Aktuelles

In der Apotheke werden PTA mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Lesen Sie hier die tagesaktuellen News aus den Bereichen Pharmazie, Forschung, Ernährung, Gesundheit und vielem mehr. Bleiben Sie informiert, um Ihre Kunden stets kompetent zu beraten.

3 min merken gemerkt Artikel drucken

Neue Zahlen: PTA kein Engpassberuf mehr?

Pta mit verschränkten Armen steht lächelnd hinterm HV-Tisch
Die Situation im Apothekenmarkt ist komplexer, als die Zahlen der Arbeitsagentur suggerieren. | Bild: Gerhard Seybert / AdobeStock

Einmal im Jahr legt die Bundesagentur für Arbeit ihre sogenannte Engpassanalyse vor. Sie soll Aufschluss darüber geben, in welchen Berufen das Besetzen von Stellen besonders schwerfällt. 

Oft betraf das auch die pharmazeutischen Berufe – laut der aktuellen Auswertung für das Jahr 2024 herrscht allerdings nur noch bei Apothekerinnen und Apothekern ein Mangel, bei PTA nicht mehr. Das meldet die ABDA in ihrem Newsroom.

PTA: Erstmals unter Schwellenwert für Engpassberufe

Für die Berufsuntergruppe Apothekerinnen und Apotheker beziehungsweise Pharmazeutinnen und Pharmazeuten liegt der Engpassindikator bei 2,2. „Bei einem ermittelten Wert über oder gleich 2,0 ist von einem Engpassberuf die Rede“, erläutert die ABDA. Allerdings sinkt der Wert im Vergleich zu den Vorjahren mit 2,5 (2023) und 2,7 (2022).

Für die Untergruppe „Berufe pharmazeutisch-technische Assistenz“, zu der auch pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten (PTA) zählen, liegt der Wert aktuell bei 1,8. „Nachdem der Beruf in den beiden Vorjahren als Mangelberuf deklariert wurde, liegt er nun wieder unter dem Schwellenwert und somit unter Beobachtung“, ordnet die ABDA ein.

Aber: Nicht alle offenen PTA-Stellen erfasst

Diese Ergebnisse dürften für die Branche überraschend kommen, denn auch PTA sind bekanntermaßen schwer zu finden. 

Eine mögliche Erklärung liegt in der Datenbasis, auf der die Bundesagentur für Arbeit ihre Auswertung vornimmt: Sie erfasst insbesondere die von den Betrieben an sie gemeldeten offenen Stellen. 

Viele Inhaber wählen jedoch bevorzugt den Weg über fachspezifische Suchmöglichkeiten, wenn sie Personal benötigen, also zum Beispiel Fachmedien oder die Jobportale der Kammern. Darüber erhoffen sie sich eine größere Resonanz als über die Arbeitsagenturen.

So werden offene Stellen in Apotheken in vielen Fällen nicht erfasst und fließen somit auch nicht in die Analyse der Bundesagentur für Arbeit ein. Die ABDA bittet die Inhaber vor diesem Hintergrund darum, ihre freien Arbeitsstellen an die Arbeitsagenturen zu melden, damit sie statistisch erfasst werden können.

Weitere Gründe für die scheinbar entspannte Lage

Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die das Ergebnis möglicherweise beeinflussen. Bekanntermaßen steht die Branche wirtschaftlich stark unter Druck. 

Einerseits könnten Apothekenschließungen und die damit zusammenhängende Freisetzung des Personals dazu führen, dass andere Betriebe offene Stellen leichter besetzen können als bisher. 

Andererseits ist aus dem Berufsstand zunehmend zu hören, dass Betriebe Stellen abbauen oder bewusst nicht neu besetzen, um zu sparen. Beides könnte dazu beitragen, eine Entspannung vorzugaukeln, die letztlich auf die schwierige finanzielle Situation der Apotheken zurückzuführen ist.