Heikle Themen professionell ansprechen
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Heikle Themen professionell ansprechen: Wenn PTA keine Aufgaben übernehmen dürfen

Was tun, wenn die Filialleiterin – anders als die Chefin – PTA gar nicht selbstständig arbeiten lässt und alles selbst sehen und erledigen möchte? | Bild: Alex Schelbert / PTAheute

Stellen Sie sich vor, Sie wechseln von der Haupt- in die Filialapotheke und dürfen auf einmal Ihre gewohnten Aufgaben nicht mehr übernehmen, weil die Filialleitung PTA nichts zutraut und lieber alles selbst erledigt. Sprechen Sie mit Ihrer Chefin darüber oder ist das unfair der Filialleitung gegenüber?

„Seit ein paar Monaten arbeite ich in unserer Filiale statt in der Hauptapotheke. Leider macht die Filialleitung dort alles selbst und lässt uns PTAs kaum Aufgaben übernehmen. Ich langweile mich zu Tode und frage mich, ob ich mit meiner Chefin darüber sprechen kann und vor allem was ich ihr sagen soll. Schließlich möchte ich auch nicht mit sinnlosen Büroaufgaben zugeschüttet werden.“

PTA Sabrina F., Nürnberg (Name von der Redaktion geändert)

Trauen Sie sich unbedingt ein offenes Gespräch zu führen und machen Sie sich und Ihre Lust zu Arbeiten sichtbar.

Stehen Sie vor Ihrer Chefin ganz offen dazu, dass Sie sich in der Filiale langweilen. Langeweile bei der arbeit hat oft mit Überqualifizierung und einem hohen Eigenanspruch zu tun. Das sind tolle Eigenschaften, die es jetzt gilt richtig einzusetzen. Dieses Thema zu lösen, liegt nicht in Ihrer Verantwortung, sondern ist eine echte Führungsaufgabe. Haben Sie konkrete Vorschläge, dann stellen Sie sie ruhig vor (z. B. „Ich war seit drei Jahren in Ihrer Hauptapotheke für das QMS zuständig. Diese Aufgabe würde ich gerne auch in der Filiale übernehmen“).

Haben Sie dabei keine Angst davor, plötzlich zu viel zu tun zu haben, genau wie jetzt können Sie dann ins Gespräch gehen und die Aufgaben wieder anpassen.

Die meisten Vorgesetzten sind dankbar dafür, wenn Mitarbeitende konkrete Vorstellungen haben, welche Aufgaben zu ihnen passen und welche nicht. Vielleicht wecken Sie bei Ihrer Chefin ganz neue Ideen. In Ihrem Fall kann ein Gespräch die Situation nur verbessern.

Gut zu wissen: Sechs Regeln einer grenzwahrenden Kommunikation

  • Verwenden Sie Ich-Botschaften statt Du-Botschaften.
  • Übertreiben und verallgemeinern Sie nicht.
  • Vergleichen Sie nicht.
  • Sagen Sie, was Sie möchten, und nicht, was Sie nicht möchten.
  • Seien Sie empathisch.
  • Zeigen Sie Wertschätzung.
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