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Plötzlicher Herztod: vor allem Freizeitsportler betroffen

Bild: nd3000 - Fotolia.com

Profis nur ganz selten Opfer

Ein Profifußballer bricht auf dem Spielfeld zusammen – und stirbt. Kommt es zu einem solchen Ereignis, sorgt das für große Aufmerksamkeit in den Medien. Doch so ein Fall ist weder häufig, noch typisch, stellen Experten fest. Der plötzliche Herztod tritt nur äußerst selten bei Profisportlern auf. Meistens sind ambitionierte Freizeitsportler betroffen. Das belegt ein deutschlandweites Register.

Beim Fußballspielen und Laufen

In der deutschen Datenbank des „Sudden Cardiac Death Register“ (www.scd-deutschland.de) wurden im Zeitraum von viereinhalb Jahren 265 Fälle von plötzlichem Herzstillstand beim Sport in Deutschland erfasst. Die Analyse zeigt: Nur vier professionelle Athleten waren betroffen. Insgesamt erlitten fast ausschließlich Männer einen plötzlichen Herzstillstand. Das Durchschnittsalter lag bei 47 Jahren. Die Todesfälle ereigneten sich bei jenen Sportarten, die in Deutschland am populärsten sind: Fußballspielen und Laufen.

Risiko Koronarerkrankung und Herzmuskelentzündung

Als Hauptursachen für den plötzlichen Herztod beim Sport stellte man koronare Herzkrankheit sowie Herzmuskelentzündungen fest. Bei Sportlern über 35 Jahren erwies sich die koronare Herzkrankheit als häufigste Todesursache. Sport ist insbesondere für Personen, die eine unentdeckte Herzerkrankung haben, mit einem erhöhten Risiko verbunden. Kardiologen mahnen: Wer als untrainierter Erwachsener in den Sport einsteigt, ist durch die ungewohnte hohe Belastungsintensität gefährdet. Das gilt auch für Personen, die nach längerer Pause wieder aktiv werden. Außerdem sollte man nach einem viralen oder bakteriellen Infekt nicht zu früh wieder mit dem Sport beginnen. Denn Atemwegserkrankungen, aber auch Magen-Darm-Infekte, können eine Herzmuskelentzündung nach sich ziehen.

Sport: Nutzen überwiegt Risiken bei Weitem

Wenn sich Sportler regelmäßig kardiologisch untersuchen ließen, könnte die Todesrate gesenkt werden, sind sich die Experten sicher. Sie stellen außerdem den grundsätzlichen Nutzen von regelmäßiger sportlicher Betätigung heraus, gerade auch fürs Herz. So habe Sport positive Auswirkungen auf kardiovaskuläre Risikofaktoren wie erhöhte Blutdruck-, Zucker- und Blutfettwerte. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK)