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Was ist eigentlich eine Röschenflechte?

Frau kratzt sich am Dekolletee
Die Röschenflechte ist eine entzündliche Dermatose, die vor allem am Rumpf von jungen Menschen auftritt. | Bild: Rawpixel.com / AdobeStock

Es fängt meist mit einem sogenannten Primärmedaillon an. So wird die zunächst auftretende einzelne, ovale Rötung bezeichnet, die typisch für die Röschenflechte (Pityriasis rosea) ist. Diese erste, bis zu vier Zentimeter große Hautveränderung ist gewöhnlich am oberen Rumpf lokalisiert und hat einen charakteristischen, halskrausenartig geschuppten Rand. 

Tage bis Wochen nach diesem ersten Hautfleck erscheinen zahlreiche weitere hellrote Flecken. Sie sind kleiner, aber ebenfalls schuppig. Das Exanthem beschränkt sich in der Regel auf den Rumpf.

Meist harmlos und selbstlimitierend

Der Hautausschlag ist meist das einzige Symptom einer Röschenflechte. Bei manchen Betroffenen können allerdings die Flecken mehr oder weniger stark jucken. Dann ist eine milde Lokaltherapie, zum Beispiel mit Tannosynt® Lotio, Tannolact® Creme oder mit Polidocanol-haltigen Cremes oder Lotionen empfehlenswert. 

Doch auch ohne eine solche Behandlung verschwindet eine Pityriasis rosea nach einigen Wochen von selbst. Auch wenn es sich bei der Röschenflechte um eine harmlose Dermatose handelt, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. So können andere, schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen werden. 

In der Frühschwangerschaft kann eine Pityriasis rosea allerdings gefährlich werden. Dann steigt das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt.

Was löst eine Röschenflechte aus?

An einer Pityriasis rosea erkranken bevorzugt junge Menschen im Alter zwischen 10 und 29 Jahren. Die Erkrankungshäufigkeit beträgt in dieser Altersklasse circa 0,6 Prozent. Mädchen und Frauen sind etwas häufiger betroffen als Jungen und Männer. 

Welche Ursache die Dermatose hat, ist nicht zweifelsfrei geklärt. Wahrscheinlich steckt aber eine Infektion mit humanen Herpesviren des Subtyps 7 (HHV-7) dahinter. Man nimmt an, dass HHV-7 ähnlich wie der Lippenherpes-Auslöser Herpes simplex nach einer Erstinfektion im Körper schlummert und beispielsweise durch Stress reaktiviert wird. 

Im Gegensatz zum Lippenherpes tritt eine Röschenflechte meist nur einmal im Leben auf. Der Ausschlag selbst gilt als nicht ansteckend. Quellen: C. Werning: Medizin für Apotheker, WVG 2008; A. Plettenberg, W. Meigel, H. Schöfer: Infektionskrankheiten der Haut, Thieme 2010 

Röschenflechte in Kürze 

  • Entzündliche Dermatose (fachsprachlich: Pityriasis rosea), die vor allem Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betrifft und fast nur am Rumpf auftritt. 
  • Harmlose Erkrankung, die auch ohne Behandlung von selbst nach einigen Wochen abheilt. 
  • Typisch ist ein größerer, hellroter, schuppender Primärfleck, gefolgt von kleinfleckigem Exanthem. Flecken können jucken. 
  • Ursache nicht abschließend geklärt, vermutlich humanes Herpesvirus beteiligt. 
  • Ausschlag wahrscheinlich nicht ansteckend.