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Hat die Grippe Langzeitfolgen fürs Gehirn?

Bild: KatarzynaBialasiewicz - iStockphoto.

Es ist bekannt, dass sich vor allem ältere Menschen oft nur schwer von einer Grippe erholen. Noch längere Zeit nach der Infektion können sie desorientiert sein. Um mehr über mögliche Langzeitfolgen für das Gehirn herauszufinden, haben Forscher der Technischen Universität Braunschweig Untersuchungen mit Mäusen vorgenommen.

Bei Mäusen beeinträchtigen manche Viren das Gehirn monatelang

Die Tiere wurden mit verschiedenen Influenza-A-Virustypen infiziert: mit dem H1N1-Erreger (ähnlich dem Verursacher der Spanischen Grippe vor 100 Jahren), mit dem H3N2-Virus (Auslöser der Hongkong-Grippe 1968) sowie mit dem H7N7-Virus (das derzeit vor allem Vögel gefährdet, aber als möglicher Pandemie-Erreger gilt). Unter H3N2 und H7N7 zeigten die Testmäuse Einschränkungen bei Lern- und Gedächtnisaufgaben, und zwar noch 30 Tage nach der Infektion. Auch strukturelle Veränderungen im Gehirn waren nachweisbar, zum Beispiel eine verringerte Zahl an Synapsen. Erst nach 120 Tagen waren keine Veränderungen mehr messbar. Rechnet man diese Zeiträume auf die Lebenserwartung eines Menschen hoch, würde der Erholungsprozess einige Jahre dauern. Unter eine H1N1-Virus-Infektion zeigten sich hingegen keine Langzeitfolgen.

Weiteres Argument für die Grippe-Impfung?

Diese Ergebnisse könnten eventuell als weiteres Argument für eine Grippe-Impfung dienen. Allerdings muss erst noch geprüft werden, ob eine Grippe-Impfung die Folgen aufs Gehirn tatsächlich verhindern kann. Außerdem ist natürlich noch nicht geklärt, ob sich die mit den Mäusen gewonnenen Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen. Quelle: Technische Universität Braunschweig