Nebenwirkungen: Warnung vor illegalem Arzneimittel „Arthro-ACE“

Der deutsche Zoll hat ein vermeintlich harmloses Nahrungsergänzungsmittel beschlagnahmt, in dem der Wirkstoff Indometacin enthalten ist. | Bild: LUA RLP

Irreführend und gefährlich: Das Landesuntersuchungsamt (LUA) Rheinland-Pfalz hat in dem Mittel „Arthro-ACE“ aus dem Internet den nicht deklarierten Arzneiwirkstoff Indometacin nachgewiesen. Potenzielle Käufer des Mittels zur Behandlung von rheumatischer Arthritis wissen nicht, dass sie ein hochwirksames Medikament mit möglichen Nebenwirkungen einnehmen. Die Kapseln werden übers Internet vertrieben, eine Lieferung wurde nun bei der Einfuhrkontrolle vom Zoll beschlagnahmt und im LUA untersucht.

Ausschließlich pflanzlich?

Laut der (englischen) Deklaration soll „Arthro-ACE“ Entzündungen und Schmerzen lindern. Zudem wird behauptet, das Erzeugnis bestehe ausschließlich aus pflanzlichen Bestandteilen und enthalte keine chemischen Wirkstoffe – eine glatte Lüge.

Das nachgewiesene Indometacin ist ein Wirkstoff mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften, der in zahlreichen zugelassenen Fertigarzneimitteln zur Behandlung von Arthritis enthalten ist. Der Wirkstoff kann Nebenwirkungen wie Benommenheit, Bauchkrämpfe, Depressionen, erhöhte Lebertransaminasen und blutigen Durchfall hervorrufen. Zudem sind Wechselwirkungen und Kontraindikationen mit anderen Medikamenten zu beachten.

Handel strafbar

Arzneimittel müssen in Deutschland ein Zulassungsverfahren durchlaufen, bei dem Wirksamkeit, Unbedenklichkeit und Qualität überprüft werden. Eine solche Zulassung hat „Arthro-ACE“ nicht und darf folglich in Deutschland nicht verkauft werden darf. Der Handel mit nicht zugelassenen Medikamenten ist nach dem Arzneimittelgesetz eine Straftat, die mit einer Freiheits- oder mit einer Geldstrafe geahndet werden kann. Quelle: LUA RLP / Pressemitteilung vom 04.07.2018