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Paranüsse nicht übermäßig verzehren

Holzschale mit Paranüssen
Aufgrund von radioaktiver Strahlenbelastung sollten manche Menschen besser keine Paranüsse essen. | Bild: jchizhe / AdobeStock

In der Vorweihnachtszeit werden neben Plätzchen und Schokolade auch wieder mehr Nüsse verzehrt. Neben Mandeln, Erdnüssen und Walnüssen könnten auch exotischere Schalenfrüchte wie die Paranuss auf dem Teller landen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt nun in einer aktuellen Meldung, dass Schwangere, Stillende und auch Kinder besser keine Paranüsse essen sollten. Denn Paranüsse könnten ungewöhnlich hohe Mengen an radioaktivem Radium enthalten, erklärt das BfS. 

Radium lagert sich im Körper an

Paranüsse wachsen in den tropischen Regenwäldern Südamerikas. Dort gibt es zum Teil Böden, die große Mengen an Radium enthalten. Das radioaktive Element wird dann von den Paranussbäumen über die Wurzeln aufgenommen und kann bis in die Nüsse transportiert werden.

Für Erwachsene sei es unbedenklich, Paranüsse in Maßen zu verzehren, erklärt das BfS, denn die Strahlendosis, die durch den Konsum im Körper entsteht, sei gering. Aber: „Bei Kindern kann die gleiche Menge an Paranüssen zu einer deutlich höheren Strahlendosis führen als bei einer erwachsenen Person.“

Radium lagere sich wie Kalzium in Zähnen und Knochen ein und die seien bei Kindern noch im Aufbau, so das BfS. Über die Plazenta und die Muttermilch könnten ungeborene Kinder und Säuglinge den radioaktiven Stoff aufnehmen.

Gut zu wissen: Wie viele Paranüsse darf man am Tag essen?

Aufgrund der radioaktiven Strahlenbelastung lautet die allgemeine Empfehlung für Erwachsene, nicht mehr als zwei Paranüsse am Tag zu verzehren. 

Das BfS informiert, wer als Erwachsener ein Jahr lang im Schnitt täglich zwei Paranüsse isst, erhalte eine zusätzliche Strahlendosis von rund 160 Mikrosievert. Das ist etwa die Hälfte der angenommenen jährlichen Strahlendosis, die ein erwachsener Mensch mit einer durchschnittlichen Ernährungsweise zu sich nimmt.

Paranüsse reich an Selen

Paranüsse werden häufig genannt, wenn es darum geht, den Bedarf an Selen zu decken. Selen zählt zu den lebenswichtigen Spurenelementen und ist wichtig für den Schutz des Organismus vor Zellschädigungen durch Radikale, die Regulation der Schilddrüsenhormone und als Baustein für Spermien.

Gute Selenquellen sind tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Eier. Bei pflanzlichen Lebensmitteln ist der Selengehalt stark abhängig von den Böden, auf denen die Pflanzen wachsen, sodass es zu großen Schwankungen kommen kann. Gute Selenlieferanten sind Kohl- und Zwiebelgemüse sowie Pilze, Spargel und Hülsenfrüchte – und eben Paranüsse.

Wie viel Selen braucht der Körper?

Erwachsenen wird empfohlen, zwischen 60 und 70 µg/Tag Selen aufzunehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt Hinweise, wie dies durch eine ausgewogene Ernährung erreicht werden kann. Sie weist außerdem darauf hin, dass das Risiko in Europa für eine Selenunterversorgung gering ist und in der Regel nur bei Krankheiten bestehe, die den Selenstoffwechsel beeinträchtigen.

Da pflanzliche Lebensmittel nicht immer gleich gut Selen liefern, gilt Selen bei einer veganen Ernährung als potenziell kritischer Nährstoff. Quellen:
https://www.bfs.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/BfS/DE/2023/009.html;

https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/faq/selen/