Dermokosmetik
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Hautpflege: Was steckt hinter der Dermokosmetik?

Frau cremt sich Gesicht ein
In Apotheken wird häufig eine ganze Reihe an Produkten aus der Dermokosmetik angeboten. Doch wieso sind die Pflegelinien meist hochpreisiger als andere Kosmetikprodukte? | Bild: Маргарита Манухо / AdobeStock

In der öffentlichen Apotheke wird eine vielfältige Auswahl an kosmetischen Produkten angeboten. Die Pflegelinien, welche meist in der Freiwahl präsentiert werden, gehören in der Regel in die Kategorie Dermokosmetik. Die Produkte werden von Fachpersonal empfohlen und deren Wirkung in klinischen Studien untersucht.

Gut zu wissen: Was bedeutet Dermokosmetik?

Der Begriff Dermokosmetik beschreibt Produkte, die den reinen kosmetischen Effekt übersteigen, da zusätzlich pharmazeutische und dermatologische Ansprüche an sie gestellt werden. 

Die Gesellschaft für Dermopharmazie e.V. (GD) definiert den Begriff folgendermaßen: „Unter ‚Dermokosmetik‘ versteht man Maßnahmen zur Reinigung, zum Schutz und zur Pflege der Haut, bei denen der Anwendungszweck unter Mitberücksichtigung dermatologischer und pharmazeutischer Gesichtspunkte erreicht wird. Kosmetische Mittel, die diesen Anspruch erfüllen, werden als ‚Dermokosmetik‘ bezeichnet.“

Gesundheitlicher Aspekt steht im Vordergrund

Der Anspruch an die eigene Haut und deren gezielte Pflege steigt bereits seit einigen Jahren. Aufgrund der stetig wachsenden Anzahl wissenschaftlicher Studien zu bestimmten Wirkstoffen, können immer bessere Formulierungen hergestellt werden. 

Dermokosmetik wird zur Unterstützung, Prävention und Behandlung von Hautveränderungen eingesetzt und muss somit einen hohen Anspruch an Qualität und Verträglichkeit erfüllen. Die Produkte werden gezielt für bestimmte Hautprobleme hergestellt. Dazu zählen unter andere

  • die Basistherapie von Neurodermitis oder atopischer Dermatitis und
  • die Behandlung von zu Akne neigender, unreiner oder trockener Haut.

Inverkehrbringen von Dermokosmetik

Das Inverkehrbringen unterliegt hauptsächlich der europäischen Kosmetik-Verordnung, wobei ergänzende Vorschriften in der deutschen Kosmetik-Verordnung zu finden sind. Diese werden regelmäßig überarbeitet – vor allem die Erweiterung und Streichung von geeigneten Inhaltsstoffen ist hiervon betroffen. Außerdem werden Themen wie Tierversuche, Kennzeichnung und Art der Verpackung behandelt.

Hoher Qualitätsanspruch

Die Qualität der Dermokosmetik geht meist weit über die zuvor genannten Standards hinaus. Neben der Einhaltung der Regeln aus den Verordnungen werden auch Inhaltsstoffe, die zwar erlaubt, aber umstritten sind, größtenteils vermieden und gegen sehr hochwertige Wirkstoffe ausgetauscht. Aus diesem Grund sind die Pflegelinien hochpreisiger als einfachere Formulierungen.

Wirkstoffkosmetik und Pflegekonzepte

Die Gesellschaft für Dermopharmazie (GD) gibt in ihren Leitlinien den aktuellen Wissensstand der Forschung wieder. Sie empfehlen evidenzbasiert bestimmte Wirkstoffe sowie geeignete Grundlagen für die Behandlung von Hautproblemen aller Art. 

So kommen beispielsweise bei trockener Haut Wirkstoffe wie Glycerin, Harnstoff, Vitamin E und ausgewählte Lipide zum Einsatz. Die Kennzeichnung auf den Pflegeprodukten darf je nach verwendeten Wirkstoffen indikationsbezogen erfolgen. 

Wird Dexpanthenol zur Wundheilungsförderung verwendet, findet man auf den Produkten Deklarationen wie „feuchtigkeitsspendend“, „hautglättend“ oder „juckreizstillend“. Je nach Studienlage sowie Kombination aus Wirkstoffen und Grundlagen entstehen individuelle Pflegelinien, die auf spezielle Bedürfnisse eingehen.

Dermokosmetik gegen die Zeichen der Zeit

Das Thema Hautalterung spielt bei der Auswahl geeigneter Hautpflege eine wichtige Rolle. Die Empfehlungen der GD sind hier besonders hilfreich, da der Markt aufgrund des starken Wachstums in den letzten Jahren unübersichtlich geworden ist. Die Wirkstoffe werden nach Datenlage kategorisiert und bieten so einen vereinfachten Überblick für das pharmazeutische Personal. 

Für Vitamin A und dessen Derivate, Vitamin C oder Alpha-Liponsäure konnten bereits zahlreiche In-vivo-Wirksamkeitsnachweise gesammelt werden. Entscheidend für ein optimales Pflegeergebnis ist die Gesamtformulierung, sodass das Endprodukt auf den jeweiligen Hautzustand abgestimmt ist. Quelle:
https://www.dermotopics.de/german/ausgabe1_12_d/GDleitliiniehautalterung1_2012_d.html
https://www.gd-online.de/
https://www.bvl.bund.de/DE/Arbeitsbereiche/03_Verbraucherprodukte/03_AntragstellerUnternehmen/08_Rechtsvorschriften/01_Kosmetik/bgs_kosmetik_gesetzliche_grundlagen_node.html
https://www.impag.ch/blog/blog/2018/08/13/dermokosmetik-und-cosmeceuticals
 

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