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Sechsfachimpfung im Säuglingsalter: Eine Impfdosis weniger – STIKO passt Impfschema an

Eltern müssen mit ihren Säuglingen jetzt einmal weniger zum Arzt. | Foto: Eskymaks / Adobe Stock

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung für die Sechsfach-Impfung im Säuglingsalter aktualisiert und empfiehlt jetzt das reduzierte 2+1-Impfschema, das teilt das Robert Koch-Institut (RKI) aktuell mit. Dieses bedeute zwar eine Impfstoffdosis weniger als beim bisherigen 3+1-Schema, der Impfschutz soll aber vergleichbar sein. Die verfügbaren Sechsfachimpfstoffe sind für beide Impfschemata zugelassen.

Reduziertes Impfschema – weniger Arzttermine

Die Sechsfach-Impfung schützt gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B. Sie hat laut RKI maßgeblich dazu beigetragen, die Krankheitslast massiv zurückzudrängen. Wichtig sei dabei schon immer die zeitgerechte Impfung gewesen. So wurden nach dem 3+1-Schema drei Dosen in kurzem Abstand und eine Dosis nach längerem Abstand gegeben. „Allerdings wurde in Deutschland gesehen, dass nur ein kleiner Anteil der Säuglinge zu den empfohlenen Zeitpunkten geimpft wird“, heißt es. Mit der Reduktion des Impfschemas verfolge die STIKO deshalb nun die Ziele, den Impfplan zu vereinfachen, Arzttermine für Säugling und Eltern einzusparen und so die zeitgerechte und vollständige Umsetzung der Sechsfach-Impfungen für Ärzte und Eltern zu erleichtern.

Wichtig: Impftermine einhalten!

Um einen sicheren Impfschutz zu vermitteln, sei es bei dem reduzierten Impfschema nun besonders wichtig, „frühzeitig im Alter von 8 Wochen mit der Impfserie der Grundimmunisierung zu beginnen und die folgenden Impfungen zu den empfohlenen Zeitpunkten im Alter von 4 und 11 Monaten durchzuführen“.

Wie schon beim 3+1-Schema sei für einen zuverlässigen Langzeitschutz besonders der Abstand zwischen den letzten beiden Impfdosen einzuhalten – mindestens sechs Monate. Die Impfserie sollte um den ersten Geburtstag abgeschlossen werden, also noch vor einem (frühen) Kindergarteneintritt.

Frühgeborene weiterhin nach 3+1-Schema impfen!

Frühgeborene, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren sind, sollten allerdings weiterhin nach dem 3+1-Schema geimpft werden (Impfungen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten). Als Grund wird das noch nicht ausgereifte Immunsystem angegeben.

Gerade im jungen Säuglingsalter seien die impfpräventablen Erkrankungen besonders gefährlich und Impfungen die einzige sichere Schutzmöglichkeit, betont das RKI. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Mehrfachimpfstoffe (im jungen Alter) die Immunabwehr überlasten könnten.