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Teil 3: Rotavirus-Impfung

Bei der Rotavirus-Impfung handelt es sich um eine Schluckimpfung mit einem oralen Lebendimpfstoff. | Bild: Rafael Ben-Ari / Adobe Stock

Starke Brechdurchfälle – Gefahr der Dehydratation

Rotaviren sind hoch ansteckend. Säuglinge und Kleinkinder infizieren sich besonders leicht. Vor allem zwischen Februar und April häufen sich die Krankheitsfälle. Die Erkrankung beginnt nach einer kurzen Inkubationszeit von einem bis drei Tagen mit plötzlich einsetzendem wässrigem Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Häufig tritt auch Fieber auf. Die Symptome halten bis zu einer Woche an und klingen dann von selbst ab. Allerdings besteht bei heftigen Brechdurchfällen die Gefahr der Dehydratation. Viele erkrankte Kinder müssen ins Krankenhaus, damit Flüssigkeit und Elektrolyte substituiert werden.

Durchsetzungsfähiger Erreger

Rotaviren werden meist durch Schmierinfektion übertragen. Das geschieht entweder durch direkten Kontakt oder über kontaminierte Gegenstände, zum Beispiel Spielzeug oder Türklinken. Vor allem in Kitas können sich die Viren somit schnell verbreiten. Eine große Ansteckungsgefahr geht auch von Gemeinschaftstoiletten aus. Verunreinigtes Essen stellt ebenfalls eine Infektionsquelle dar. Auch wenn die Krankheitssymptome abgeklungen sind, werden die Erreger noch einige Tage lang mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Viren sind sehr widerstandfähig und können mehrere Tage außerhalb des Körpers infektiös bleiben. Sorgfältige Hände- und Sanitärhygiene ist daher äußerst wichtig.

Schluckimpfung mit Lebendimpfstoff

Seit viereinhalb Jahren gibt es in Deutschland die Rotavirus-Standardimpfempfehlung für Säuglinge. Damit sollen schwere Krankheitsausbrüche und insbesondere die hiermit verbundenen Krankenhausbehandlungen verhindert werden. Der Impfschutz hält bis zu drei Jahre lang an. Es handelt sich bei dieser Impfung um eine Schluckimpfung mit einem Lebendimpfstoff. In Deutschland stehen seit 2006 zwei Impfstoffe zur Verfügung: Rotarix®  sowie RotaTeq®. 

Wichtig: früher Impfbeginn

Die Rotavirus-Schluckimpfung ist im Allgemeinen gut verträglich. Da die Lebendimpfstoffe die körpereigene Abwehr anregen, kann es jedoch vorübergehend zu Fieber, Durchfall oder Erbrechen kommen. Die STIKO weist darauf hin, dass die Impfung frühzeitig erfolgen sollte. Je nach Impfstoff sollte die Impfserie spätestens im Alter von 24 bzw. 32 Wochen abgeschlossen sein. Hintergrund ist, dass mit zunehmendem Alter der Impflinge das Risiko für eine potenziell schwerwiegende Nebenwirkung zunimmt: die Darminvagination (Einstülpung eines Darmabschnitts in einen anderen Abschnitt). Eltern sollten über mögliche Anzeichen einer Invagination Bescheid wissen: kolikartige Schmerzen, galliges Erbrechen, himbeergeleeartiger Stuhl.  

STIKO-Impfempfehlungen

Standardimpfempfehlung:

  • für alle Säuglinge ab 6 Wochen

Impfschema und Impfstoffe

  • Der Impfstoff wird entweder zweimal (Rotarix®) oder dreimal (RotaTeq®) oral verabreicht. Es handelt sich um Lebendimpfstoffe.
  • Die erste Impfung sollte ab der vollendeten 6. Lebenswoche und spätestens bis zur 12. Woche erfolgen.
  • Zwischen den einzelnen Impfstoffdosen ist ein Mindestabstand von 4 Wochen notwendig.
  • Die Impfserie sollte je nach Impfstoff möglichst bis zum Alter von 16 bzw. 22 Wochen abgeschlossen sein, spätestens mit 24 bzw. 32 Wochen.
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