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Mangel im Überfluss: Fehlernährung bei Kindern

In den Industrienationen leiden immer mehr Kinder, die normal- oder übergewichtig sind unter Nährstoffdefiziten. Schuld sind der häufige Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel und Fast Food. | Bild: stopabox / AdobeStock

In Entwicklungsländern leiden vor allem unterernährte Kinder an Nährstoffmangel. In den Industrienationen sind es dagegen immer mehr Kinder, die normal- oder übergewichtig sind. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) anlässlich des Weltkindertages am 20. September aufmerksam. Die Fachgesellschaft benennt auch einen entscheidenden Grund dafür: eine einseitige Ernährung mit zu vielen hochverarbeiteten Lebensmitteln.

Hohe Energiedichte – niedrige Nährstoffdichte

In vielen Familien werden die Mahlzeiten nicht mehr selbst zubereitet. Stattdessen kommen Fertiggerichte, Cornflakes und Softdrinks auf den Tisch. Diese Produkte haben zwar meist eine hohe Energiedichte, aber gleichzeitig eine niedrige Nährstoffdichte. Sie begünstigen Mangelernährung und fördern die Entwicklung von Übergewicht und Adipositas, warnen die Ernährungsexperten.

Ungünstige Programmierungseffekte in früher Kindheit

Eine Ernährung mit niedrigem Nährstoffgehalt kann laut DGEM das Immunsystem schwächen und langfristig die neurologische Entwicklung hemmen. Eine frühkindliche Mangelernährung könne Programmierungseffekte haben und so zu dauerhaften Stoffwechselveränderungen führen. Bei mangelernährten Kindern verzögere sich möglicherweise auch die geistige und sozial-emotionale Entwicklung. Zudem könnten verminderte Knochendichte und Muskelmasse resultieren. Auch die Folgen von frühzeitigem Übergewicht seien nicht zu vernachlässigen.

Hochverarbeitete Produkte reduzieren

Um diese gravierenden Gesundheitsrisiken zu vermeiden, plädieren die Ernährungsexperten dafür, hochverarbeitete und zuckerhaltige Lebensmittel wie Fast Food, Softdrinks und Süßigkeiten nur selten zu verzehren. Kinder sollten vor allem solche Lebensmittel konsumieren, die im Verhältnis zum Energiegehalt einen hohen Anteil an Mikronährstoffen aufweisen. Zu bevorzugen seien deshalb frische und wenig verarbeitete – vor allem pflanzliche – Lebensmittel. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM)