gesicht und Oberkörper. Akne geht häufig mit einem hohen Leidensdruck einher und wird von den Betroffenen als psychisch belastend empfunden. Eine Verbesserung des Hautzustandes wirkt sich daher positiv auf das Lebensgefühl der Betroffenen aus.