Corona-News des Tages
Corona-Pandemie
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Meldungen vom 21. bis 25.02.2022

Nahaufnahme mehrerer fiktiver Impfstoff-Fläschchen
Erste Dosen des Corona-Impfstoffs des US-Herstellers Novavax werden erwartet. | Bild: M.Rode-Foto / AdobeStock

Mittwoch, 23.02.2022

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13:04

Analyse: Mehr Kinder haben alle empfohlenen Impfungen

Während der Corona-Pandemie ist der Anteil der mit allen empfohlenen Impfungen geschützten Kinder angestiegen. Das geht aus einem Bericht der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Demnach sind 51,9 Prozent aller im ersten Halbjahr 2019 geborenen und bei der TK versicherten Kinder bis zu ihrem zweiten Geburtstag durchgeimpft gewesen. Das heißt, dass sie alle 13 Impfungen bekommen haben, die die Ständige Impfkommission bis zu diesem Alter empfiehlt – etwa gegen Krankheiten wie Masern, Keuchhusten und Meningokokken. 

Vor einiger Zeit war die Quote noch etwas niedriger: Bei den 2016 geborenen Kindern haben 46,7 Prozent bis zum Ende ihres zweiten Lebensjahres alle Impfungen bekommen, während 3,5 Prozent keine einzige Impfung erhalten hatten. Unter den im ersten Halbjahr 2019 Geborenen haben hingegen nur 2,8 Prozent ohne eine einzige Impfung ihren zweiten Geburtstag gefeiert. 

Besonders stark hat die Masernimpfung zugelegt. Von den 2016 geborenen TK-Versicherten hatten 7,3 Prozent bis zum Ende ihres zweiten Lebensjahres keinen vollständigen Schutz, bei den in der ersten Hälfte des Jahres 2019 geborenen Kindern waren es nur noch 4,7 Prozent. „Hier könnte die seit März 2020 geltende Impfpflicht für Kindergarten- und Schulkinder bereits eine Rolle spielen“, sagte der Vorstandsvorsitzende der TK, Jens Baas. Quelle: dpa/mia 

13:02

Pfizer liefert COVID-19-Medikament Paxlovid in Deutschland aus

Pfizer hat mit der Auslieferung des COVID-19-Medikaments Paxlovid in Deutschland begonnen. Vom Verteilzentrum in Karlsruhe aus gingen die Tabletten an den Pharmagroßhandel, wie eine Sprecherin mitteilte. „Apotheken können das Arzneimittel dort bei Vorliegen einer ärztlichen Verschreibung bestellen und an Patientinnen und Patienten abgeben.“ 

Die weltweite Produktion und Verpackung der Arznei findet laut Pfizer in Freiburg statt. Für Deutschland sind nach Angaben der Sprecherin eine Million Packungen für dieses Jahr vorgesehen, von denen etwa 35 Prozent im ersten Halbjahr ausgeliefert werden sollen. Der Inhalt einer Packung reiche für einen Patienten oder eine Patientin. 

Was bei der Verabreichung von Paxlovid beachtet werden muss, haben wir in einem Artikel zusammengefasst. Quelle: dpa/mia 

11:47

Über 20.000 Krankmeldungen pro Woche wegen Corona

Die Barmer kommt in ihrer Jahresauswertung zu dem Ergebnis, dass im vergangenen durchschnittlich 10.430 ihrer Versicherten mit Anspruch auf Krankengeld wegen Corona krankgeschrieben waren. Die meisten Krankmeldungen hab es in der Kalenderwoche 49 vom 5. bis 11. Dezember mit 23.700 Betroffenen gegeben, schreibt die Krankenkasse in einer Pressemitteilung.

Laut der Barmer-Analyse waren 2021 durchgängig mehr Frauen als Männer wegen Corona krankgeschrieben (bis zu 13.800 Frauen und 9.900 Männer). Dieses Ergebnis erklärt Barmer damit, dass Frauen häufiger in sozialen Berufen wie in der Pflege tätig seien und somit häufiger in Kontakt mit dem Virus kommen.  

In der zweiten und dritten Welle wären ältere Arbeitnehmer dreimal häufiger wegen Corona krankgeschrieben gewesen als die jüngeren, berichtet die Barmer. Die vierte Welle habe dagegen vor allem die unter 20-Jährigen getroffen.

Auch regional verzeichnet die Barmer-Analyse große Unterschiede. Grundsätzlich hätten ostdeutsche Flächenländer die höchsten Raten, heißt es in der Pressemeldung. „Für die regionalen Unterschiede bei den Corona-Krankschreibungen gibt es keine einzelne Ursache. Stattdessen werden zahlreiche Gründe in verschieden starkem Maße ausschlaggebend sein, darunter regional unterschiedliche Impfquoten. Letzten Endes bleibt das Verhalten jedes oder jeder Einzelnen ein ganz zentraler Faktor“, so BARMER-Vorstandschef Straub. Quelle: PM Barmer vom 23.2.2022 

10:36

Bundesweites Pilotprojekt: Corona im Abwasser nachweisen

Der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) koordinierte Projektverbund „Systematische Überwachung von SARS-CoV-2 im Abwasser“ will prüfen, ob und gegebenenfalls wie in Deutschland ein abwasserbasiertes COVID-19-Frühwarnsystem umgesetzt werden kann. Die Europäische Union fördert das Vorhaben mit rund 3,7 Millionen Euro.

Denn bereits mehrere Tage bevor die ersten Krankheitssymptome auftreten, sind Coronaviren im Abwasser nachweisbar. Dies bietet die Möglichkeit, die Fallzahlen schneller erheben, das Infektionsgeschehen präziser abbilden sowie neue COVID-19-Varianten und deren Verbreitung früher erkennen zu können.

Im Projekt wollen die Forschenden nun auf der Basis vergleichbarer Ergebnisse analysieren, welche Methoden sich für ein flächendeckendes Monitoring eignen könnten und welche Daten hierfür erhoben werden müssen, um Coronaviren im komplex zusammengesetzten Abwasser nachweisen zu können. Dies zeigt sich aktuell bei der Erfassung der Omikron-Variante, deren Virenfragmente vorwiegend über die oberen Atemwege ausgeschieden werden und im Vergleich zur Delta-Variante nur zu einem Drittel ins Abwasser gelangen. Eine besondere Herausforderung für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es deswegen, die Qualität der Probenentnahme, der Laboranalyse und der Datenauswertung weiter zu verbessern. 

Am Ende der Pilotphase steht die Entscheidung, ob für Deutschland ein flächendeckendes Abwassermonitoring oder eher ein repräsentatives Monitoring empfohlen werden soll. Ein solches flächendeckendes Frühwarnsystem gegen COVID-19, das sich perspektivisch auch für andere Krankheitserreger wie zum Beispiel Polio oder Grippeviren eignen würde, ist bereits in den Niederlanden, Kanada und Australien im Einsatz. Quelle: https://www.kit.edu/kit/pi_2022_015_bundesweites-pilotprojekt-zum-corona-nachweis-im-abwasser.php 

08:28

Corona-Krise hat Mehrheit der Bürger bescheidener gemacht

In der Corona-Krise sind die Bürger in Deutschland laut einer Umfrage mehrheitlich zurückhaltender in ihrem Konsumverhalten geworden. 60 Prozent der Befragten sagten in einer neuen Studie des Opaschowski Instituts für Zukunftsforschung, ihre Lebenseinstellung habe sich nachhaltig verändert. Sie stimmten der Aussage zu: „Beim Konsumieren und Geldausgeben bin ich maßvoller und bescheidener geworden – und vermisse nichts.“ Bei einer ähnlichen Befragung im Juli 2020 hatten sich 57 Prozent so geäußert. 

Ein Teil der Bevölkerung werde durch steigende Preise zum Sparen gezwungen, erklärte der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski. Aber es gebe eine zweite Bevölkerungsgruppe, die freiwillig und bewusst bescheidener beim Konsumieren sein wolle. 

Nach Einschätzung Opaschowskis geht es den Menschen mehr um veränderte Lebensansprüche als um Verzicht oder gar Askese. Die in Pandemiezeiten verbreitete Forderung „Ich will mein Leben zurück!“ müsse neu bewertet werden. „Die Anhänger der Bescheidenheit wollen ein anderes Leben – und nicht das ‚alte Leben‘ zwischen Kauflust und Konsumverschwendung.“ Das veränderte Konsum-Credo bedeute: mehr teilen als besitzen. Quelle: dpa/mia 


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