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Dauerstress in der Schwangerschaft beeinflusst das Baby

Bild: fizkes - iStockphoto.com

Anhaltender Stress erhöht Krankheitsrisiko

Das Gefühl, ständig unter Strom zu stehen, sich immer um alles kümmern zu müssen und doch nicht alles unter einen Hut zu bringen – das bedeutet Dauerstress. Kommt der bei einer werdenden Mutter vor, kann das ungeborene Kind mit betroffen sein. So erhöht sich für das Baby das Risiko, später eine psychische oder körperliche Erkrankung zu entwickeln, etwa eine Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung. Forscher haben nun mögliche Zusammenhänge herausgefunden. So verändert psychischer Stress der Mutter den Stoffwechsel in der Plazenta. Dies kann Einfluss auf das Wachstum des Ungeborenen haben.

Stresshormon wirkt auf das Wachstum des Fetus

Bei Stress schüttet der menschliche Körper das Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) aus. In der Folge nimmt das Stresshormon Cortisol zu. Auch die Plazenta, die den Fetus mit Nährstoffen versorgt, kann CRH freisetzen. Dadurch gelangt CRH in kleiner Menge in den fetalen Kreislauf und ins Fruchtwasser. Untersuchungen zeigten nun, dass Frauen, die unter anhaltendem Stress stehen, tatsächlich erhöhte CRH-Spiegel im Fruchtwasser haben. 
Das Hormon vermag die Entwicklung des Ungeborenen anzukurbeln. Unter Umständen kann dies aber auch negative Folgen haben. Denn wird das Wachstum zu sehr beschleunigt, reifen möglicherweise die Organe nicht richtig aus.

Kurzzeitiger Stress – kein Effekt

Ist die Mutter dagegen nur einer kurz andauernden psychischen Belastungssituation ausgesetzt, scheint das keine negativen Effekte für das Baby zu haben. Denn unter kurzfristigem Stress erhöht sich der CRH-Spiegel im Fruchtwasser nicht.

Psychische Ressourcen stärken

Schwangere Frauen, die unter längeren Stresssituationen leiden, sollten sich von einer psychologischen Fachperson unterstützen lassen. Nicht immer lässt sich allerdings Stress in der Schwangerschaft vermeiden. Dann ist es besonders wichtig zu wissen: Eine sichere Bindung zwischen Mutter und Kind nach der Geburt kann negative Effekte von Stress in der Schwangerschaft wieder aufheben. Quelle: Universität Zürich