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Diabetesrisiko wird unterschätzt

Bild: Andrey Popov - Fotolia.com

Aufschlussreiche Studie

Krank werden nur die anderen. Dieser Meinung sind offenbar viele Menschen, die bereits erhöhte Blutzuckerwerte oder sogar einen Diabetes haben, ohne es zu wissen. Das fanden Wissenschaftler jetzt in einer Studie heraus.

In der KORA-Studie (Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg) wurden rund 2.000 Personen untersucht, die noch keine Diabetesdiagnose erhalten hatten. Zunächst sollten diese Probanden einschätzen, für wie wahrscheinlich sie es hielten, bereits an Diabetes erkrankt zu sein. Dann folgte der Blutzuckertest. Die Teilnehmer, bei denen der Test einen Diabetes anzeigte, schauten sich die Wissenschaftler näher an.

Unrealistischer Optimismus

Das Ergebnis: 74 Prozent dieser Teilnehmer hatten zuvor die Wahrscheinlichkeit, schon an Diabetes erkrankt zu sein, als gering oder sehr gering eingeschätzt. Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich bei jenen Probanden, die zwar noch keinen Diabetes, aber bereits erhöhte Blutzuckerwerte (Prädiabetes) aufwiesen: Über 70 Prozent von ihnen hatten vor der Messung angegeben, dass bei ihnen kein Diabetesrisiko vorliege. Die Wissenschaftler schließen aus dem Ergebnis, dass Menschen ihren Gesundheitszustand häufig zu optimistisch einschätzen. Dies sei gerade bei Prädiabetes und Diabetes fatal. Denn der Krankheitsverlauf könnte durch Lebensstiländerung oder medikamentös entscheidend beeinflusst werden.

Blutzuckerwerte regelmäßig überprüfen lassen

Wer übergewichtig ist, sich zu wenig bewegt und ungesund ernährt sowie Eltern mit Diabetes hat, trägt selbst ein hohes Risiko für die Stoffwechselerkrankung. Diese Risikopersonen sollten regelmäßig ihre Blutzuckerwerte prüfen lassen. Quelle: Universität Duisburg-Essen