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Wechseljahre: Auf die Mundgesundheit achten

Die Wechseljahre machen sich bei Frauen mit zahlreichen Beschwerden bemerkbar. Erste Zyklusstörungen aufgrund von Hormonumstellungen zeigen sich bereits in den Jahren vor der Menopause, der letzten Regelblutung im Leben einer jeden Frau, die durchschnittlich mit etwas über 50 Jahren stattfindet.
Mit weiter sinkendem Östrogenspiegel treten neben Hitzewallungen, Schlafstörungen und depressiven Verstimmungen auch häufiger Harnwegsinfekte oder vaginale Atrophie auf. Weniger bekannt ist, dass die Wechseljahre auch zu Problemen mit der Mundgesundheit führen.
Wechseljahre beeinflussen Mund- und Zahngesundheit erheblich
In einer aktuellen Umfrage unter 2.050 Frauen zwischen 35 und 65 Jahren, von denen sich circa zwei Drittel bereits in den Wechseljahren befanden, konnte gezeigt werden, dass 96 % aller Betroffenen Probleme und Veränderungen im Bereich der Mund- und Zahngesundheit bemerkt haben.
Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass insgesamt 75 % aller befragten Frauen nicht wussten, dass die Hormonumstellungen rund um die Menopause überhaupt damit in Zusammenhang stehen. Da wundert es nicht, dass viele Frauen die Symptome erst spät wahrnehmen und diese Lebensphase deutliche Spuren an Zähnen und Zahnfleisch hinterlassen kann.
Mundtrockenheit und Zahnfleischentzündungen häufig nach der Menopause
Aufgrund des langsam voranschreitenden Östrogenabfalls werden die Schleimhäute weniger stark durchblutet und verlieren an Feuchtigkeit. Außerdem wird weniger Speichelflüssigkeit produziert und der pH-Wert sowie das Mikrobiom des Mundes verändern sich, was insbesondere Mundtrockenheit zur Folge hat.
Neben den Hormonumstellungen und dem voranschreitenden Alter sind es häufig auch Medikamente wie z. B. bestimmte Antidepressiva, Diuretika, Benzodiazepine sowie Antihypertensiva, die einen Einfluss auf die Mundphysiologie haben.
Bei Frauen nach der Menopause äußern sich Veränderungen der Mundgesundheit meist durch
- Schleimhautreizungen,
- Zahnfleischprobleme wie Entzündungen oder Aphthen,
- Veränderungen im Geschmacksempfinden,
- eine klebrige und trockene Zunge, die zu Sprech- und Kauproblemen führt,
- ein erhöhtes Durstempfinden,
- Mundgeruch,
- vermehrte Zahnbeläge,
- trockene Lippen oder
- einen Zahnfleischrückgang.
Unbehandelt und unerkannt können weiterhin Karies, Mundsoor oder Parodontitis entstehen. Aufgrund des erhöhten Osteoporoserisikos und der damit verbundenen Abnahme der Knochendichte kann es langfristig auch zu einem Zahnverlust kommen.
Wechseljahre: Bei Beschwerden Zahnpflege optimieren
Laut den Umfrageergebnissen hat nur die Hälfte aller Frauen aufgrund der Beschwerden Optimierungen in der täglichen Zahn- und Mundpflege umgesetzt. Wichtig ist in erster Linie eine regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt, da so Probleme frühzeitig erkannt und Maßnahmen zur Verbesserung der Zahnhygiene erläutert werden können. Auch eine professionelle Zahnreinigung sollte in Betracht gezogen werden.
Zusätzlich sollte bei häufigen Zahnfleischentzündungen oder Reizungen auf eine weichere Zahnbürste (z. B. Curaprox® CS 5460 ultra soft) umgestellt werden. Die Reinigung der Zahnzwischenräume kann mit Interdentalbürsten (z. B. TePe® Interdentalbürsten) oder Zahnseide (z. B. elmex® Zahnseide gewachst) erfolgen. Auch ein Wechsel der Zahnpasta ist in einigen Fällen empfehlenswert (z. B. Gum® Hydral® Zahnpasta zur Befeuchtung).
Speichelersatzprodukte bei Mundtrockenheit empfehlenswert
Bei Mundtrockenheit haben sich Mundspüllösungen (z. B. aldiamed Mundspülung), Feuchtigkeitssprays (z. B. Gum® Hydral® Feuchtigkeitsspray) und Mundgele (z. B. TePe® feuchtigkeitsspendendes Mundgel) bewährt.
Diese Speichelersatzprodukte können mehrmals täglich angewendet werden und tragen zu einer langanhaltenden Befeuchtung der Schleimhaut bei, die mit einer erhöhten Trinkmenge nicht erzielt werden kann. Dies bestätigen auch 80 % der befragten Frauen, die ein Speichelersatzprodukt zur Befeuchtung angewendet haben.
Menopause: Ernährung und Knochengesundheit im Auge behalten
Im Alltag sollten süße und säurehaltige Speisen nur in Maßen oder immer in Zusammenhang mit einer Hauptmahlzeit konsumiert werden.
Zahnpflegekaugummis stellen eine sinnvolle Ergänzung zur Zahnhygiene dar, insbesondere dann, wenn man unterwegs ist.
Frauen in den Wechseljahren sollten regelmäßig die Knochengesundheit überwachen lassen, da das erhöhte Osteoporoserisiko auch negative Auswirkungen auf die Zahngesundheit im Bereich der Knochen haben kann.
Mundgesundheit in den Wechseljahren: Mehr Aufklärungsarbeit nötig
Beschwerden in Zusammenhang mit den Wechseljahren gelten nach wie vor als gesellschaftliches Tabu. Wie die Ergebnisse der Umfrage deutlich machen, ist das Bewusstsein zur Veränderung der Mundgesundheit besonders davon betroffen. Das Thema sollte in Gesundheitseinrichtungen wie Apotheken, Arzt- und Zahnarztpraxen sowie im beruflichen und privaten Umfeld intensiver thematisiert werden, um Verunsicherungen abzubauen und den Frauen konkrete Handlungsempfehlungen geben zu können.
Die Aufklärung durch Fachpersonal wie z. B. PTA hilft dabei, Informationen aus dem Internet und den sozialen Medien besser einordnen zu können. Um Ursachen und Auswirkungen der Wechseljahre in Bezug auf die Mund- und Zahngesundheit noch besser verstehen zu können, besteht in den kommenden Jahren weiterer intensiver Forschungsbedarf. Quelle:
- YouGov Befragung unter 2.050 Frauen zwischen 35 und 65 Jahren (35 – 44 Jahre: 626 Frauen; 45 – 54 Jahre: 517 Frauen, 55 Jahre und älter: 907 Frauen). Feldzeit: 11.12.- 13.12.2024
- https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC12113011/