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Was ist eigentlich Paraskavedekatriaphobie?

Mann kreist Freitag, den 13. auf Kalender ein
Was hat es mit der Paraskavedekatriaphobie auf sich? Kennen Sie dieses Leiden? | Bild: eugenwalter / AdobeStock

Als Paraskavedekatriaphobie bezeichnet man die Angst vor Freitag dem 13. Der Aberglaube, dass an diesem Tag Unglücke passieren, ist noch immer weit verbreitet. Doch zunächst einmal eine gute Nachricht: Schon im Januar dieses Jahres haben wir einen Freitag, dem 13. – zumeist unbeschadet – hinter uns gebracht. Ein solches Unglücksdatum trifft uns erst wieder im Oktober dieses Jahr. 

Alljährlich kommt es mindestens einmal, höchstens dreimal, zu dieser Konstellation aus Freitag und 13. Doch woher rührt eigentlich der Mythos um dieses Datum? Ist es nur ein Aberglaube oder steckt mehr dahinter?

Unvollkommene Zahl 13

Die 13 gilt weithin als Unglückszahl. Im Volksmund heißt sie auch „des Teufels Dutzend“, weil sie die Zahl 12 um eins überschreitet. Die 12 wird als vollkommene und göttliche Zahl betrachtet. So gab es die 12 Stämme Israels und die 12 Apostel. Außerdem hat der Tag 12 Stunden und die Nacht ebenso. Auch das Jahr hat 12 Monate. 

Die 13 ist dann einfach eins zu viel und gilt als unvollkommene Zahl. Aus christlicher Sicht gibt es einen weiteren Grund für das schlechte Image: Jesus wurde nach dem letzten Abendmahl vom Dreizehnten in der Runde – Judas – verraten.

!3: die Unglückszahl in Märchen

Eine negative Bedeutung hat die Zahl 13 übrigens auch in Märchen. So schickte in „Dornröschen“ die 13. Fee einen bösen Fluch auf das schöne Mädchen, sodass es in einen 100-jährigen Schlaf fiel. 

In Michael Endes „Jim Knopf“ ist mit der Räuberbande „Wilde 13“ nicht zu spaßen. Doch beim Happy End der Geschichte werden aus den Piraten ganz folgsame Gesellen. Kein Wunder, denn es stellt sich heraus, dass sie in Wirklichkeit gar nicht 13, sondern nur 12 Kerle sind.

Stockwerke, Zimmer und Sitzplätze: Die Zahl 13 fehlt

Sogar im modernen Alltag wird deutlich, dass die Zahl 13 mit Unbehagen verbunden ist. So gibt es in manchen Hochhäusern keine 13. Etage, in einigen Hotels kein Zimmer mit dieser Nummer und bei manchen Wagennummerierungen im Bahnverkehr wird die 13 übersprungen.

Freitagsaberglaube mit langer Tradition

Der Freitagsaberglaube ist ebenfalls tief verwurzelt. Hierfür finden sich religiöse wie weltliche Erklärungen. Beispielsweise wurde Jesus an einem Freitag – dem Karfreitag – gekreuzigt. Unglück brachte auch der „Schwarze Freitag“, am 25. Oktober 1929. An jenem Freitag kam es in New York zum großen Börsencrash und in der Folge zur Weltwirtschaftskrise.

Paraskavedekatriaphobie: vermeiden bestimmter Situationen

Wenn nun ein Freitag mit einer 13 zusammenfällt, wird das als besonders unheilvolle Konstellation angesehen. Die meisten von uns empfinden an einem solchen Tag aber wohl nur ein geringfügiges Unbehagen und gehen ihren normalen Beschäftigungen nach. 

Einige Menschen entwickeln jedoch eine pathologisch gesteigerte Furcht vor diesem Datum. Es handelt sich dann um eine Phobie – genannt Paraskavedekatriaphobie. Krankheitswert hat diese spezifische Phobie dann, wenn sie mit Vermeidungsverhalten verbunden ist, z. B. wenn Betroffene wichtige Termine absagen oder gleich ganz im Bett liegen bleiben. Tatsächlich registrieren Krankenkassen an diesem Datum besonders viele Krankmeldungen.

Furcht vor Freitag den 13. irrational

Sachlich betrachtet, lässt sich jedoch feststellen: Die Furcht vor Freitag dem 13. ist irrational. Aus Sicht der Wissenschaft und der Versicherungen handelt es sich um keinen besonderen Tag. 

So ergeben sich etwa bei den Verkehrsunfällen in der statistischen Auswertung keine Auffälligkeiten für diesen Tag. Zwar ereignen sich freitags generell die meisten Unfälle auf den Straßen, doch dies ist dem höheren Verkehrsaufkommen an diesem Wochentag zuzuschreiben. Quellen: www.wissen.de; ADAC e.V.; www.deutsche-Handwerks-zeitung.de 

Paraskavedekatriaphobie in Kürze

  • Pathologisch gesteigerte Furcht vor Freitag, dem 13.
  • „Paraskavedekatriaphobie“ setzt sich aus den griechischen Wörtern „paraskevi“ für „Freitag“, „dekatria“ für „dreizehn“ und „phobos“ für „Angst“ zusammen.
  • Es handelt sich um eine spezifische Phobie, die jedoch auf Aberglauben gründet.
  • Die Störung verursacht Leidensdruck, wenn deswegen die Tagesgestaltung massiv geändert wird.
  • Die Zahl der Krankmeldungen ist an Freitagen, die auf einen 13. fallen, erhöht. Die Unfallhäufigkeit ist jedoch nicht signifikant erhöht.