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Ist starkes Übergewicht selbstverschuldet?

Bild: artmim / Adobe Stock

WHO fordert Zuckersteuer

Wissenschaftler sprechen bereits von einer globalen Gesundheitskrise: Fast ein Drittel der Weltbevölkerung ist mittlerweile übergewichtig. Für die Zunahme von extremem Übergewicht machen Experten vor allem veränderte Lebensbedingungen verantwortlich, insbesondere eine kalorienreiche Ernährung und zu wenig Bewegung. Um dieses globale Problem zu bekämpften, fordert die Weltgesundheitsorganisation WHO beispielsweise eine 20-prozentige Zuckersteuer für süße Getränke.

Bevölkerungsumfrage: Fettleibige sollten zahlen

Die gesellschaftliche Unterstützung für solche politischen Maßnahmen ist bisher jedoch eher gering. Darauf lässt eine neue Studie schließen, für die repräsentativ Menschen in Deutschland, Großbritannien und den USA befragt wurden. In allen drei Ländern machten die meisten Befragten den Einzelnen für seine Fettleibigkeit verantwortlich – genauso wie etwa bei Alkohol- oder Tabakabhängigkeit. Dementsprechend befürworteten viele Befragte, dass ein Fettleibiger für resultierende Behandlungskosten selbst aufkommen sollte. In Deutschland und Großbritannien war ein gutes Drittel der Befragten dieser Meinung. In den USA waren es sogar knapp 45 Prozent.

Verständliche Nährwertkennzeichnung erwünscht

Insgesamt bewerteten die Befragen politische Maßnahmen gegen die Adipositas-Epidemie als nicht so wirksam wie etwa Maßnahmen gegen Alkohol- und Tabakabhängigkeit. Insbesondere eine hohe Besteuerung ungünstiger Lebensmittel wurde als wenig erfolgversprechend eingestuft. Als wirksamste Maßnahme gegen Adipositas nannten die Befragten eine verständliche Nährwertkennzeichnung auf Lebensmitteln. Solche Kennzeichnungen könnten die Entscheidungskompetenz der Menschen stärken und wären leicht umsetzbar. So könnte jeder wählen, wie er sich ernährt. Quelle: Max-Planck-Institut für Bildungsforschung