Aktuelles
3 min merken gemerkt Artikel drucken

ellaOne®: auch die alte Variante ist verkehrsfähig!

Bild: Sepp Spiegl / IMAGO

Die „Pille danach“ ellaOne® ist seit kurzem in einer neuen Tablettenform und einer neuen Packung erhältlich: Eine goldene Filmtablette in Form eines Schutzschildes soll als Symbol für den „Goldstandard der Notfallverhütung“ stehen.

Alte Packung weiter aktuell

Derzeit liefert der Großhandel noch die bisherige Packung mit der weißen Tablette aus – diese ellaOne® Packung (PZN 6179483) ist laut Hersteller HRA-Pharma auch uneingeschränkt verkehrsfähig. Retouren seien ausschließlich aufgrund des Verfallsdatums möglich.

Die neue ellaOne® Packung werde sukzessive, voraussichtlich zum Ende des Jahres, in den Markt einfließen und die weiße Tablette ersetzen. Die bewährte Wirksamkeit von ellaOne®, betont HRA-Pharma, sei auch in der neuen Form unverändert.

Hintergrund: Wie verhindert die Pille Danach eine ungewollte Schwangerschaft?

Das Wirkprinzip von ellaOne® mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat beruht auf einer Verschiebung des Eisprungs. Studien zufolge wirkt ellaOne® auch an den fruchtbarsten Tagen. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer Verhütungspanne senkt ellaOne® das Schwangerschaftsrisiko auf unter ein Prozent.

Wichtig für das Verständnis des Wirkmechanismus der Pille Danach ist der Fakt, dass eine Schwangerschaft nur dann entstehen kann, wenn nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr Spermien auf eine durch den Eisprung freigesetzte Eizelle treffen.

Die Pille Danach ist eine Möglichkeit, um das Schwangerschaftsrisiko zu senken. Denn sie kann bei rechtzeitiger Einnahme den Eisprung verhindern und somit eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Denn es wird keine Eizelle freigesetzt, die von einem Spermium befruchtet werden kann. Allerdings verhindert die Pille Danach nicht in 100% der Fälle eine ungewollte Schwangerschaft. Wird die Pille Danach zu spät angewendet, also wenn der Eisprung gerade stattgefunden hat, ist eine Schwangerschaft trotz Pille Danach möglich. Denn die Pille Danach kann den Eisprung nur vor seinem Stattfinden beeinflussen. Die Pille Danach kann eine beginnende bzw. bestehende Schwangerschaft nicht mehr verhindern.

Ein Auslöser des Eisprungs ist der sprunghafte Anstieg des Luteinisierungshormons – LH. Dieser sogenannte LH-Peak kann durch die rechtzeitige Einnahme der Pille Danach verhindert werden. Werden die Pille Danach-Wirkstoffe Ulipristalacetat und Levonorgestrel rechtzeitig angewendet, verhindern oder verzögern sie die Ausbildung dieses LH-Peaks. Der Eisprung findet gar nicht oder zu einem späteren Zeitpunkt statt, wenn die eingedrungenen Spermien nicht mehr befruchtungsfähig sind. Denn Spermien, die beim ungeschützten Geschlechtsverkehr eindringen, sind maximal 5 Tage befruchtungsfähig.

Der sogenannte LH-Peak beginnt sich etwa 2 Tage vor dem Eisprung auszubilden. Während dieser beiden Tage ist das Schwangerschaftsrisiko mit jeweils ca. 30% besonders hoch. In dieser Hochrisikophase unterscheiden sich die beiden Pille Danach-Wirkstoffe Ulipristalacetat und Levonorgestrel. Hat der Anstieg des Luteinisierungshormons bereits begonnen, kann Levonorgestrel die Ausbildung des LH-Peaks nicht mehr verhindern. Der Eisprung findet statt und eine Schwangerschaft ist möglich. Ulipstalacetat kann den Eisprung auch noch verschieben, wenn das Luteinisierungshormon begonnen hat zu steigen. Also wirkt Ulipristalacetat auch noch in der Phase mit dem höchsten Schwangeschaftsrisiko. Ist allerdings das Maximum des LH-Peaks erreicht, kann auch Ulipristalacetat den Eisprung nicht mehr aufhalten und eine Schwangerschaft ist möglich.