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Erklärung der Ersatzkassen: Vorläufiger Retax-Verzicht bei fehlender Dosierung

Die neue Pflichtangabe zur Dosierung muss sich in der Praxis noch einüben. Zumindest die Ersatzkassen wollen bis Ende 2020 auf Retaxationen verzichten, wenn sie fehlt. | Foto: cineberg / Adobe Stock

Wie die ABDA in ihrem Newsroom mitteilt, hat der Verband der Ersatzkassen (vdek) den Deutschen Apothekerverband darüber informiert, dass es bei Arzneimittelverordnungen wegen fehlender Dosierungsangaben des Arztes beziehungsweise vergessener Ergänzung durch die Apotheke bis zum 31. Dezember 2020 keine Retaxationen geben wird. Eine vdek-Sprecherin bestätigte dies gegenüber unseren Kollegen von DAZ.online.

Retax-Verzicht nicht bei allen Kassen

Doch nicht alle Kassen wollen Nachsicht walten lassen: So bekam der DAV von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) die Nachricht, dass sie keine Retax-Friedenspflicht vereinbaren wollen. Die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich der Pflichtangaben zur Dosierung auf dem Rezept seien zu beachten. Auf eine Reaktion der Knappschaft wartet der Geschäftsbereich Ökonomie der ABDA derzeit noch.

Hintergrund: Neue Vorgabe seit 1. November

Mit Wirkung zum 1. November wurde die Dosierung als Pflichtangabe in § 2 Abs. 1 Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) aufgenommen: „Die Verschreibung muss enthalten: […] 7. die Dosierung; dies gilt dann nicht, wenn dem Patienten ein Medikationsplan, der das verordnete Arzneimittel umfasst, oder eine entsprechende schriftliche Dosierungsanweisung der ärztlichen Person vorliegt und die verschreibende Person dies in der Verschreibung kenntlich gemacht hat.“ In bestimmten Fällen ist es Apotheken erlaubt, fehlende Dosierungsangaben zu ergänzen. 

Die Praxis zeigt allerdings, dass die neuen Vorgaben noch nicht bei allen Ärzten angekommen sind.