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Echter Kümmel – wirksames Carminativum

Echter Kümmel ist nicht nur Aromageber sondern wird auch bei dyspeptischen Beschwerden eingesetzt. | Bild: goldbany / AdobeStock

Bei dyspeptischen Beschwerden 

In der Küche ist der Echte Kümmel (Carum carvi) ein kräftiger Aromageber. Er unterstützt zudem den Verdauungsapparat und macht damit Speisen verträglicher. Hierfür sind in erster Linie ätherische Öle (3 bis 7 Prozent) verantwortlich. Sie entkrampfen die glatte Muskulatur des Gastrointestinaltrakts und wirken darüber hinaus antimikrobiell. Die Ätherisch-Öl-Droge Carvi fructus ist daher ein wirksames Carminativum und indiziert zur Linderung dyspeptischer Beschwerden wie leichten, krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Blähungen und Völlegefühl (Tagesdosis 1,5 bis 6 g).

Kümmelfrüchte zuvor anstoßen

Das Kümmelöl befindet sich in Sekreträumen innerhalb der Frucht. Für die Kundenberatung deshalb ein sinnvoller Hinweis: Kümmelfrüchte erst anstoßen, bevor sie z. B. für einen Teeaufguss verwendet werden. Carvi fructus sind besonders beliebt im „Afekü“-Trio – also kombiniert mit Anis- und Fenchelfrüchten (Fertigtees z. B. von H&S®, Salus®, Sidroga®). Volksmedizinisch werden Kümmelfrüchte auch zur Milchbildung eingesetzt. Das Kauen der Früchte kann außerdem bei Mundgeruch helfen.

Kümmelöl innerlich und äußerlich

Auch das Kümmelöl (Carvi aetheroleum) wird als krampflösendes und blähungstreibendes Mittel eingesetzt (z. B. in Carmenthin®), bei Babys auch äußerlich (z. B. in Tamany® Wind-Salbe). Auch in Extraktform wird Kümmel arzneilich verwendet (z. B. im Kombinationspräparat Iberogast®).
Der Echte Kümmel (= Wiesenkümmel) ist ein häufiger Wiesenbewohner. Die Pflanze wird 30 bis 80 Zentimeter hoch und blüht von Mai bis Juli mit zahlreichen weiß-rosa Doldenblütchen.

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