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Koronare Herzkrankheit: Zahl Betroffener nimmt ab

Älterer Mann fasst sich mit beiden Händen an die Brust
Statistisch erkranken mehr Männer als Frauen an einer koronaren Herzerkrankung. | Bild: Orawan / AdobeStock

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat die Krankenkassendaten für das Jahr 2022 ausgewertet und im Rahmen des Gesundheitsatlas Deutschland zur Verfügung gestellt. Daraus geht hervor, dass der Anteil der Menschen ab 30 Jahren mit einer koronaren Herzerkrankung (KHK) von 2017 bis 2022 um knapp 7,8 % gesunken ist.

Insgesamt waren im Jahr 2022 etwa 4,74 Millionen Menschen von einer KHK betroffen. Das entspricht einem Anteil von 8,1 % der Bevölkerung ab dem 30. Lebensjahr. 2017 waren es noch 8,8 % mit 4,85 Millionen Erkrankten. Der Rückgang um etwa 108.000 Personen entspricht einem Minus von 7,8 Prozent seit 2017.

Zur Erinnerung: So verläuft eine typische koronare Herzkrankheit

Bei einer koronaren Herzkrankheit verengen oder verschließen sich die Herzkranzgefäße (Koronararterien) aufgrund arteriosklerotischer Ablagerungen. Der Herzmuskel wird dadurch nicht mehr ausreichend mit sauerstoffhaltigem Blut versorgt. Unter körperlicher Belastung kann es dann zur typischen Symptomatik – Angina pectoris – kommen. 

Im weiteren Krankheitsverlauf können Angina-pectoris-Anfälle auch ohne erkennbaren Grund auftreten. KHK-Betroffene haben ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, plötzlichen Herztod und Herzinsuffizienz. /wf

Nach wie vor bestehen große regionale Unterschiede bei den Krankheitsraten. So verzeichnet der Osten Deutschlands deutlich mehr KHK-Erkrankte. Auch bei den Geschlechtern gibt es deutliche Differenzen. Über alle Altersgruppen hinweg erkranken mehr Männer als Frauen an der KHK (10,05 % bzw. 6,24 %).

Mehr Menschen erkranken an Diabetes und Bluthochdruck

Gleichzeitig verzeichnet der Gesundheitsatlas jedoch einen Anstieg bei den Erkrankungen Diabetes mellitus Typ 2 und Bluthochdruck. Der Anteil der Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 an der Gesamtbevölkerung ist von 10,9 % im Jahr 2017 auf 11,1 % im Jahr 2022 gestiegen (plus 1,9 %). 

Beim Bluthochdruck wuchs der Anteil der betroffenen Menschen an der Gesamtbevölkerung von 29,5 % im Jahr 2017 auf 30,0 % im Jahr 2022 (plus 1,6 %).

Diabetes und Bluthochdruck zählen zu den relevantesten Risikofaktoren für die koronare Herzerkrankung. Wie ist der Rückgang bei dieser Erkrankung dann zu erklären?

Verbesserter Lebensstil senkt KHK-Anteil

Helmut Schröder, Geschäftsführer des WIdO erklärt den Rückgang mit „Lebensstiländerungen wie dem zunehmenden Rauchverzicht und einer verbesserten medizinischen Behandlung der Risikofaktoren für eine koronare Herzkrankheit“.

Entwarnung könne jedoch nicht gegeben werden, wie die Zahlen bei Diabetes und Bluthochdruck zeigen. Doch auch hierauf kann eine Anpassung der Lebensstilfaktoren wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Sport und Rauchverzicht positiven Einfluss nehmen. Quelle: Gesundheitsatlas Deutschland